Der EFH in Zeiten von Großereignissen

Laut dem Obmann Elektrohandel in der Niederösterreichischen Wirtschaftskammer Rudolf Jursitzky, haben Events wie die Fußball-EM für den Elektrohandel viel Luft verloren. Früher sei es anders gewesen, da hätten solche Ereignisse auch tatsächlich Verkaufsspitzen für die Branche dargestellt.

Wie der NÖ WKÖ Spartenobmann Rudolf Jursitzky gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst erläuterte, war es früher wie folgt: „Die Fernseher waren teuer, kosteten oft mehrere Monatsgehälter, so dass man abwartete, bis sportliche Großereignisse, wie Olympische Spiele oder Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaften kamen, um sich für das mühsam ersparte Geld das Neueste und Beste zu kaufen.“ Heute sei es laut dem Obmann der Sparte Elektrohandel in der NÖ WKÖ anders. Fernseher seien billig geworden sind und würden oft nur mehr einen Bruchteil eines Durchschnittslohnes kosten. „Wir erkennen zwar einen Anstieg, aber der ist bei weitem nicht mit unserer wichtigsten Zeit, dem Weihnachtsgeschäft, vergleichbar.“ Grob geschätzt erwarte sich der Branchenobmann von der Fußball EM ein Plus von 13% bis 15% im gesamten Elektrohandel.

Die Folge von Aktionen

Der Kauf neuer Elektrogeräte wird heutzutage laut Jursitzky oft durch Aktionen ausgelöst – und solche Aktionen werden häufig in Verbindung mit Großereignissen gestartet. „Seitens der Wirtschaftskammer haben wir eine Kooperation mit Radio Niederösterreich. Dort gibt es im Rahmen von Quizsendungen im Vorfeld und während der Europameisterschaft jeweils 500 Euro zu gewinnen, die dann beim regionalen Elektrohändler eingelöst werden müssen.“ Das sei laut Jursitzky nicht nur eine Wertschöpfung für die Region, sondern fördere auch die Branche. Allerdings müsse es nicht unbedingt ein Fernseher sein, der anlässlich der Fußball EM neu gekauft wird, es könne auch ein Geschirrspüler oder eine Waschmaschine sein.

Wesentliche Absatzbringer

Wie der Branchenobmann erläutert, seien – unabhängig von sportlichen Großereignissen – Haushaltsgeräte neben den Smartphones noch immer der wesentliche Absatzbringer der Branche. Bei Fernsehern sei der Kunde nicht so spontan, nicht zuletzt deshalb, weil sich neue Technologien am Markt nur langsam durchsetzen würden. Das gilt u.a. für die 4K-Technologie oder auch für Curved-TVs. „Wieweit sich das durchsetzt, wird noch spannend – möglicherweise ist die Fußball-EM ein Anlass, um sich so ein Gerät zuzulegen“, so Jursitzky.

Impulse

Um das Geschäft im Elektrohandel zu beleben, ist die NÖ WKÖ immer um Impulse bemüht. So gab es eine Kooperation mit dem ORF und seit rund einem halben Jahr läuft die Kampagne „Die Wohnfühlmacher“. Gemeinsam mit der Einrichtungsbrache will der Elektrohandel damit auf Service, Qualität und das faire Preis-Leistungsverhältnis bei den regionalen Betrieben hinweisen.  „Auch wenn wir noch keine konkreten Zahlen haben, so ist die Kampagne, die in Niederösterreich gestartet worden ist, so erfolgreich, dass sie auf ganz Österreich ausgedehnt werden soll“, sagt Rudolf Jursitzky.

Die Wohnfühlmacher

Seit Mitte November wirbt der NÖ Elektro- und Einrichtungsfachhandel wieder mit der modernisierten Branchenkampagne „Die Wohnfühlmacher“. Dafür wurde u.a. das „Wohnfühlmacher-Gütesiegel“ (das als Aufkleber an Schaufenstern oder an den Firmen-PKWs angebracht werden kann) neu entworfen und auch die Webseite wurde einem Relaunch unterzogen. Kernaufgabe der Homepage ist übrigens, für interessierte Kunden eine umfassende Händlersuche zu bieten und aktuelle Brancheninformationen zu transportieren.

Ziel und Aufgabe der „Die Wohnfühlmacher“-Kampagne ist, das Image der NÖ Fachhändler weiter zur stärken und deren Dienstleistungen bekannter zu machen. Die Kernaussage der Kampagne lautet: „Nachhaltigkeit – denn Lebensqualität hat Bestand. Faires Preis-Leistungsverhältnis. Kompetenz. Kundennähe. Servicequalität.“