Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Samstag, 4. Mai 2024
Media Saturn Chef Pieter Haas

„Der traditionelle Einzelhandel ist tot“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.11.2014 | |  Archiv
Media-Saturn Chef Pieter Haas (Foto: Media-Saturn) Media-Saturn Chef Pieter Haas (Foto: Media-Saturn)

„Der traditionelle Einzelhandel ist tot“, so Media Saturn Chef Pieter Haas in einem Interview mit Channel Partner. Handelsmarken, die auf allen Kanälen aktiv seien, wird es hingegen noch lange geben. Multichannel ist also das Schlagwort, wobei das stationäre Geschäft dabei eine ganz wichtige Rolle spielt: „Es werden bald diejenigen tot sein, die keine Stores haben“, sagt Haas. Internet Pure Player seien geradezu in Panik, selbst Stores zu eröffnen.

Mit den beiden neuen Märkten in Ingolstadt hat Media-Saturn ein ganz neues Multichanel-Konzept umgesetzt. Doch es ist noch lange nicht Ruhe, es gibt noch viele (kleine und große) Bereiche, die optimiert bzw angepasst werden sollen. Es gilt, „die Kunden auf verschiedensten Kanälen zu erreichen und neue, zeitgemäße Verkaufsformate zu entwickeln“, sagt Haas.

Das mediale Verhalten der Konsumenten habe sich geändert. Deshalb fordert Haas u.a. mehr Video-Content aber auch gute Abbildungen. Denn: „Viele Menschen nutzen die Bildersuche, wenn sie sich nach neuen technischen Devices umschauen.“ Auch der klassische Werbe-Flyer – die Media Saturn-„Mehrzweckwaffe“, wie Haas sagt – reicht nicht mehr, um die Kunden anzusprechen: „Wir brauchen einen Gegensatz zum Flyer wie zum Beispiel bei Saturn unser Kundenmagazin Turn On“, so der M-S Chef. Und auch bei den Kassen wird über Änderungen nachgedacht, so habe Media Saturn lange auf Kassenbatterien gesetzt. Nun wurde in dem neuen Saturn erstmals eine Kassentheke mit einer Wartereihe wie beim Check-In am Flughafen umgesetzt.

Auch neue stationäre Formate werden überlegt. Media-Saturn will zB vermehrt mit kleineren Läden in Städten präsent sein. Ein Experiment in diese Richtung ist „Media Markt City“ in der Türkei. Aber auch ein mobilfunk-fokussiertes Format in Polen und Media-Depot-Outlets in Ungarn sind im Test.

„Wer heute sagt, dass er nicht auf Multichannel setzt, der wird morgen nicht mehr da sein“, sagt Haas, und: „Vor fünf Jahren hat noch jeder prophezeit, dass der stationäre Handel bald tot sein würde. Doch statt dass die Multichannel-Händler schließen, sind heute die Pure Player geradezu in Panik, selbst Stores zu eröffnen. Jetzt heißt es schon, dass bald diejenigen tot sein werden, die keine Stores haben.“  

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden