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Montag, 6. Mai 2024
„Leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr“

1,95 Mrd. Euro X-Mas-Ausgaben

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.11.2016 | |  Archiv
Alle Jahre wieder: RegioPlan erhob die geplanten Weihnachtsausgaben der Österreicher. Die Umfrage zeigt: Das Christkind shoppt heuer in Österreich um 1,95 Milliarden Euro. (Bild: Karin Jung/ pixelio.de) Alle Jahre wieder: RegioPlan erhob die geplanten Weihnachtsausgaben der Österreicher. Die Umfrage zeigt: Das Christkind shoppt heuer in Österreich um 1,95 Milliarden Euro. (Bild: Karin Jung/ pixelio.de)

Wie RegioPlan erhoben hat, wird der Weihnachtsumsatz im österreichischen Handel heuer 1,95 Milliarden Euro ausmachen. Das entspricht (entgegen der viel beschworenen Konsumsättigung) einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Leider fließt ein großer Teil der Ausgaben ins Ausland ...

Der Weihnachtsumsatz wird 2016 laut RegioPlan also 1,95 Milliarden Euro ausmachen. So hoch werden also jene Dezember-Umsätze sein, die der Einzelhandel zusätzlich zu einem Durchschnittsmonat erzielen wird. Das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr! „Trotz der viel beschworenen Konsumsättigung beobachten wir eine stabile Konsumentenstimmung, die für gute Weihnachtsumsätze sorgen wird. Leider fließt jedoch ein großer Teil dieser Ausgaben ins Ausland“, erklärt Hania Bomba, Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting.

Die Weihnachtseinkäufe werden primär in den beliebtesten Handelszonen getätigt – so zB. in der Mariahilferstraße, der Kärntnerstraße und den Innenstädten von Graz, Innsbruck, Linz, etc. Die Klassiker unter den Shopping Centern bleiben nach wie vor die SCS in Vösendorf, das Donauzentrum in Wien, der Europark in Salzburg, die SCS in Seiersberg und die Plus City in Linz. „Die Frequenzrückgänge in den Handelszonen sind bereits seit längerem zu verzeichnen. Bleibt abzuwarten, ob die Umsatzrückgänge auf der Fläche dieses Jahr erstmalig auch in der Frequenz im Weihnachtsgeschäft sichtbar sein werden“, so Hania Bomba.

Ein interessantes Ergebnis zeigt: Shopping City Süd, Donauzentrum, Shopping Center Seiersberg, Plus City und die Mariahilferstraße machen gemeinsam den gleichen Weihnachtsumsatz wie der Online-Kanal!

Mit dem Weihnachtsumsatz ist jener Umsatz gemeint, der von 1. Dezember bis 31. Dezember zusätzlich zum durchschnittlichen Monat generiert wird. Bei den Top Centern und Top-Einkaufsstraßen handelt es sich um nahezu 50% Plus. Fast 20% des Weihnachtsumsatzes entfallen dabei auf einige wenige Player.

  • So erzielt die Shopping City Süd, Vösendorf, rund 50-55 Mio. Euro Weihnachtsumsatz
  • Die Innere Mariahilfer Strasse generiert 45-50 Mio. Euro.
  • Das Donauzentrum Wien erzielt 30-35 Mio. Euro
  • Die Plus City in Pasching macht 30-35 Mio. Euro
  • Die Shopping City Seiersberg macht 20-25 Mio. Euro.
  • In Summe sind das 175-200 Mio. Euro Weihnachtsumsatz.  
  • Online werden 185-195 Mio. Euro ausgegeben

Weihnachtsumsatz verliert an Bedeutung

Früher war Weihnachten neben Ostern und dem Muttertag noch eines von wenigen Ereignissen, das der Handel für sich nutzen konnte, heute reiht sich das Fest nach dem Womansday, Halloween, Black Friday, Valentinstag, Schulbeginn, Schulende, Schlussverkauf, Midsale, etc. in eine lange Reihe von Shopping Highlights ein. „Da die Ausgaben der Konsumenten für den Handel nicht in dem Ausmaß steigen wie die Anzahl der Angebote, verteilt sich der fast gleiche Umsatz auf mehrere Anlässe“, erklärt RegioPlan.

Online-Kanal steigt weiter

Die Österreicher sind mit einem Ausgabenanteil von 11,5% direkt nach Großbritannien die fleißigsten Online-Shopper in Europa. Auch ein wesentlicher Teil der Weihnachtsumsätze fließt dieses Jahr in den Onlinekanal. Einer RegioPlan Befragung zu Folge gaben 82% aller Befragten an, Weihnachtseinkäufe auch online zu tätigen. 48% der Befragten planen sogar mehr als die Hälfte des Budgets online auszugeben.

Nach Angaben der Befragten (26-35 Jahre) profitiert vor allem Amazon.de von den Onlinekäufen. Somit wird ein Großteil der Ausgaben die Grenzen Österreichs verlassen. Laut Eurostat befindet sich Österreich, mit 44% der gesamten Onlineausgaben die ins Ausland fließen, momentan sogar auf Platz eins im Cross-Boarder E-Commerce Ranking.

Absolut gesehen geben die Österreicher das meiste Geld im Handel zu Weihnachten für Lebensmittel aus, gefolgt von Bekleidung und Unterhaltungselektronik. „Gibt das Christkind das Geld nicht für Spielwaren oder Uhren und Schmuck aus, kann das für die ganze Branche einen herben Rückschlag bedeuten, denn die Relevanz des Dezember-Umsatzes ist für den Spielwarenhandel und die Uhren- und Schmuckbranche mit Abstand am wichtigsten. Kann der Spielwarenhandel nicht mit neuen Trends punkten oder die Uhren- und Schmuckindustrie mit neuen tollen Modellen die Begehrlichkeit wecken, entscheidet der letzte Monat für manche über den Erfolg oder Misserfolg des ganzen Jahres“, so RegioPlan.

„Viele Geschenke gehen am klassischen Handel vorbei“

Die RegioPlan Umfrage zeigt: Die Art der Geschenke unterliegt einer sichtbaren Veränderung. Jene Konsumgüter, die rein der Bedarfsdeckung dienen werden tendenziell eher übers Jahr gekauft und dann vor allem im Rahmen einer Aktion. An Weihnachten wünschen sich die Österreicher laut Umfrage Geschenke, die von Herzen kommen, individuell sind und einen größeren emotionalen Wert haben. Weiterhin hoch im Rennen sind laut RegioPlan deshalb Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten, Wellness, Genuss, Ego und Freizeit. Geschenke, über die sich die österreichische Bevölkerung weniger freut, sind vorverpackte Produktsets ohne persönlichen Bezug.

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