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Samstag, 27. April 2024
Eine Ausnahme

Dyson wird 21

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 11.06.2014 | Bilder | |  Archiv
Dyson verrät anlässlich des 21. Geburtstages ein paar Geheimnisse aus der Entwicklungsabteilung ... Dyson verrät anlässlich des 21. Geburtstages ein paar Geheimnisse aus der Entwicklungsabteilung ...

Vor 21 Jahren und nach 5.127 Prototypen brachte James Dyson den weltweit ersten Zyklon-Staubsauger auf den Markt. In 18 Monaten avancierte er zum bestverkauften Staubsauger in Großbritannien. 21 Jahre später hat Dyson über 4000 Patente für mehr als 500 Erfindungen angemeldet. Im Jahre 2012 besaß Dyson, wie der Hersteller sagt, „die meisten Patente in Großbritannien“. Anlässlich des Jubiläums, hat Dyson nun beschlossen, ein paar Erfindungen vorzustellen, die leider nie die Marktreife erreichten ...

Bei Dyson gibt es eine Regel: Die Ideen der Ingenieure werden streng geheim gehalten. „Vertrauliche Produktinformationen werden nie beim Namen genannt, stattdessen bekommen sie einen geheimen Projektcode. Dieser wird in Dysons Forschungs- und Entwicklungshauptquartier in Malmesbury, Wiltshire, mittels biometrischer Sicherheitstechnik geschützt“, erklärt der Hersteller, der nun anlässlich des 21. Geburtstages eine Ausnahme macht und ein paar Ideen vorstellt, die es leider nicht geschafft haben.

So zB der …

Diesel Trap (X007)

Dyson erklärt: „Luftverschmutzung begünstigt alljährlich weltweit zu viele Todesfälle. Sie erhöht das Risiko an Lungenkrebs, Lungen- oder Atemwegserkrankungen wie z.B. Asthma zu erkranken bzw. einen Herzinfarkt zu bekommen. Feine Dieselpartikel haben eine Größe von ungefähr 2,5 Mikron. Die Zyklone in Dyson-Staubsaugern können bis zu 0,5 Mikron kleine Partikel herausfiltern, sodass die Wohnräume sauber bleiben. Im Jahre 1997 begannen die Dyson-Ingenieure zu untersuchen, ob diese Technologie bei Dieselmotoren zur Reinigung der Abgasluft angewendet werden könnte.

Die ersten Prototypen basierten auf der Zyklon-Technologie, aber deren Energieverbrauch war zu hoch. Als nächstes hatte man die Idee, Öl zu kondensieren und mit den winzigen Partikeln zu vermischen, um ihren Radius zu vergrößern. Aber die Partikelgröße war inkonsistent, was zu ungenauen Ergebnissen führte. Deswegen konzentrierten sich die Dyson-Ingenieure auf Elektrostatik, sodass das Endprodukt die Partikel mittels elektrischer Entladung ionisiert, sammelt und anschließend in einer sauerstoffreichen Umgebung verbrennt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Dyson keine Pläne, ein Auto zu konzipieren. Ähnlich wie bei James Dysons Kampf mit dem Staubsaugerbeutelmarkt waren die Hersteller nicht an der Technologie interessiert und konzentrierten sich eher auf Keramikfilter. Dieselmotoren nutzen derzeit Partikelfilter, die sich nach einer Weile zusetzen und dadurch die Leistung des Filters schmälern. Die festgesetzten Partikel werden regelmäßig weggebrannt, um die Effizienz des Filters wieder zu verbessern.“

Nicht auf den Markt geschafft hat es auch der …

Dyson Halo (N066)

Dyson blickt zurück: „Im Jahre 2001 begannen wir mit der Entwicklung einer Augmented-Reality-Brille mit einem binokularen, holographischen Head-up-Display. Es hatte den geheimen Projektnamen N066. Bei dem Produkt handelte es sich um ein Gerät im Handy-Format, das in die Hosentasche passte und wie ein Kommunikationsgerät und PC funktionierte. Es war mit einem Headset ausgestattet, das wie eine Brille getragen werden konnte und durch Audioausgaben und visuelle Signale Informationen über die Umgebung übermittelte.“

So funktionierte das Headset:

Zwei Planspiegel reflektierten die Displays von zwei kleinen Monitoren, die über den Schläfen des Trägers saßen, auf ein Prisma. Dies erzeugte die Illusion eines projektierten, transluzenten, ca. 25 cm großen Displays etwa einen Meter vor dem Träger. Der Bildschirm zeigte viele Anwendungen an, ähnlich wie bei heutigen Smartphones.

