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Sonntag, 28. April 2024
Untersuchung europäischer Verbraucherverbände

„Hausgeräte verbrauchen mehr Strom als angegeben“

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 23.03.2016 | | 1  Archiv
Ein Verbrauchswertetest von Haushaltsgeräten fällt schlecht aus: Rund 18% verbrauchen laut europäischer Verbraucherverbände mehr als angegeben. (Bild: uschi dreiucker/ pixelio.de) Ein Verbrauchswertetest von Haushaltsgeräten fällt schlecht aus: Rund 18% verbrauchen laut europäischer Verbraucherverbände mehr als angegeben. (Bild: uschi dreiucker/ pixelio.de)

Eine von MarketWatch, einem Zusammenschluss europäischer Verbraucherverbände, durchgeführte Studie sorgt für Aufsehen: Nahezu jedes fünfte Haushaltsgerät würde demnach mehr Strom verbrauchen, als von den Herstellern angegeben, berichteten deutsche Medien. Es waren 20 Gerätegruppen - wie Kühlschränke, Lampen oder Fernseher - die stichprobenartig getestet wurden. Das Ergebnis der Studie kann man allerdings nicht 1:1 auf Österreich übertragen.

Johanna Kardel vom deutschen Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der an der Untersuchung beteiligt war, erläuterte in einer Aussendung: „18 von 100 Geräten hielten nicht die EU-Effizienzvorgaben ein. Einige benötigten bis zu 30% mehr Strom als angegeben. Die Stichprobe macht deutlich, dass viele Hersteller gesetzliche Vorgaben missachten und umgehen.“

Erhebliche Mängel wurden vor allem bei vernetzten Geräten mit WLAN-Funktion und beim Standby-Verbrauch festgestellt: „Eines von drei Produkten hatte die WLAN-Funktion standardmäßig aktiviert. Bei einem vernetzten Wasserkocher konnte diese Funktion trotz Herstellerangaben nicht ausgeschaltet werden.“ Auf Grund der falschen Kennzeichnung würden den Haushalten nach Angaben der Verbraucherschützer europaweit jedes Jahr mehr als zehn Milliarden Euro an möglichen Einsparungen verloren gehen

„Falsche“ bzw. von den tatsächlichen Werten abweichende Angaben auf Verpackungen wurden ja erst im Dezember bei Lampen festgestellt. Die EU-Kommission führte dies auf das herstellerseitige Ausreizen von Fehlertoleranzen zurück und kündigte eine Überarbeitung der entsprechenden Richtlinie an. In Zeiten von Sammelklagen und VW-Affäre können falsche Produktbeschreibungen riskant werden für Unternehmen. Falsch angegebene oder gesetzwidrige Produktmerkmale könnten Kunden zur Rückabwicklung des Kaufs berechtigen, wie man im Falle von VW sieht.

[Update] Nicht direkt auf Österreich übertragbar

Allerdings kann man die Studie nicht direkt auf Österreich umlegen, wie auch Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik zur Studie anmerkte: „Viele der beanstandeten Geräte sind in Österreich nicht erhältlich. Ich will nicht bestreiten, dass es mit ,Nicht-Marken-Geräten‘ Probleme bei der Kennzeichnung geben kann. Aber bei den Markengeräten, die den überwiegenden Anteil der Produkte im EFH ausmachen, gibt es in der Regel keine Probleme.“

Den gesamten Testbericht von MarketWatch finden Sie hier.

 

 

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