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Donnerstag, 2. Mai 2024
Hausgeräte+ zeigt auf:

Die zehn größten Energiesparirrtümer

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 08.01.2015 | Bilder | |  Archiv
Da Kühl- und Gefriergeräte rund um die Uhr laufen, ist hier das Einsparpotential besonders hoch. Laut Hausgeräte+ verbrauchen Geräte der Klasse A+++ heute rund 70% weniger Strom als ein Gerät Baujahr 2000. Da Kühl- und Gefriergeräte rund um die Uhr laufen, ist hier das Einsparpotential besonders hoch. Laut Hausgeräte+ verbrauchen Geräte der Klasse A+++ heute rund 70% weniger Strom als ein Gerät Baujahr 2000.

Energiesparen ist sinnvoll und notwendig – das ist klar. Bei der Frage, wie das im Haushalt jedoch am besten geht, ist die Unsicherheit groß. „Es halten sich hartnäckig einige überholte Meinungen“, wie Hausgeräte+ erklärt. Die deutsche Initiative, die von namhaften Herstellern der Hausgeräteindustrie sowie der Energiewirtschaft getragen wird, hat deshalb nun die „zehn größten Energiesparirrtümer“ herstellerneutral zusammengefasst.

Wie Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+ erläutert, ist den meisten Menschen zum Beispiel gar nicht klar, wie viel sich heute sparen lässt, wenn in Küche und Haushalt moderne Technik zum Einsatz kommt. „Wer außerdem mit Kühlschrank und Waschmaschine richtig umzugehen weiß und ein paar grundlegende Dinge beachtet, dem eröffnet sich ein großes Einsparpotential.“

Irrtum Nr. 1

„Wäschetrockner sind Energiefresser“

Seit die Hersteller von Wäschetrocknern zunehmend auf die Wärmepumpentechnik setzen, sind Wäschetrockner keine Energiefresser mehr. „Diese modernen Geräte arbeiten besonders effizient, da sie dank der Wärmepumpe die Wärme aus der Abluft nutzen“, sagt Hausgeräte+. Das Einsparpotential ist laut der Initiative groß: „Wärmepumpentrockner verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Kondensationstrocknern bis zu 70% weniger Energie. Es lohnt sich daher, die auf dem Label angegebenen Verbrauchswerte miteinander zu vergleichen.“

Irrtum Nr. 2

„Wäsche wird nur bei hohen Temperaturen richtig sauber.“

Normal verschmutzte Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen sauber: „40 statt 60, 30 statt 40 und bei leicht verschmutzter Wäsche reichen sogar manchmal 20 Grad. Bettwäsche und Handtücher müssen heutzutage nicht mehr gekocht werden, was gut für die Haushaltskasse ist, denn der Waschgang bei 90 Grad benötigt etwa doppelt so viel Energie wie eine 60-Grad-Wäsche“, erklärt Hausgeräte+. Dass die Wäsche trotzdem sauber wird, hat zwei Gründe: „Die heutigen Waschmittel verwenden Enzyme als Fleckenlöser. Diese zerlegen Eiweiße und Fette, aus denen die meisten Flecken bestehen. Zudem arbeiten moderne Waschmaschinen dank fortschrittlichster Technik extrem effizient und bieten durch eine Vielzahl von Waschprogrammen für jeden Bedarf immer die optimale Waschkraft.“

Irrtum Nr. 3

„Die Waschmaschine verbraucht bei längeren Programmlaufzeiten mehr Energie.“

Trotz längerer Laufzeiten benötigen sogenannte Eco- und Energiesparprogramme nicht mehr Strom – „im Gegenteil“, sagt die Initiative. „Da sie nur kurze Zeit auf hoher Temperatur laufen und ansonsten kaum Energie verbrauchen, sind sie deutlich sparsamer. Dazu kommt, dass bei solchen Programmen die Drehbewegung der Trommel meist niedriger sind. Der Temperaturabfall von Wäsche und Wasser bleibt dadurch gering. Die Heizung muss nur wenig zusätzliche Energie aufwenden, um erneut die richtige Temperatur zu erreichen. Im Vergleich zu normalen Waschprogrammen lassen sich so bis zu 40% Energie einsparen“, so Hausgeräte+.