Im Prototypenstadium konnte der User verschiedene zentrale Anwendungen sehen und nutzen. Ein virtueller persönlicher Assistent, ähnlich wie Siri, konnte E-Mails vorlesen und einfache Sprachbefehle ausführen.

Der Prototyp war mit einem Kreiselkompass ausgestattet. Dadurch war es möglich, virtuelle Objekte in die reale Umgebung einzubetten, wenn man den Kopf bewegte. Es konnte sogar eine Tastatur vor dem User projiziert werden, sodass auf allen möglichen Oberflächen E-Mails geschrieben werden konnten.

Der Computer:

Das Headset konnte vom tragbaren Computer abgenommen und an einen herkömmlichen Monitor angeschlossen werden ‒ genauso wie man heute einen Laptop an einen Fernseher anschließt.

Der Controller:

Die Steuereinheit konnte wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen werden. Sie funktionierte so ähnlich wie ein Trackpoint, der in die Mitte einer Tastatur eingelassen ist. Mit dieser Steuereinheit konnte der User den virtuellen Cursor auf dem Display bewegen.

Außerdem konnte das gesamte Gerät per Fingerbewegung oder Spracherkennung bedient werden.

„Nach drei Jahren Forschung und Entwicklung wurde das Projekt auf Eis gelegt, sodass sich die Dyson-Ingenieure auf die Erschließung des US-amerikanischen Marktes konzentrieren konnten. Einige Elemente dieser Technologie werden heute für andere Forschungsprojekte genutzt“, erklärt Dyson.

Marktreife erreichte auch nicht die …

„Dyson Fuel Cell“

Der Hersteller berichtet: „Wasserstoff-Brennstoffzellen wandeln die chemische Energie von Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie um. Brennstoffzellen benötigen eine erhebliche und konstante Wasserstoff- und Sauerstoffzufuhr, produzieren jedoch kontinuierlich Elektrizität, solange diese Elemente vorhanden sind.

Drei Jahre lang haben 10 Dyson-Ingenieure versucht, einen Digitalmotor derart umzugestalten, dass er mit dem Herzstück einer Brennstoffzelle gekoppelt werden konnte. Das Ziel war die Steigerung der Leistung bei Verringerung der Größe. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Beim kompakten, leichtgewichtigen und hoch effizienten Digitalmotor V4HF konnte eine 20%ige Leistungsdichte und eine Effizienzverbesserung festgestellt werden. Die Anlaufzeit war fast dreimal kürzer. Dyson setzt auf das Konzept des Lean Engineering. Jetzt, wo das Potential bewiesen wurde, erforschen die Dyson-Ingenieure weitere Optionen für den Dyson Digitalmotor.“

Timeline

  • 1993: DC01, der erste Dyson-Staubsauger kommt in Großbritannien auf den Markt.
  • 1995: Dyson zieht nach Malmesbury, nachdem der Standort Chippenham zu klein geworden war.
  • 1996: Ein rasantes Wachstum macht eine sofortige Vergrößerung des neuen Standortes notwendig und die heutigen Gebäude werden gebaut.
  • 2002: Dyson verlagert die Endmontage nach Südostasien, da eine weitere Expansion in Malmesbury nicht möglich war.
  • 2013: Dyson eröffnet eine neue, vollautomatische Produktionslinie für Digitalmotoren in Singapur. Die Anlage produziert 8 Millionen Motoren pro Jahr.
  • 2014: Dyson feiert seinen 21. Geburtstag und kündigt die größte Expansion der Firmengeschichte an. Eine Investition von 250 Millionen Pfund wird 3000 neue Arbeitsplätze schaffen. Das Ziel ist die Entwicklung neuer Technologien und die Verdopplung von Dysons Forschungs- und Entwicklungsleistung.
Bilder
Das Headset der Augmented-Reality-Brille von Dyson, die es leider nie auf den Markt geschafft hat.
Das Headset der Augmented-Reality-Brille von Dyson, die es leider nie auf den Markt geschafft hat.
Eine Skizze der Augmented-Reality-Brille ...
Eine Skizze der Augmented-Reality-Brille ...
James Dyson forscht auch heute noch gerne herum ...
James Dyson forscht auch heute noch gerne herum ...
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