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Donnerstag, 2. Mai 2024
Kopfhörer-Streit

Monster verklagt Beats

Multimedia | Wolfgang Schalko | 09.01.2015 | |  Archiv
„Head Monster” Noel Lee geht wegen „Betrugs und Piraterie” gerichtlich gegen seine ehem. Geschäftspartner vor. (©Monster) „Head Monster” Noel Lee geht wegen „Betrugs und Piraterie” gerichtlich gegen seine ehem. Geschäftspartner vor. (©Monster)

Laut US-Audiogerätehersteller Monster sollen die Beats-Gründer Jimmy Iovine und Dr. Dre mit ihrer Firma dem Audiospezialisten die Technik hinter den Beats-by-Dre-Headphones unerlaubt vereinnahmt haben. In der Anfang der Woche in Kalifornien eingebrachten Klage erklärt Monster jedenfalls, von den ehemaligen Partnern betrogen worden zu sein.

Beats und Monster hatten im Jahr 2008 gemeinsam den Kopfhörer entwickelt, der sich schnell zum „Must-Have“ bei Jugendlichen und auch Stars entwickelte. Drei Jahre später hätten Rapper Dr. Dre und Musikmanager Jimmy Iovine mit Hilfe eines „Schwindels“ Monster und dessen Gründer Noel Lee aus dem Geschäft gedrängt, heißt es in der nun eingereichten Klage.
Die Beats-Gründer sollen die Rolle von Monster und dessen Chef Noel Lee bei der Gestaltung und Entwicklung ihrer Kopfhörerproduktlinie verschleiert und sich Technik-, Herstellungs- und Vertriebswissen illegal angeeignet haben. Die Beschuldigten hätten „Millionen mit der Arbeit von Monster und Lee gemacht, während die Kläger Millionen verloren“ hätten.

Längerer Konflikt
Beats Electronics war zusammen mit der Streaming-Tochter Beats Music im vergangenen Sommer für mehr als drei Milliarden US-Dollar von Apple übernommen worden. Monster habe dabei „Millionen Dollar“ aus seinen Investitionen in Beats verloren, heißt es in der Klage. Lee, der anfangs 5 Prozent an Beats Electronics hielt, stünden allein 100 Millionen Dollar zu.

Apple kommentierte die Klage gegenüber US-Medien nicht. Der Streit schwelt allerdings schon seit langem und betrifft einen Zeitraum deutlich vor dem Aufkauf: Lee hatte Dre und Iovine schon vor Jahren vorgeworfen, ihn bei Beats ausgebootet zu haben. Die beiden Beats-Gründer hatten die Firma 2013 vollständig zurückgekauft, nachdem der taiwanische Handy-Hersteller HTC im Jahr 2011 gegen Anteile insgesamt 300 Millionen Dollar in die Firma gesteckt hatte. Zuvor hatten Beats und Monster einen fünf Jahre lang laufenden Herstellungs- und Vertriebsvertrag gehabt. Monster und Lee fordern in ihrer Klage eine Entschädigung mit Strafcharakter.

Für Beats handelt sich bereits um die zweite Klage, seitdem der US-Konzern Apple die Kopfhörerfirma im vergangenen Jahr gekauft hatte. Eine erste Klage von Bose über Patente zur Lärmverringerung in Kopfhörern (E&W Online berichtete) wurde im Oktober außergerichtlich beigelegt. Die Bedingungen des Vergleichs wurden nicht bekannt.

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