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Montag, 29. April 2024
Initiative des VKI

Geringere Energiekosten für alle!

Karl Pichler | 01.10.2013 | |  Archiv

Die anhaltend hohen Strom- und Gastarife für Haushaltskunden und die verbreiteten Vorbehalte gegen einen Anbieterwechsel haben den Verein für Konsumenteninformation (VKI) veranlasst, eine Gemeinschaftsaktion zu starten. Unter dem Motto „Gemeinsam günstige Konditionen eines Großkunden bekommen“ ruft dieser auf, sich über das Internet für ein Gemeinschafts-Energiebezugsprojekt zu melden – risikolos.

Seit mehr als zehn Jahren ist der Markt für Strom und Gas liberalisiert – doch bei der Mehrheit der Konsumenten ist der freie Markt noch gar nicht angekommen. Lediglich 13 % der Haushalte haben seit der Liberalisierung ihren Stromanbieter (Gas: 9%) gewechselt.
Den zumeist niedrigen Erwartungen der Energiekunden möchte man nun entgegenhalten und dem Markt auf die Sprünge helfen. Durch die Bündelung vieler Teilnehmer an der Aktion strebt der VKI an, einen günstigeren Preis zu verhandeln. Den Teilnehmern soll der bürokratische Aufwand fürs Ab- und Anmelden erspart bleiben bzw. soll er auf ein Minimum beschränkt werden. Nach dem Start der Aktion Ende September meldeten sich bereits nach wenigen Tagen über 26.000 Interessierte.

Energiepreise wie für Großunternehmen
Bisher funktioniert der Markt eigentlich nur für Großunternehmen. Laut Eigenangaben der österreichischen Energiewirtschaft hat jeder zweite Industriekunde seinen Stromlieferanten gewechselt. Jene, die nicht gewechselt haben, konnten mit ihrem (alten) Lieferanten einen günstigeren Tarif ausverhandeln. Davon können Konsumenten (aber auch das Kleingewerbe) nur träumen.
Der Strom- ebenso wie der Gaslieferant (meist sind das die Landesenergieversorger wie Wien Energie, EVN oder Tiwag/Tigas) schreibt seinen Kleinkunden in der Regel einen Fixvertrag (vielleicht einen zweiten, leicht abgewandelten) vor, den man schlucken muss. Daher zahlen Konsumenten auch die höchsten Preise für Energie, sagt der VKI. So liegen die Haushaltsstrompreise bei rund 20 Cent pro Kilowattstunde, während der Industriestrompreis im Schnitt nur 13 Cent ausmacht. Die größten Energieverbraucher (etwa die Stahl- und Aluminiumindustrie) zahlen am wenigsten.
Nur die Energiekosten kann man mit einem Wechsel beeinflussen, die Netzkosten verbleiben in unveränderter Höhe beim Netzbetreiber, der auch für die Instandhaltung des Netzes und die reibungslose Versorgung mit Strom oder Gas verantwortlich bleibt. Nach einem Wechsel bekommt man also meistens zwei getrennte Rechnungen; wer beim Strom- und beim Gasbezug wechselt, erhält somit bis zu vier Abrechnungen.

Umstieg generell leichter
Die Hürden beim Umstieg sind dank der beharrlichen Bemühungen der E-Control längst geringer geworden. Die Informationsbereitschaft der Energiefirmen hat sich stark verbessert, die Bindungs- und Kündigungsfristen sind durchaus konsumentenfreundlich. Jeder Liefervertrag kann jederzeit unter Einhaltung einer zweiwöchigen Kündigungsfrist beendet werden. Man muss nur den neuen Lieferanten über den beabsichtigten Wechsel informieren – durch Ausfüllen eines Vertragsformulars, was seit Juli 2013 auch online möglich ist. Der bisherige Lieferant muss nicht informiert werden, das erledigt der neue Vertragspartner für den Kunden, ähnlich wie bei dieser Aktion. Hier wird zusätzlich nach Ablauf der Anmeldefrist bis 16. Dezember dem Interessierten die Energieersparnis per E-Mail mitgeteilt, gibt man vorab seine dazu notwendigen Daten bekannt. Der Wechsel zu einem neuen Anbieter soll ab Mitte Jänner bewerkstelligt werden.

Weitere Infos unter www.energiekosten-stop.at.

 

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