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Sonntag, 5. Mai 2024
Hot!Visionär, Unternehmer – und Mensch

Dr. Amar Bose gestorben

Andreas Rockenbauer | 15.07.2013 | |  Archiv
Dr. Amar Gopal Bose, 2.11.1929 – 12.7.2013 Dr. Amar Gopal Bose, 2.11.1929 – 12.7.2013

Vergangenen Freitag ist Dr. Amar Bose (83) gestorben. Mit ihm verlor die Branche einen charismatischen Visionär, einen großartigen Unternehmer, einen liebenswerten Menschen – einen ganz Großen. Eine paar persönliche Gedanken...

Die bemerkenswerten historischen Fakten über das Leben von Dr. Amar Bose lassen sich überall nachlesen. Viel wichtiger sind mir an dieser Stelle ein paar persönliche Gedanken.

Wenn einen der Tod eines Menschen, der nicht zum Familien- und Freundeskreis zählte, betroffen macht und dafür sorgt, dass man nicht sofort wieder zur Tagesordnung übergeht, dann bedeutet das etwas.

Es bedeutet, dass dieser Mensch einen Eindruck hinterlassen hat, der weit über das übliche Maß hinaus geht und auf das eigene Leben zurück wirkt. Auf welche Art auch immer.

Es ist das Privileg großer Menschen sich eines Teils von uns zu bemächtigen, weil sie uns zeigen was möglich ist, wenn man seine Träume lebt, seine Ziele konsequent verfolgt und in der selbst gewählten Mission vollkommen aufgeht. Und das, ohne das Menschliche, die Verantwortung Weggefährten und Mitarbeitern gegenüber zu vernachlässigen.

Von Dr. Amar Bose ist eine enorme charismatische Kraft ausgegangen. Eine Kraft, wie sie nur von einem Menschen ausgehen kann, der das, was er tut, unendlich gerne tut.

Für die Hinterbliebenen ist es ein großer Verlust, wenn ein Mensch stirbt. Aber es ist jedem Menschen zu wünschen, dass er sich nach einem erfüllten und langen Leben mit einem solchen Lebenswerk verabschieden darf und damit einen Grad der Unsterblichkeit erreicht, der alles Physische ganz unbedeutend aussehen lässt.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Ende der neunziger Jahre die Gelegenheit erhielt Dr. Amar Bose persönlich kennenzulernen. Ich habe ihn als eloquenten Professor am MIT erlebt, bei einer Vorlesung über Akustik und anschließend bei einer lockeren Plauderei über sein Lebenswerk.

Er war sehr entspannt, offen, humorvoll – und tief überzeugt von seiner Arbeit und jener seiner Mitarbeiter. Nicht nur einmal betonte er, niemals mit seinem Unternehmen an die Börse gehen zu wollen, um langfristige Ziele, seine Visionen, nicht kurzfristigem Gewinnstreben unterordnen zu müssen. Zwei Jahre vor seinem Tod schenkte er die Anteilsmehrheit von Bose „seiner” Universität – dem MIT – um damit einen großen Beitrag zur Finanzierung von universitärer Bildung und Forschung zu leisten.

Das sagt alles aus über den Manager Dr. Amar Bose – und den Menschen.

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