FMK schießt scharf gegen EU-Roamingpläne

Die Netzbetreiber sehen durch das Ende von Roaming die günstigen österreichischen Tarife, sowie den Ausbau der Infrastruktur gefährdet. (Bild: A1)

Gegen die Roaming-Pläne der EU-Kommission formiert sich der Widerstand der Netzbetreiber. Heute meldete sich das Forum Mobilkommunikation zu Wort. Die österreichischen Mobilfunker befürchten, dass es mit dem Ende von Roaming auch zu höheren Endkundenpreisen in Österreich kommen werde.

Das FMK stellt in seiner Aussendung die günstigen österreichischen Privatkundentarife sowie den aufwendigen Ausbau in den eher schwach besiedelten Fremdenverkehrsgebieten in direkten Zusammenhang. „Die Mobilfunkbetreiber lukrieren durch in Österreich telefonierende Touristen maßgebliche Roamingeinnahmen, die auch dazu beitragen, dass extrem günstige Privattarife angeboten werden können und gleichzeitig auch schwach besiedelte Gebiete – etwa in den alpinen Gegenden –  über eine sehr gute Mobilfunkinfrastruktur verfügen“, heißt es in der Aussendung des FMK. „Mit dem Wegfall dieser Einnahmen kann es daher zu einer Verteuerung für österreichische Privatkunden – bei gleichzeitiger Stagnation der Qualität der Infrastruktur – kommen.“

Von einem einheitlichen Telekom-Markt könnten unter diesen Gesichtspunkt nur diejenigen Kunden profitieren, die regelmäßig in der EU unterwegs seien – also berufliche Reisende. Der großen Mehrheit der Privatkunden, die etwa im Sommerurlaub im EU-Ausland verbringen, bieten die Betreiber dagegen ohnehin schon spezielle Roaming-Pakete an. Daher sei die Initiative der EU-Kommission laut FMK sowohl aus Kundensicht als auch aus Sicht der Mobilfunkindustrie ein Treiber in die falsche Richtung.