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Sonntag, 5. Mai 2024
WIFO-Schätzung

„Verhaltenes Wirtschaftswachstum“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 24.02.2014 | |  Archiv
Das WIFO kommt in seiner Schätzung zudem Schluss: „Verhaltenes Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit und Budgetkonsolidierung prägen mittelfristig die Wirtschaftsentwicklung.“ Das WIFO kommt in seiner Schätzung zudem Schluss: „Verhaltenes Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit und Budgetkonsolidierung prägen mittelfristig die Wirtschaftsentwicklung.“

Das WIFO erwartet für die Periode 2014 bis 2018 ein durchschnittliches Wachstum der österreichischen Wirtschaft von real 1,8% im Jahr, womit es weiterhin höher liegt als im Durchschnitt des Euro-Raumes (+1,5% p. a.). Die unverändert verhaltene Entwicklung des privaten Konsums, die gedämpfte Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die Maßnahmen zur Eindämmung der öffentlichen Verschuldung prägen die Situation. Zudem bleibt Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt. „Ein ausgeglichener Staatshaushalt kann durch das in der Prognose unterstellte strukturelle Konsolidierungsszenario nicht erreicht werden“, so das WIFO-Fazit.

„Nach der Wachstumsdelle von Ende 2012 bis Mitte 2013 dürfte die österreichische Wirtschaft über den Prognosezeitraum 2014/2018 um 1,8% p. a. expandieren“, so das WIFO-Ergebnis. Damit werde ein positives Wachstumsdifferential gegenüber dem Euro-Raum von durchschnittlich einem Viertel-Prozentpunkt p. a. erhalten bleiben. Die Ursachen des österreichischen Wachstumsvorsprunges liegen, laut WIFO, u. a. in der Nähe zu den wieder stärker wachsenden Märkten Ostmittel- und Südosteuropas und dem damit verbundenen höheren Exportwachstum, einem noch steigenden Arbeitskräfteangebot und den in den letzten Jahren verstärkten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.

Die Belebung des Welthandels bewirkt, laut WIFO, eine Zunahme der österreichischen Exporte um durchschnittlich 5,7% pro Jahr, die damit geringer ist als in den zehn Jahren vor der Krise 2009. „Da die Importe mit durchschnittlich +5,5% p. a. etwas schwächer zunehmen, wird der Außenbeitrag das heimische Wirtschaftswachstum stützen.“

Das reale verfügbare Einkommen wächst über den Prognosezeitraum mit +1,6% p. a. um zwei Prozentpunkte stärker als im Durchschnitt 2009/2013. Die seit dem Ausbruch der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise beobachtete Konsumzurückhaltung der Haushalte hält an, der private Konsum wird 2014/2018 real um 1,1% pro Jahr ausgeweitet werden. Die geplante Anhebung der Familienbeihilfe in den Jahren 2014, 2016 und 2018 sollte den privaten Konsum etwas stärken. Dennoch fließe der Anstieg der verfügbaren Einkommen, so das WIFO, nur unterdurchschnittlich in den Konsum und werde auch zu vermehrter Ersparnisbildung genutzt.

Die leichte Expansion der Wirtschaftsleistung ermögliche zwar eine Ausweitung der Beschäftigung (+0,8% im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018), „der Zuwachs beschränkt sich aber auf den privaten Sektor, während aufgrund der Budgetkonsolidierungsmaßnahmen mit einem leichten Rückgang der Zahl der öffentlich Bediensteten gerechnet wird.“ Der Anstieg des Arbeitskräfteangebotes (+0,8% p. a.) soll in den kommenden Jahren vor allem aus „einer Zunahme der Zahl der ausländischen Arbeitskräfte, der anhaltenden Ausweitung der Frauenerwerbsbeteiligung und der Verschärfung der Eintrittsbedingungen für die Früh- bzw. Invaliditätspension“ resultieren.

Die Zahl der Arbeitslosen wird bis zum Jahr 2015 auf knapp 305.000 steigen (+17.400 gegenüber 2013), sodass sich eine Arbeitslosenquote von 7,9% ergibt. Bis 2018 sollte die Arbeitslosenquote auf 7,7% zurückgehen, die Zahl der Arbeitslosen bleibt mit gut 300.000 aber weiterhin sehr hoch.

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