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Samstag, 4. Mai 2024
Der Markt im dritten Quartal

Drift in die roten Zahlen

Hintergrund | Helmut J. Rockenbauer | 06.12.2013 | |  Archiv

Die Umsätze mit den technischen Gebrauchsgütern sind im heurigen dritten Quartal endgültig im roten Bereich angekommen – kumuliert gibt’s aber noch ein mageres Plus von 1,4%. Nicht ganz so hart – aber schlimm genug – hat es den Kernbereich des EFH getroffen, weil die Elektrogroß- und –kleingeräte noch zulegen konnten während die UE einen formitablen Absturz hinlegte. Schlecht ging es auch im Bereich Foto, Office Equipment und sogar bei der Informationstechnologie. Extrem gut gehalten hat sich die Telekommunikation.

Bis einschließlich Oktober ging der Gesamtumsatz mit Geräten der UE um 16% auf rund 535 Mio. Euro zurück, da klingelten etwa 100 Mio. Euro weniger in den Kassen – und das tut schon ziemlich spürbar weh. Zu diesem Umsatzeinbruch trugen sowohl eine praktisch fasst alle Produktgruppen betreffende und mitunter über 30% umfassende Kaufzurückhaltung, als auch zum Teil weiterhin stark fallende Verkaufspreise bei. So schrumpfte, um nur ein Beispiel zu bringen, die verkaufte Menge im TV/ Videosegment (Marktanteil 80%) um 20% und die Wertumsätze um 18%. Insgesamt verlor die braune Ware 11% an Stückverkäufen, aber 16% an Wertumsatz. In den letzten beiden erhobenen Monaten sah es einen Tick besser aus: Stückumsatz -10%, Wertumsatz -13%.

Die UE-Umsätze des Elektrofachhandels (inkl. der Großflächen) waren kumuliert um 16,9% niederer, jene des Nichtfachhandels schrumpften aber nur um 13,6% und die anderer Kanäle um 11,5%.

Weiße Ware kann sich noch halten

Insgesamt stiegen von Jänner bis einschließlich Oktober die Stück- und Wert-Umsätze um 2%. Damit setzte der Handel knapp 584 Mio. Euro um und überholte damit seine UE-Umsätze. Ursache für dieses im Hinblick auf die Krise respektable Ergebnis waren sowohl gestiegene Stückverkäufe als auch eine relativ hohe Preisdisziplin. Lediglich bei Spülern, Herden und Dampfgeräten gab es marginale Preissenkungen, bei Dunstabzugshauben und Gefriergeräten zogen die Preise sogar an und stagnierten in allen anderen Gruppen. Ein Trend, der sich mit kleinen Abweichungen auch in den letzten beiden Monaten fortsetzte, wobei allerdings mit Sorge zu beachten ist, dass sich in den Gruppen Spüler, Herde, MW-Geräte und Kochmulden eine Preistalfahrt bemerkbar machte.

Positiv zu vermerken ist, dass der EFH in diesem Kernsegment seine Stellung mit einem kumulierten Umsatzzuwachs von 2,5% sogar ausbauen konnte, während es der Nichtfachhandel nur auf einen Zuwachs von 0,5% brachte und der Küchenmöbelhandel sogar nur +0,2% realisieren konnte.

Kleingeräte wachsen ebenfalls

Auch im Segment der elektrischen Kleingeräte gab es einen 2%igen Umsatzzuwachs auf knapp 277 Mio. Euro. Hier gab es einige hauptsächlich saisonal bedingte Rückgänge bei den verkauften Stückzahlen mit entsprechenden Umsatzrückgängen. In den meisten Gruppen aber legten Stück- und Wertumsätze zu. Auch die realisierten Verkaufspreise bewegten sich, sieht man von Damenrasierern und  IPL-Geräten ab, in vernünftigen Regionen. Bemerkenswert, weil mit sehr hohen Marktanteilen am gesamten Segment, entwickelten sich Espressomaschinen, die sowohl im Preis als auch der Nachfrage leicht rückläufig waren und ein Umsatzminus von 2% einfuhren. Im Gegensatz dazu erfreute die zweite große Gruppe, die Staubsauger, den Handel mit gestiegener Nachfrage und erhöhtem Durchschnittspreis, was zu einer 5%igen Umsatzsteigerung führte.

In den letzten beiden Monaten hat dieses Segment aber nachgelassen – die Umsätze stagnierten, hauptsächlich weil die Preise etwas stärker eingebrochen sind.

Der Elektrofachhandel hielt sich hier besonders gut, erhöhte seine Umsätze kumuliert um 3% und steigerte diese im September und Oktober sogar um 4%. Der Nichtfachhandel hingegen realisierte kummuliert nur +1% und verlor in den letzten beiden Monaten sogar 6%.

Telekom-Markt boomt, IT-Markt weniger

Das den Umsatz betreffende jetzt stärkste Glied im Fachhandel ist der Telekombereich. Dieser steigerte in den ersten drei Quartalen seinen Umsatz um 16,6% auf 677 Mio. Euro. Interessant dabei ist, dass sowohl die Mobiltelefone als auch die Smartphones stark gesunkene Durchschnittspreise verkraften mussten, bei den Handys aber sowohl Stück- als auch Wertumsätze drastisch sanken, während bei den Smartphones die Nachfrage sprunghaft weiter anstieg und der Wertumsatz trotz rückläufiger VKs um +9% anstieg. Eine Entwicklung allerdings, die in den letzten beiden Monaten zu drehen begann: Die Nachfrage nach Smartphones stieg zwar weiterhin an, doch die Preise fuhren weiter gegen den Kellen und ließen den Wertumsatz um 2% schrumpfen.

Zwar ist der IT-Markt mit einem Gesamtumsatz von 733 Mio. Euro der größte, realisierte aber mit einem Umsatzzuwachs von 5,1% nur rund ein Drittel jenes Wachstum des TV-Marktes. Wissen sollte man, dass das Wachstum bei PCs rückläufig ist (Desktop -1%, Mobiles -3%) und das positive Ergebnis bei der Hardware ausschließlich von den Tablets (Stück +77%, Wert -33%) kommt. Ebenfalls an Umsatz zulegen konnten IT Peripherals (+3%) und IT Storages (+13%).

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