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Montag, 13. Mai 2024
Einsparungen in Vertrieb und Fertigung

Zumtobel-Gruppe streicht 600 Stellen

E-Technik | Wolfgang Schalko | 02.04.2014 | | 2  Archiv
Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Gruppe, hat den Spar-Stift gezückt. Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Gruppe, hat den Spar-Stift gezückt.

Das Management der Zumtobel Gruppe will die Profitabilität des Lichtkonzerns binnen drei Jahren verdoppeln. Um die operative Umsatzrendite (bereinigte EBIT-Marge) von aktuell ca. 4% mittelfristig auf etwa 8-10% zu steigern, setzt das Unternehmen auf „leichtes Umsatzwachstum sowie signifikante Kosteneinsparungen”…

Man habe „konkrete Restrukturierungsmaßnahmen im Vertrieb und der Werksorganisation identifiziert“ und wolle die „Synergieeffekte aus dem Mehrmarkenansatz heben“, die seit mehr als einer Dekade im Unternehmen schlummern, erklärte Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Group.
Soll heißen: Ab dem kommenden Geschäftsjahr (Mai 2014 bis April 2015) wird kräftig gespart.

Zunächst werden die bisher getrennten Vertriebsorganisationen von Zumtobel und Thorn zusammengelegt – wobei in allen sieben Vertriebsregionen die Verkaufsaktivitäten nach den vier Vertriebskanälen Projektgeschäft, Endkunden, Großhandel und öffentliches Außenlicht strukturiert werden.
Weitere Kosteneinsparungen will man durch die Zusammenlegung von Verwaltungsfunktionen, eine Konsolidierung der Infrastruktur wie z.B. Schauräume und Büros sowie schlankere Managementstrukturen erreichen. Das Ziel lautet, bis zum Jahr 2016/17 die Vertriebs- und Verwaltungskosten von derzeit rund 29% des Konzernumsatzes um zwei bis drei Prozentpunkte zu reduzieren.
In der Werksorganisation werden 2014/15 die bisherigen Zumtobel und Thorn Werke in nur noch einen globalen Fertigungsverbund zusammengeführt. Zugleich soll es Produktverlagerungen geben – insbesondere nach Asien. Vier bis sechs der momentan 18 Werke der Gruppe sollen entweder deutlich verkleinert, verkauft oder geschlossen werden. Über eine gruppenweite Einkaufsfunktion will man weitere Kosteneinsparungen erreichen, sodass in Summe die Herstellkosten bis 2016/17 von derzeit ca. 61,5% vom Umsatz um drei bis vier Prozentpunkte gesenkt werden.
Insgesamt rund 600 Mitarbeitern – 150 im Vertrieb und 450 in den Werken – werden diese Maßnahmen ihre Jobs kosten.

Auf der anderen Seite will die Zumtobel Gruppe in den nächsten Jahren verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren (v.a. in LED-Effizienz und -Optiken, Architektur zukünftiger Lichtsysteme, Sensorik und Controls).
Der Vorstand der Zumtobel AG geht für die kommenden drei Jahre von einem jährlichen organischen Umsatzwachstum zwischen 3% und 5% aus – wobei dieses Wachstum Marktanteilsgewinne in den etablierten wie auch neuen Märkten bereits einschließt.

 

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Kommentare (2)

  1. Mir kommt das immer wieder so vor.

    Da ist wieder so ein ausgelernter UNI Absolvent aufgetaucht, der weiß wie man Kosten einspart, nämlich Mitarbeiter entlassen, weiß aber mittlerweile jeder das so etwas nur kurzfristig ist, doch dann ist der schon wieder weg.

  2. Strukturen

    Stellen streichen und gleichzeitig mehr Profitabilität erzielen wollen? Wenn das mal gut geht, würde es mich schon wundern. Einen guten Unternehmensruf haben die ganzen Unternehmen danach in meinen Augen nicht mehr erzielt. Als Musterbeispiel sollte man nicht einzelne Unternehmen, sondern regionale Arbeitsmarktstrukturen mal ansehen. Die deutsche Stadt Wiesbaden bietet hier nicht nur interessante Jobs. Man hat hier Strukturen geschaffen, die für Familien optimal sind! Und es geht manchmal um mehr als nur Gewinnerzielung.

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