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Sonntag, 19. Mai 2024
Warnung des Vereins „Technische Experten für ein sicheres Österreich”

TESÖ: Defekte Elektrogeräte und -installationen sind brandgefährlich

E-Technik | Wolfgang Schalko | 19.02.2015 | | 1  Archiv
TESÖ-Obmann Leopold Schöggl plädiert für regelmäßige Prüfung und Wartung von landwirtschaftlichen Elektroanlagen – inkl. Bonussystem als Anreiz. (©TESÖ)
TESÖ-Obmann Leopold Schöggl plädiert für regelmäßige Prüfung und Wartung von landwirtschaftlichen Elektroanlagen – inkl. Bonussystem als Anreiz. (©TESÖ)

Knapp jeder fünfte der jährlich rund 7.000 Brände in Österreich mit einer Schadenssumme von jeweils mehr als 2.000 Euro ereignet sich in der Landwirtschaft. Häufige Zündquelle dabei ist elektrische Energie. Angesichts der Häufigkeit und Gefährlichkeit sog. Elektrobrände plädiert Leopold Schöggl, Obmann und Sprecher des Vereins TESÖ – Technische Experten für ein sicheres Österreich – für die regelmäßige, wiederkehrende Überprüfung elektrischer Anlagen durch ausgebildete und befugte Fachleute.

Mitte Oktober 2014 verendeten bei einem Brand in einem landwirtschaftlichen Anwesen im niederösterreichischen Petzenkirchen 1.600 Schafe. Als Brandursache wurde ein technischer Defekt ermittelt. Anfang Februar 2015 kam bei einem Brand in einem landwirtschaftlichen Nebengebäude in Taufkirchen an der Trattnach ein 68-jähriger Mann ums Leben. Brandursache war abermals ein elektrischer Defekt.

Dies sind jedoch nur zwei Beispiele in einer langen Reihe: Knapp jeder fünfte der jährlich rund 7.000 Brände in Österreich mit einer Schadenssumme von jeweils mehr als 2.000 Euro ereignet sich in der Landwirtschaft. Auf diese Brände entfällt auch rund ein Fünftel der Gesamtschadenssumme, die sich im mehrjährigen Mittel auf ca. 280 Millionen Euro beläuft. Gemessen an eben dieser Gesamtschadenssumme ist elektrische Energie die häufigste Zündquelle. Zur großen Häufigkeit gesellt sich noch die Gefährlichkeit, die von Elektrobränden ausgeht, denn diese entstehen so gut wie immer unvermutet. „Elektrogeräte und -installationen funktionieren oft über Jahre völlig klaglos. Durch Verschmutzungen, schlechte Kontakte und generell fehlende Wartung kann es aber irgendwann zur Brandentstehung kommen – mitunter auch dann, wenn man es am wenigsten erwartet, nämlich in der Nacht“, erklärt Leopold Schöggl, Obmann und Sprecher des Vereins TESÖ – Technische Experten für ein sicheres Österreich.

Faktor Mensch

Wie so oft gehen die größten Gefahren beim Einsatz von Elektrizität von der Schwachstelle Mensch aus. Nutzungs- und Bedienungsfehler aber auch unverantwortliches Verhalten, wie zum Beispiel Pfusch an der Elektroanlage, sind laut den österreichischen Brandverhütungsstellen sowie dem Österreichischen Versicherungsverband (VVO) die Hauptursache für Elektrobrände und -unfälle. „Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit elektrischer Energie senkt also sowohl die Brand- als auch die Unfallgefahr beträchtlich“, hält Schöggl fest.

Eigeninstallationen und Pfusch unterlassen

Die Grundlagen für den sicheren Umgang mit elektrischer Energie werden bereits bei der Installation der elektrischen Anlagen gelegt. Nur wenn hier ordentlich und professionell gearbeitet wird, kann das Gefahrenpotenzial auf ein Minimum abgesenkt werden. „Elektroinstallationen sollten deshalb ausnahmslos von Fachleuten vorgenommen werden“, so der TESÖ-Sprecher weiter. „Eigeninstallationen oder Pfusch dürfen aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden!“

Wurde die Elektroanlage professionell installiert, gilt es, sie in der Folge regelmäßig warten und überprüfen zu lassen. Dies schützt einerseits vor Fehlfunktionen und andererseits vor Überlastungen einzelner Sicherungskreise, die zum Beispiel im Lauf der Zeit durch die vermehrte Ausstattung des landwirtschaftliche Betriebes mit elektrischen und elektronischen Geräten oder durch Erweiterungsbauten auftreten können. „Auch schlechte Klemmstellen – etwa in Steckdosen, Verteilerdosen oder in so genannten Tischverteilern – können zur Überhitzung und sogar zur Entstehung eines Lichtbogens führen. In solchen Fällen ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Brandausbruch kommt“, plädiert Schöggl für die regelmäßige Überprüfung der elektrischen Anlage durch ausgebildete und unabhängige Fachleute, wie zum Beispiel von Seiten befugter Ingenieurbüros oder des TÜV AUSTRIA.

Darüber hinaus schlägt TESÖ einen Bonus auf die Versicherungsprämie vor, wenn die Betriebe die Prüfung regelmäßig durchführen lassen und die entsprechenden Atteste vorlegen. „Dadurch könnten die Kosten weitgehend kompensiert und viel menschliches Leid und hoher materieller Schaden abgewendet werden“, so Schöggl abschließend.

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Kommentare (1)

  1. Der neueste Verein EGUEUFFD

    EGUEUFFD —- steht für Experten gegen unnötige Experten und für freie Gedanken.
    Vorschriften, Vorschriften, Vorschriften,
    Nicht böse sein, aber reichts nicht schon.

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