LP-Verkäufe im Höhenflug

Die Entwicklung der Schallplattenverkäufe am US-Markt in den letzten Jahren.

Nachdem Vinyl zwischenzeitlich bereits für tot erklärt wurde, setzt sich der vor einigen Jahren eingesetzte Aufwärtstrend weiter fort: Aktuellen Statistiken zufolge haben Schallplattenverkäufe den höchsten Stand seit den 1980ern erreicht.

Nachdem Nielsen Music mit einer Studie im heurigen April schon hatte befürchten lassen, dass die Vinylverkäufe zurückgehen würden (einem Plus bei Schallplatten-Verkäufen von 30% im Jahr 2015 verglichen mit 2014 folgte ein Dämpfer auf nur noch +10% im ersten Quartal 2016), stehen die Zeichen nun offenbar doch wieder voll auf Wachstum: Man rechnet damit, dass alleine in Großbritannien heuer die drei-Millionen-Marke überschritten wird – zum ersten Mal seit 1988. „Die Verkäufe von Schallplatten haben sich dramatisch gesteigert seit ihrem Tiefststand von 2007. Im letzten Jahr wurde die Marke von zwei Millionen verkauften LPs zum ersten Mal seit zwei Dekaden überschritten“, so Gennaro Castaldo, Komminukationsleiter von der Industriegruppe BPI. „BPI erwartet, dass dieser Trend sich fortsetzen wird und rechnet damit, dass bis zu 3,5 Millionen LPs oder mehr während des Jahres über den Ladentisch gehen könnten.“

Auch in den USA sollen einem Bericht der Plattform digitalmusicnews.com zufolge die Verkaufszahlen stetig steigen und ebenfalls einen Höchststand seit den 1980ern erreichen. Ausgehend von 1 Million verkauften LPs 2007 hat sich diese Zahl bis 2015 auf beachtliche 11,9 Millionen Stück gesteigert – wenngleich man damit noch weit von den absoluten Höchstwerten von deutlich über 300 Millionen Stück pro Jahr Ende der 1970er entfernt ist.

Und noch etwas Bemerkenswertes ist im Vinylbereich im Vorjahr gelungen: Sowohl in den USA wie auch in UK konnten mit den LP-Verkäufen mehr Einnahmen erzielt werden als über Youtube und die werbefinanzierten Streaming-Dienste zusammen.