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Hot!VAIO wird verkauft, BRAVIA ausgelagert

Düstere Aussichten: Sony mit radikalen Umstrukturierungen

Multimedia | Wolfgang Schalko | 06.02.2014 | |  Archiv
Kazuo Hirai, Präsident und CEO von Sony (hier bei seiner Rede auf der CES 2014), muss sehr rasch radikale Umstrukturierungen auf den Weg bringen (©Sony). Kazuo Hirai, Präsident und CEO von Sony (hier bei seiner Rede auf der CES 2014), muss sehr rasch radikale Umstrukturierungen auf den Weg bringen (©Sony).

Der japanische Konzern verkündete am heutigen Donnerstag nicht nur die Ergebnisse für den Zeitraum Okt-Dez 2013, sondern auch den Verkauf seiner Computer-Sparte mit der Marke VAIO an einen Investor, die Abspaltung der TV-Sparte im Sommer sowie die Streichung von 5.000 Stellen. In Zukunft will sich Sony auf mobile Endgeräte und das Premium-Segment konzentrieren.

Eigentlich sollte am Ende des noch bis 31. März 2014 laufenden Geschäftsjahres von Sony ein Gewinn von deutlich über 200 Mio Euro stehen. Doch es wird wohl anders kommen: Sony revidierte seine Prognosen und geht nun von einem Nettoverlust in der Größenordnung von 110 Milliarden Yen (umgerechnet rund ca. 800 Mio. Euro) aus.
Ergo sind nun drastische (Spar-)Maßnahmen vorgesehen, um wieder in die Gewinnzone zurückzukehren – allen voran der Abschied aus der PC-Produktion: Nachdem die Sparte rund um die Marke VAIO seit Jahren Verluste eingefahren hat, soll diese nun an den Investmentfonds Japan Industrial Partners (JIP) verkauft werden. Ein entsprechender Vorvertrag wurde bereits geschlossen, im Lauf des Jahres sollen die weiteren Details der Übernahme ausverhandelt werden.
Fest steht indes, dass Sony sowohl die Produktion als auch den Verkauf von PCs und Laptops schon im Frühjahr einstellen wird. Service für bestehende Kunden soll es aber weiterhin geben, außerdem will der Konzern 250 bis 300 Mitarbeiter in das neue Unternehmen überführen.

TV & Konzern
Die TV-Sparte befindet wird zwar auch im aktuellen Geschäftsjahr noch Verluste schreiben, befindet sich jedoch auf dem Weg der Konsolidierung: Nach einem Minus von 147.5 Mrd. Yen vor zwei Jahren konnte diese im Vorjahr auf 69.6 Mrd. Yen halbiert werden und soll heuer rund 25 Mrd. Yen ausmachen.
Um wieder profitabel zu werden, hat Sony seiner TV-Sparte einige strategische Maßnahmen „verordnet“: Einerseits will sich Sony mit seinem TV-Portfilio mehr in Richtung High-end-Bereich orientieren, insbesondere bei 4K-Modellen (wo Sony am Heimmarkt mit 75% Marktanteil wie auch am US-Markt an der Spitze liegt).
Andererseits sollen die bereits vor zwei Jahren eingeleiteten Kosteneinsparungs- und Effizienzsteigerungs-Maßnahmen beschleunigt und ausgeweitet werden. Dazu gehört allen voran, die TV-Sparte auszulagern (in eine 100%-Tochter). Dieser Schritt soll bis Juli dieses Jahres erfolgen, die TV-Sparte dann im kommenden Geschäftsjahr (1.4.2014 bis 31.3.2015) wieder Gewinne einfahren.

Parallel dazu wird beim Konzern grundsätzlich – sprich: vom Headquarter abwärts – der Rotstift angesetzt. Insgesamt 5.000 Stellen (davon 3.500 außerhalb von Japan) sollen bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres gestrichen und die laufenden Kosten um über 700 Mio. Euro reduziert werden.

Zu den aktuellen Quartalsergebnissen von Sony geht es hier.

 

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