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Mittwoch, 8. Mai 2024
Ein Lebensmittel- und ein Elektro-Unternehmen

Metro-Aufteilung wird konkret

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 07.09.2016 | |  Archiv
Nach der Analysephase leitet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nun offiziell die Vorbereitung zur Aufspaltung des Metro-Konzerns ein. (Bild: Metro AG) Nach der Analysephase leitet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nun offiziell die Vorbereitung zur Aufspaltung des Metro-Konzerns ein. (Bild: Metro AG)

Von den Plänen der Metroaufspaltung in einen Lebensmittel und einen Elektro-Teil hat E&W berichtet. Nun scheint der Konzern das Projekt in Angriff genommen zu haben. 

Ende März informierte die Metro Group, dass sich der Handelskonzern in zwei eigenständige Unternehmen aufteilen will. Und zwar in einen Großhandels- und Lebensmittel-Spezialisten sowie in eine Consumer Electronics-Gruppe. „Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsräte“, wie der Konzern sagte, war vorgesehen, dass Olaf Koch das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft führen würde, während Pieter Haas die Leitung der Consumer Electronics Gruppe übernehmen sollte.

Wie die Metro nun in einer Aussendung informiert, nimmt die Aufteilung „konkrete Formen“ an: „Die notwendigen gesellschafts- und steuerrechtlichen Einzelheiten und die jeweilige Kapitalstruktur der beiden Unternehmen wurden geklärt. Am 5. September hat der Vorstand der Metro AG nach Abschluss der Prüfungen entschieden, die für eine Teilung der Metro Group erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen einzuleiten. Der Aufsichtsrat stimmte den Plänen auf seiner außerordentlichen Sitzung ebenfalls am Montag zu. Ab 30. September wird das Unternehmen pro-forma in zwei organisatorisch voneinander getrennte Einheiten geteilt“, so der Wortlaut.

Metro- Vorstandsvorsitzender Olaf Koch erklärt dazu: „Wir haben in den vergangenen Monaten die geplante Aufteilung unseres Konzerns in zwei leistungsstarke, fokussierte Handelsunternehmen intensiv analysiert. Nun schaffen wir die ersten wichtigen Voraussetzungen und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Mit der organisatorischen Trennung machen wir den ersten großen Schritt, einen international führenden Großhandels- und Lebensmittelspezialisten sowie den europäischen Marktführer für Unterhaltungselektronik-Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Die Entwicklung der vergangenen Monate bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass beide Einheiten, die kaum operative Überschneidungen und Synergien aufweisen, eigenständig noch erfolgreicher sein werden.“

Abspaltung

Technisch werde die Aufteilung des Konzerns dadurch erreicht, dass das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft (also Metro Cash & Carry und Real) sowie weitere, dazugehörige Gesellschaften und Geschäftsaktivitäten wie Logistik, IT und Immobilien ausgegliedert und abgespalten werden. Der verbleibende Konzernteil werde sich dann auf den Unterhaltungselektronik-Sektor fokussieren. Als „wesentlicher Eckpfeiler der neuen Gruppe“ wird die rund 78%ige Mehrheitsbeteiligung an Media-Saturn sowie an weiteren verbundenen Unternehmen genannt.

Änderungen im Personal

Natürlich hat dieser Schritt auch personelle Konsequenzen: So soll Jürgen B. Steinemann seinen bisherigen Aufsichtsratsvorsitz der Metro AG in der späteren Großhandels- und Lebensmittelgesellschaft fortführen und Jürgen Fitschen, seit 2008 Mitglied im Aufsichtsrat der Metro AG, soll den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der künftigen Unterhaltungselektronikgruppe übernehmen. Ferner werde, wie Metro sagt, bei der Unterhaltungselektronikgruppe folgende Vorstandsbesetzung vorgeschlagen:

  • Chief Executive Officer (CEO): Pieter Haas
  • Chief Financial Officer (CFO): Mark Frese, derzeit Vorstandsmitglied und CFO Metro AG
  • Chief Legal and Compliance Officer (CLCO): Dieter Haag Molkenteller, derzeit Group Director Legal Affairs & Compliance Metro A

Auf den Punkt gebracht: Olaf Koch wird also selbst das Lebensmittelgeschäft leiten, an die Spitze der Elektronikkette rückt Media-Saturn-Chef Pieter Haas. Den Aufsichtsratsvorsitz der Lebensmittelsparte soll der bisherige Metro-Chefkontrolleur Jürgen Steinemann übernehmen. Aufsichtratsvorsitzender der Elektronikkette soll der frühere Vorstandschef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, werden.

Diesen Vorstandspersonalien muss natürlich noch durch die zuständigen Aufsichtsräte zugestimmt werden. Die Aufsichtsratspersonalien hingegen stünden unter dem Vorbehalt der Wahl durch die Hauptversammlung bzw. den Aufsichtsrat, wie der Konzern sagt.

Hintergrund

Hintergrund der ganzen Aktion ist die Überzeugung, dass sich beide Gesellschaften durch eine Konzentration auf ihre jeweiligen Branchen und Kundensegmente größere Wachstumsperspektiven erschließen können. Sitz beider Unternehmen wird wie bisher Düsseldorf sein.

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