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Philips Licht: Es kann nur besser werden

E-Technik | Dominik Schebach | 03.04.2015 | | 4  Archiv
Vermutlich ist es bereits eine Verbesserung, dass Philips das Händlerverzeichnis entfernt hat, denn dort fand sich nur der Hinweis auf Versandhändler Amazon. Vermutlich ist es bereits eine Verbesserung, dass Philips das Händlerverzeichnis entfernt hat, denn dort fand sich nur der Hinweis auf Versandhändler Amazon.

Vorgestern verlautbarte Philips den Verkauf seiner LED-Sparte. Damit zieht sich der niederländische Konzern ein Schritt weiter aus seinem Stammbereich „Licht“ zurück. Ein Stück Industriegeschichte geht damit zu Ende. Nüchtern betrachtet muss man allerdings sagen, es ist wurscht. Für den EFH kann das Verhältnis zu Philips Licht kaum schlechter werden.

Seit der Ablöse der Glühbirne durch LED-Lampen gibt es einen erhöhten Beratungsbedarf im Handel: Den Kunden müssen die Einheiten Watt und Lumen erklärt werden, sie müssen bei der Auswahl der Ersatztypen für Glühlampen mit Sonderformen unterstützt werden, der Handel muss Aufklärungsarbeit zur Wirtschaftlichkeit trotz hoher Produktkosten leisten und schließlich muss der Handel den Kunden Auskunft über die Entsorgung der LED-Lampen geben sowie Altlampen annehmen. Kurz, der Selbstbedienungsartikel Glühlampe wurde durch ein beratungsintensives Produkt ersetzt. Umso verwunderlicher ist es, dass Philips Licht bei Marketingaktionen auf den Lebensmittelhandel setzt, von ähnlichen Aktionen für den EFH aber nichts bekannt wird.

Rudolf Koch, Geschäftsführer Philips Lightning, war für eine Stellungnahmen leider nicht erreichbar. Aber es drängt sich der Eindruck auf, dass der Fachhandel für Philips Licht herzlich egal ist, wenn es um den Vertrieb seiner Leuchtmittel geht.

Ein Blick auf die Webpage von Philips verstärkt dies. Unter dem Punkt „Direkt bei Philips kaufen“ werden da dem Kunden vollmundig die Vorteile eines direkten Bezugs der Leuchten vom Hersteller schmackhaft gemacht. Vermutlich ist es da schon eine Verbesserung, dass Philips auf seiner Österreichseite das Händlerverzeichnis entfernt hat, denn unter diesem Punkt war nur der Online-Versandhändler Amazon zu finden.

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Kommentare (4)

  1. Hab ich schon öfter geschrieben

    Philips ist eben nicht mehr Philips.
    Bei uns ist es umgekehrt, nicht so wie der Gute Tegro (Bruder von Hr. Philips? 🙂 ) schreibt.
    Die Kunden wollen alles immer und immer billiger.
    Und in Bezug auf Chinaware, was steht den auf der Philipsschachtel?
    Und wenn der Ek-Preis höher wie der VK ist, darf man auch ein wenig sudern.

  2. Verkauf hat primär nichts mit LED-Lampen zu tun

    Was Philips jetzt zu knapp über 80% verkauft, sind die Anteile am LED-Modulproduzenten „Philips Lumileds“ und der „Automotive“-Sparte (Kfz-Licht). Das Lampen- und Leuchtengeschäft ist davon direkt nicht betroffen – Philips bleibt Großkunde des künftigen Unternehmens „Lumileds“ und wird seine Leuchtmittel weiterhin u. a. mit Chips von dort bestücken.

    Die Philips-Lichtsparte (inklusive der LED-Leuchten und -Lampen) wird mittelfristig in eine Firma namens „Philips Lighting solutions“ überführt und öffnet sich für externe Investoren – eventuell gibt es auch einen IPO; das ist aber noch nicht fix. Gesondert verkauft wird außerdem die OLED-Division „Lumiblade“ – hier wird aktuell mit potenziellen neuen Eigentümern gesprochen.

  3. So ist es nicht ganz….

    Bitte genauer recherchieren. Der Fachhandel ist sehr oft vermehrt auf der Suche nach der ganz günstigen Lösung und lehnt schon alleine deshalb Anbieter wie Philips ab, die einen höheren Einstiegspreis haben. Lieber setzt man oftmals auf billige China Ware, Hauptsache der Preis stimmt. Abnahmemengen natürlich in kleinster Dosis. Philips ist es sicher nicht egal und der Fachhändler wäre willkommener Partner, der will das aber gar nicht und setzt lieber auf irgendwelche Produkte deren Namen man bisher nicht kennt! Alle Leuchtenhersteller mit Tradition haben das gleiche Problem, die billige Ware aus China und der Fachhändler kauft diese und soll sich dann bitte nicht aufregen, wenn die Markenhersteller die Betreuung zurückfahren. Marke+Billig geht einfach nicht.

    Es ist kein Wunder, dass die Hersteller gerne auf den LEH oder andere Großflächen zurückgreifen, denn dort wird das gesamte Spektrum eines Herstellers beleuchtet und nicht nur der Dumpingpreis. Letztlich dreht sich dort die Ware entsprechend aus dem Regal und beide Seiten machen ein Geschäft. Kann also so schlecht nicht sein und steht auch jedem interessierten Fachhändler offen, der ein wenig Werbung in seinem Laden zuläßt.

    Ganz ehrlich, wer will das ständige Gesudere einzelner Händler noch hören, die auf super billige und dann natürlich „No Name“ setzen und sich auf der anderen Seite über zuwenig Zuwendung der Markenindustrie beschweren. Dem Konsumenten wird die billige LED dann als das über drüber Produkt eines aufstrebenden Herstellers erklärt, selber oftmals so erlebt und da fragt man sich dann schon nach der so gepriesenen Kompetenz.

    Warum Philips nun verkauft wird, hat wenig bis gar nichts mit der fehlenden Zuwendung zum Fachhandel zu tun, vielmehr hat wohl jeder Lampenhersteller die schöne neue Welt nach dem Ende der Glühlampe in der EU vollkommen falsch eingeschätzt und Volumen wurden immer schon Abseits des Fachhandels bewegt, nicht erst seit LED. Wahrscheinlich kann man jeden dieser Hersteller gegen entsprechend kleines Entgeld zur Zeit käuflich erwerben.

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