Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Dienstag, 7. Mai 2024
Creditreform KMU-Umfrage

„KMU sind kein Jobmotor mehr“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 04.12.2014 | | 1  Archiv
Die meisten einstellungsfreudigen Unternehmen finden sich laut Creditreform noch im Handel. Die meisten einstellungsfreudigen Unternehmen finden sich laut Creditreform noch im Handel.

Creditreform hat österreichische KMUs zu ihrer aktuellen Personalentwicklung gefragt und „wie bei der Umsatz- und Auftragsentwicklung zeigt sich auch hier ein negativer Trend“, so Creditreform. Der Personalsaldo zwischen aufstockenden und verkleinernden Unternehmen sei erstmals seit fünf Jahren im negativen Bereich. Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein weiterer Rückgang. „Das ist der schlechteste Wert seit 2009“, so das Wirtschafts- und Konjunkturforschungsinstitut.

 

Den größten Personalrückgang verzeichnete laut Creditreform die Bauwirtschaft. Stellten im Herbst 2014 noch 17,9% der befragten Unternehmen neues Personal ein, so mussten sich auf der anderen Seite 25,3% von einem Teil der Belegschaft trennen. Beim Dienstleistungsgewerbe sei der Personalbedarf der mittelständischen Betriebe am größten gewesen. „So hat in den letzten Monaten mehr als jeder vierte Betrieb (27,1%) seinen Personalstock vergrößert, während knapp jeder fünfte (19,3%) seine Personaldecke verkleinert hat. Somit liegt der Personalsaldo aus mehr und weniger Mitarbeitern im Dienstleistungsgewerbe als einziger im positiven Bereich“, so die Ergebnisse. Im Verarbeitenden Gewerbe stellten 22,8% der befragten Betriebe neue Mitarbeiter ein, während 24,8% ihre Mitarbeiterzahl verringerten.

„Personalbestand wird sich weiter verkleinern“

Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut sagt, wir der österreichische Mittelstand, Angesichts der schlechten konjunkturellen Rahmenbedingungen, in nächster Zeit nicht als Jobmotor fungieren können. „Zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt, gaben lediglich 8% der Unternehmen an, neue Mitarbeiter einstellen zu wollen. Hingegen will jeder vierte Betrieb sich von einem Teil seiner Belegschaft trennen. Somit bleibt auch die zukünftige Personalentwicklung im vierten Jahr in Folge im negativen Saldo“, sagt Creditreform.

Fazit: „ Keine Jobimpulse vom Mittelstand

Die mittelständischen Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche werden im kommenden Halbjahr per Saldo aus Personalaufstockungen und -kürzungen keine neuen Mitarbeiter einstellen. Die meisten einstellungsfreudigen Unternehmen finden sich noch im Handel – hier planen 10,6% der befragten Mittelständler neue Arbeitsplätze zu schaffen. Beim Verarbeitenden Gewerbe sowie der Dienstleistungsbranche geben 7,9 bzw. 7,8% der Betriebe an, ihren Mitarbeiterstab zu vergrößern. Saisonbedingt liegt das witterungsabhängige Baugewerbe bei den Neueinstellungen an letzter Stelle: So geben 4,2% der Baubetriebe an, ihren Personalstock erhöhen zu wollen, wohingegen 32,6% eine Verringerung der Mitarbeiterzahl planen. Somit ist das Baugewerbe per Saldo aus „aufstocken“ und „verkleinern“ (minus 28,4%) das Schlusslicht beim Personalaufbau. Gefragt ist nun die Politik. Eine Steuerreform sollte vor allem die Lohnnebenkosten senken und die Unternehmen dadurch wettbewerbsfähiger machen. Nur so besteht eine reelle Chance in absehbarer Zukunft neue Arbeitsplätze zu schaffen“, fasst Creditreform zusammen.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (1)

  1. Gefragt ist nun die Politik ??

    Ja wäre eigentlich schon immer gefragt.
    Nur werden diese Blindgänger in Zukunft das gleiche machen wie zuvor und jetzt. Erwartet sich wirklich jemand von diesen etwas positives?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden