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Sonntag, 5. Mai 2024
Elektrogeräte unterm Christbaum

„Freud‘ und Schrott“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 12.12.2014 | |  Archiv
Zu Weihnachten werden laut WKO „hunderttausende Elektrogeräte verschenkt“. Um Kinder und Jugendliche über den Lebenszyklus und Wert eines Elektroaltgerätes aufzuklären, wurde der Elektrogeräte- und Altbatterien-Schulkoffer entwickelt.  Zu Weihnachten werden laut WKO „hunderttausende Elektrogeräte verschenkt“. Um Kinder und Jugendliche über den Lebenszyklus und Wert eines Elektroaltgerätes aufzuklären, wurde der Elektrogeräte- und Altbatterien-Schulkoffer entwickelt.

Wie Experten schätzen, werden in Österreich zu Weihnachten 7.300 Tonnen Elektrogeräte verschenkt - allen voran Handys, Fernseher, Computer und Kaffeemaschinen. Fast jedes neue Gerät ersetzt dabei ein altes. Die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle macht nun auf die „inneren Werte" ausgedienter Elektroaltgeräte aufmerksam – „die es zu achten und bewahren gilt“, so die EAK.

Laut Wirtschaftskammer Österreich werden zu Weihnachten hunderttausende Elektrogeräte verschenkt. „Fernseher, Handys, Kaffeemaschinen, aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke zählen zu den beliebtesten Elektro-Weihnachtsgeschenken der Österreicher“, so Wolfgang Krejcik, Obmann der Fachgruppe Elektro- und Einrichtungsfachhandel der WKO.

Wertvoller Elektroschrott

Wie die WKO informiert werden geschätzte 7.300 Tonnen neue Elektrogeräte zu Weihnachten verschenkt, „diese lösen die ‚alten’, nicht mehr topaktuellen, Geräte ab.“ So sollen sich rund um die Feiertage zigTonnen Elektroaltgeräte ansammeln, die dann laut WKO „meist im Keller, am Dachboden, in Schubläden oder im schlechtesten Fall im Restmüll landen.“ Dort würden sie aber nicht hingehören, „denn sie enthalten wertvolle Rohstoffe, wie z.B. Gold oder Kupfer, die dann nicht mehr rückgewonnen werden können und somit verloren gehen„, betont Elisabeth Giehser, GF der EAK, und: „Auch seltene Elemente wie Indium, Lithium und Tantal machen die ‚inneren Werte’ vieler Elektroaltgeräte aus. Und die sind wahrhaftig Gold wert. So ist z.B. in einer Tonne alter Mobiltelefone mehr Gold enthalten als in einer Tonne Golderz. Wer sicher gehen will, dass sein Elektrogerät auch fachgerecht entsorgt und recycelt wird, der muss es nur bei einer der offiziellen Sammelstellen abliefern.“

„Bewusstseinsarbeit“

„Gerade um die Weihnachtszeit ist es wichtig, insbesondere Kinder und Jugendliche über den Lebenszyklus und Wert eines Elektroaltgerätes aufzuklären„, so Giehser. „Ich sehe es als wichtige Aufgabe der Wirtschaft, speziell die junge Generation darüber zu informieren, dass sie durch verantwortungsvollen Umgang mit den Geräten einen wertvollen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten kann. Schließlich wollen wir alle auch in den nächsten Jahrzehnten leistbare Alltagsgeräte zur Verfügung haben“, betont die Abfallexpertin.

„Nachhaltigkeitspädagogik“

Um Kindern und Jugendlichen diese Thematik spielerisch und mit Praxisbezug näher zu bringen, hat die EAK gemeinsam mit dem Umweltdachverband, dem D.R.Z (Demontage Recyclingzentrum Wien) sowie mit Unterstützung des Umwelt- und Bildungsministeriums den Elektrogeräte- und Altbatterien-Schulkoffer entwickelt. „Der Schulkoffer ist ein innovatives pädagogisches Instrument, mit dem Kindern im Pflichtschulalter (3. bis 8. Schulstufe) die Themen Rohstoffknappheit, Recycling und Auswirkungen auf die Umwelt sehr anschaulich und spielerisch näher gebracht werden kann. Mit den Lernspielen und anschaulichen, ja sogar angreifbaren Beispielen ist es wirklich leicht, Kinder für Nachhaltigkeit zu begeistern,und der Unterricht mit Jugendlichen gewinnt mit dem Schulkoffer an Dynamik“, so Angelika Büchler. Die Abfallberaterin ist seit kurzem in Niederösterreich unterwegs, um mit diesem Koffer an Schulen Kinder und Jugendliche für die Kreislaufwirtschaft zu begeistern. „Am Beispiel eines zerlegten Handys machen die Kids dabei zB Bekanntschaft mit den verschiedenen Rohstoffen ihres ständigen Begleiters und lernen auf diese Art und Weise, dass nicht mehr verwendete Handys nach wie vor einen enormen Wert und im Restmüll nichts verloren haben“, erklärt Büchler.

Ziel ist es, den Schulkoffer möglichst flächendeckend in Schulen in ganz Österreich zum Einsatz zu bringen. Der Schulkoffer wird vorrangig von den Abfallberatern in den Bundesländern bei ihren regelmäßigen Schulbesuchen verwendet. Geplant wird derzeit auch ein Ausleihsystem über die Pädagogischen Hochschulen, um die Präsenz des Schulkoffers in den Klassenzimmern weiter zu verstärken.

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