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Samstag, 18. Mai 2024
Erneuerbare überholen weltweit fossile und nukleare Energieträger

Klima- und Energiefonds präsentiert „Faktencheck Energiewende 2015“

E-Technik | Wolfgang Schalko | 09.11.2015 | |  Archiv
Der Faktencheck 2015: Trendbarometer, Argumentarium, Nachschlagewerk. (KLIEN/APA-Fotoservice/Rastegar) Der Faktencheck 2015: Trendbarometer, Argumentarium, Nachschlagewerk. (KLIEN/APA-Fotoservice/Rastegar)

Der von Klima- und Energiefonds und Erneuerbare Energie Österreich veröffentlichte „Faktencheck Energiewende 2015“ zeigt einen historischen Wendepunkt auf: Die Erneuerbaren haben den Sprung aus der Nische geschafft. Erstmals wird weltweit mehr in erneuerbare Energie investiert als in fossile und nukleare zusammengenommen. 59 Prozent der Leistung aller im Jahr 2014 fertiggestellten Kraftwerke kommen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie.

Seit 2013 werden jährlich mehr erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten zugebaut als fossile und nukleare. Doch dieser Trend in Richtung Klimaschutz ist erst der Anfang. Nimmt man das 2-Grad-Ziel ernst, müssten jedoch mindestens zwei Drittel der nachgewiesenen fossilen Reserven (Kohle, Erdöl und Erdgas) im Boden bleiben. Damit die Erneuerbaren deren Platz im Energiesystem einnehmen können, müsse gerade Europa bei deren Ausbau einen Gang zulegen, entschlossenes politisches Handeln sei gefragt.

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Die Erkenntnisse des Faktenchecks sind zunächst ermutigend: Die Daten zeigen klar, die Erneuerbaren sind weltweit auf der Überholspur. Das haben längst auch die Märkte erkannt und verschieben gewaltige Investitionsvolumina in deren Richtung. Gleichzeitig kann man aber auch deutlich sehen, dass sich der internationale Wettbewerb verschärft. Die größten Treibhausgas-Emittenten wie China und USA werden zu Impulsgebern der Energiewende. Mehr denn je gilt es heute für Europa und auch Österreich sich stark zu positionieren um den Anschluss nicht zu verlieren.“

Vor der Klimakonferenz in Paris senden auch internationale Investoren ein klares Signal: 436 institutionelle und tausende private Anleger, die gemeinsam ein Gesamtvolumen von 2,6 Billionen US-Dollar repräsentieren, haben sich bis September diesen Jahres dazu bekannt, sich aus Investitionen in fossile Energien zurück ziehen zu wollen. Das sind 50-mal mehr als im Jahr davor. Zugleich beträgt das Volumen der erneuerbaren Energie-Investments schon heute 260 Milliarden Dollar jährlich – und wird laut Bloomberg in den nächsten zehn Jahren auf 20,8 Billionen US-Dollar ansteigen. Die Märkte haben das Potenzial der Energiewende längst erkannt.

Jurrien Westerhof, Geschäftsführer Erneuerbare Energie Österreich: „Weltweit arbeiten rund 7,7 Millionen Menschen im Bereich Erneuerbare Energie. In Österreich sind es knapp 40.000. Österreichs Wirtschaft war stets ein Impulsgeber und Wegbereiter für Erneuerbare Energien. Diese Position gilt es nun auch im globalen Wettbewerb mit rasant wachsenden Märkten wie China oder den USA zu verteidigen. Der Faktencheck zeigt deutlich, dass sich hier enorme Potenziale für die heimische Wirtschaft und den Standort bieten, wenn entschlossen für die Energiewende eingetreten wird.“

Globaler Trend Energiewende

China zählt weltweit zu den größten CO2-Emittenten, gleichzeitig aber mit 115,3 GW installierter Leistung zu den internationalen Spitzenreitern in der Nutzung von Windenergie. Die Idee, dass in China jede Woche ein neues Kohlekraftwerk gebaut wird, gehört längst ins Reich der Mythen verbannt. Im Gegenteil, globale Player wie China, aber auch die USA, investieren stark in den Bereich erneuerbare Energien und deren Technologieentwicklung und spielen eine immer größere Rolle auf dem Weltmarkt. Während sich die jährlichen Investitionen in saubere Energie in China im Vergleich zu 2011 verdoppelt haben (laut aktuellen Daten von Bloomberg New Energy Finance lagen sie in den vergangenen 12 Monaten bei rund 86 Mrd US-Dollar), haben sie sich in Europa mehr als halbiert (von weit über 100 Mrd US-Dollar auf 46 Mrd US-Dollar). Dieses Faktum zeigt deutlich, dass die Zeiten, in denen Europa allein Taktgeber bei Klimaschutzmaßnahmen war, längst vorbei sind.

Der „Faktencheck Energiewende 2015″ bietet eine umfassende Aufarbeitung der aktuellsten Daten, Fakten und Argumente in der klima- und energiepolitischen Diskussion. Er zeigt auf Basis internationaler Studien in zehn Kapiteln wirtschaftliche und ökologische Trends und entkräftet mit Fakten die gängigsten Mythen rund um das Thema „Energiewende“. In innovativer, multimedialer Aufbereitung ist er als Print- und Onlineversion Argumentationsleitfaden, Nachschlagewerk und Wegweiser für die notwendigen Weichenstellungen in den Bereichen Klimaschutz und Energiepolitik. Der Faktencheck Energiewende wird vom Klima- und Energiefonds und Erneuerbare Energie Österreich heraus gegeben. Inhaltlich wurde der Faktencheck vom Klima- und Energieexperten Georg Günsberg ausgearbeitet.

Weitere Informationen und Download des Faktenchecks unter www.faktencheck-energiewende.at.

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