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Sonntag, 5. Mai 2024
Hot!Sozialpartner präsentieren neues Arbeitszeitmodell: Mehr Flexibilität für Super-Wochenende

Samstagsbeschäftigung: Alternative zu Schwarz/Weiß

Hintergrund | Dominik Schebach | 08.07.2013 | Bilder | |  Archiv
Handelsobfrau Bettina Lorentschits und GPA-djp Wolfgang Katzian stellten heute nicht nur das neue Arbeitszeitmodell vor, sondern unterzeichneten auch den Fahrplan für eine Überarbeitung des Gehaltssystems. Handelsobfrau Bettina Lorentschits und GPA-djp Wolfgang Katzian stellten heute nicht nur das neue Arbeitszeitmodell vor, sondern unterzeichneten auch den Fahrplan für eine Überarbeitung des Gehaltssystems.

Vor allem in beratungsintensiven Handelsbranchen wird das derzeitige „Schwarz/Weiß“-Modell zur Samstagsbeschäftigung als beengend empfunden. Mit dem heute präsentierten Arbeitszeitmodell wollen die Sozialpartner eine Alternative anbieten. Unter dem neuen Modell können Handelsbetriebe ihre Mitarbeiter an mehreren Samstagen hintereinander ganztägig einsetzen, dafür erhalten die Arbeitnehmer fünf „Superwochenende“ im Halbjahr.

Die Lockerung der ‚Schwarz-Weiß-Regelung‘ bringt den Handelsunternehmen endlich mehr Flexibilität zur Personalplanung an Samstagen sowie noch mehr Betreuungsqualität im österreichischen Einzelhandel am frequenzstarken Samstag“, erklärte Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch.

Um die Alternative „Schwarz/Weiß“-Regelung (die ganztägige Beschäftigung von Handelsangestellten nur an jedem zweiten Samstag) nutzen zu können, bedarf es allerdings einer Betriebsvereinbarung oder in Betrieben ohne Betriebsrat eines schriftlichen Vertrags, damit die Regelung eindeutig dokumentiert ist. Ab 1. September 2013 können damit Handelsangestellte im Rahmen des neuen Arbeitszeitmodells „Arbeiten an Samstagen, dafür Bonus Super-Wochenende“ grundsätzlich jeden Samstag ganztags tätig sein. „Wenn ein Betrieb an einem umsatzstarken Samstag offen hält, dann soll er auch entscheiden können, welche Mitarbeiter er einsetzt“, so René Tritscher, GF der Bundessparte Handel.

5 Super-Wochenende im Halbjahr

Nach dem neuen Modell hat jede/-r Angestellte Anspruch auf fünf verlängerte sogenannte „Super-Wochenenden“ (= durchgehende Freizeit von Freitag bis Sonntag oder von Samstag bis Montag) im Zeitraum von sechs Monaten. Diese „Super-Wochenenden“ sind spätestens 13 Wochen im Vorhinein im Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu planen. Um individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter oder der Betriebe besser Rechnung zu tragen, können die „Super-Wochenenden“ aber auch einvernehmlich verlegt werden. Ein Superwochenende kann auch in den nächsten Durchrechenzeitraum mitgenommen werden. Wenn mehr als ein Super-Wochenende pro Halbjahr nicht in Anspruch genommen wird, dann erhält der Mitarbeiter einen zusätzlichen Urlaubstag. – Sprich, für den Arbeitgeber wird es teurer.

Ich glaube, wir haben damit ein gutes Modell geschaffen“, erklärte auch  Wolfgang Katzian, Vorsitzender der GPA-djp, betont: „Der arbeitsfreie Samstag ist für uns ein wichtiger sozialpolitischer Bestandteil im Zusammenhang mit den Öffnungsmöglichkeiten am Samstag nach 13:00 Uhr. Wir sind froh, dass wir nach schwierigen Gesprächen eine innovative Regelung ausarbeiten konnten, welche diese wichtige Qualität für die Beschäftigten sichert und gleichzeitig mehr Spielraum gibt.“ Die Gewerkschaften beschreiten jedenfalls nach der Darstellung von Katzian Neuland. Damit die Regelung nicht unterlaufen werde, kündigte Katzian ein beständiges Monitoring sowie Stichproben im Handel an.

Die Sozialpartner werden auch eine eigene Arbeitsgruppe installieren, um die Einführung des Alternativmodells zu begleiten. Anfang 2015 soll es eine Evaluierung geben des neuen Modells geben.

Informationen für die Betriebe und Mitarbeiter

Sowohl GPA-djp als auch die Bundessparte Handel stellen in Kürze Informationen zur Umsetzung des neuen Arbeitszeitmodells auf www.gpa-djp.at bzw. auf www.derhandel.at zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem ein Merkblatt mit dem Inhalt der neuen Vereinbarung, ein Muster für eine Betriebsvereinbarung sowie für eine schriftliche Einzelvereinbarung und der Text des neuen Kollektivvertrages. Damit sollen mögliche Konflikte schon im Vorfeld vermieden werden.

Fahrplan

Geht es nach Lorentschits und Katzian, dann war dies allerdings nur der erste Schritt zu einer generellen Überarbeitung des gesamten Gehaltssystems im Handel. Dazu gehören die Überarbeitung des Beschäftigungsgruppenschemas, die Vereinfachung der derzeit bestehenden Gehaltstafeln sowie eine faire Verteilung des Lebenseinkommens. Der Fahrplan für die weitere Vorgehensweise wurde heute unterzeichnet.

Bilder
Ein Super-Wochenende kann der Mitarbeiter ins nächste Halbjahr mitnehmen. Danach gibt es jeweils einen Urlaubstag extra.
Ein Super-Wochenende kann der Mitarbeiter ins nächste Halbjahr mitnehmen. Danach gibt es jeweils einen Urlaubstag extra.
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