Irrtum Nr. 4

„Ein bisschen Eis im Gefrierschrank ist nicht schlimm.“

Lebensmittel geben Feuchtigkeit ab, die bei Minusgraden zu Vereisungen führt. Die Eisschicht wirkt wie Dämmmaterial und erhöht den Stromverbrauch. „Schon ein Zentimeter Reifansatz steigert die Verbrauchswerte des Gefriergerätes um etwa 50%“, sagt Hausgeräte+. Hochwertige Gefrierschränke wirken dem Eis mit der No-Frost-Technik entgegen: „Das Gefriergut wird mit gekühlter Umluft eingefroren und die Feuchtigkeit dabei kontinuierlich nach außen abgeführt. So bleiben Gefrierraum und Vorräte eis- und reiffrei, ein zeitaufwändiges Abtauen ist nicht mehr nötig.“

Irrtum Nr. 5

„Es ist egal, wo der Kühlschrank steht.“

Grundsätzlich gilt: Je kühler der Standort, desto geringer der Stromverbrauch – eine Verringerung der Raumtemperatur um nur ein Grad, etwa von 21°C auf 20 °C, senkt laut Untersuchungen den Stromverbrauch bei Kühlgeräten um etwa 6%, bei Gefriergeräten um 3%. Außerdem sollten sie möglichst weit entfernt von Wärmequellen, wie Heizung oder direkter Sonneinstrahlung, stehen. Außerdem wichtig: „Die vom Gerät erzeugte Wärme muss ungehindert abgeleitet werden. Lüftungsgitter und –schlitze sollten nie verdeckt sein und ein- bis zweimal im Jahr von Staub befreit werden“, empfiehlt Hausgeräte+.

Irrtum Nr. 6

„Die Temperatur im Kühlschrank sollte möglichst kalt sein“

Auch Kühlschränke in EEK A+++ verbrauchen unnötig Strom, wenn die Temperatur zu niedrig eingestellt ist. „Die ideale Lagertemperatur für die meisten Lebensmittel liegt bei fünf bis sieben Grad Celsius. Es gibt aber auch Lebensmittel, die es lieber kälter mögen“, so der Ratgeber. Optimal sind in diesem Fall Mehr-Zonen-Kühlgeräte mit so genannten Kaltlagerfächern. Diese bieten für alle Bedürfnisse die optimalen Lagerbedingungen: „Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren bleiben in der niedrig temperierten Zone knapp über 0 Grad bis zu dreimal länger frisch als im normalen Kühlbereich. Elektronisch gesteuerte Kühlgeräte besitzen außerdem pro Zone einen Temperaturfühler. So kann die eingestellte Temperatur exakt eingehalten werden. Praktisch ist dabei eine außen angebrachte, übersichtliche Bedienblende mit Display und digitaler Temperaturanzeige, die jederzeit über die Innentemperatur oder Störungen informiert“, sagt Hausgeräte+.

Irrtum Nr. 7

„Solange der Kühlschrank noch läuft, lohnt sich ein Austausch nicht.“

„Auch wenn ein Altgerät noch einwandfrei funktioniert, sprechen viele Aspekte für eine Neuanschaffung. Da Kühl- und Gefriergeräte rund um die Uhr laufen, ist hier das Einsparpotential besonders hoch“, wie Hausgeräte+ sagt. So verbrauchen Geräte der Klasse A+++ heute rund 70% weniger Strom als ein Gerät Baujahr 2000. „Aufs Jahr hochgerechnet (bei einem Durchschnittsstrompreis von 0,26 Euro pro kWh) liegt das Einsparpotenzial dann bei rund 80 Euro“, sagt die Initiative.

Irrtum Nr. 8

„Geschirrspülen mit der Hand ist sparsamer als mit der Maschine“

Wie Hausgeräte+ betont, ist die Spülmaschine sparsamer als das Spülen von Hand. „Besonders effizient arbeitet die Maschine, wenn sie voll beladen ist und das Geschirr nicht unter fließendem warmen Wasser vorgespült wurde. Dadurch wird unnötig Wasser und Energie verschwendet. Es reicht vor dem Einräumen grobe Essensreste im Mülleimer zu entsorgen“, so die Empfehlung.

Irrtum Nr. 9

„Vorheizen des Backofens ist immer erforderlich“

Wie Hausgeräte+ sagt, kann bei den meisten Speisen auf das Vorheizen des Backofens verzichtet werden. „Es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel Biskuitrolle oder Pizza mit dünnem Boden – hier sollte der Ofen vorgeheizt werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.“ Bei allen Heißluft- oder Umluftarten sorgt laut der Initiative die bewegte Luft für ein schnelles Aufheizen des Garraums – „Vorheizen ist deshalb gar nicht erforderlich.“ Auch beim Grillen empfiehlt es sich, das Grillgut gleich einzuschieben, „damit die Infrarotstrahlung voll ausgenutzt werden kann“, sagt Hausgeräte+.

Irrtum Nr. 10

„Bei kurzen Garzeiten braucht man keinen Topfdeckel“

Auch bei kurzen Garzeiten, wie zum Beispiel beim Eierkochen, spart es laut Hausgeräte+ rund die Hälfte an Energie den Topf mit einem gut aufliegenden Deckel zu schließen, sodass nur wenig Dampf und damit Energie entweichen kann. „Außerdem sollte man unnötiges ‚Topfgucken’ vermeiden, ein Deckel aus Glas oder Kochgeschirr mit Kochanzeige helfen dabei“, sagt die Initiative.  

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