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Freitag, 6. Dezember 2024
Infoabend in der WKW zu neuen Möglichkeiten für den Handel

Chance: Geld verdienen mit Strom- und Gasanbieterwechsel

Telekom Hintergrund | Dominik Schebach | 21.11.2016 | | 2  Archiv
mpc Plus-GF Christian Grashofer, Ali Süzen, Vorsitzender des Fachausschusses Handyshops, sowie Gremialobmann Erwin Pellet bei der gestrigen Info-Veranstaltung. mpc Plus-GF Christian Grashofer, Ali Süzen, Vorsitzender des Fachausschusses Handyshops, sowie Gremialobmann Erwin Pellet bei der gestrigen Info-Veranstaltung.

Immer propagieren AK, E-Control und VKI die Einsparungsmöglichkeiten durch den Wechsel des Strom- bzw Gas-Lieferanten. Bisher haben allerdings nur 10% der österreichischen Kunden diese Möglichkeit genutzt, in der Regel online. Die restlichen 90% verharren in den teuren Verträgen. Wie der Handel diese Potenzial nutzen kann, stand im Mittelpunkt der gestrigen Info-Veranstaltung der Wirtschaftskammer Wien, Sparte Handel, mit dem Wiener Start-up mpc Plus sowie den Lieferanten Verbund, Goldgas und Ökostrom sowie Distributor TFK.

„Wir alle wissen, es ist nicht leicht, im Handel heute Geld zu verdienen“, erklärte Erwin Pellet, Gremialobmann des Wiener Landesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels zur Begrüßung der Händler. „Hier haben wir eine neue Möglichkeit, um Umsätze zu generieren.“ Eine Ansicht, die auch von Ali Süzen, Vorsitzender Fachausschuss Handyshops geteilt wird. „Der Telekomhandel ist unter Druck. Wir verdienen immer weniger beim Verkauf von Smartphones und Vertrags-Anmeldungen. Wir brauchen Produkte, die uns zusätzliche Einnahmen bringen. Hier haben wir die Chance dazu.“

Die Grundidee ist simpel. Der Telekom-Fachhandel hat den Kundenkontakt, der den Energieversorgern fehlt, und ist bereits in der Beratung zu Verträgen erfahren. Diese Stärke will mpc Plus-GF Christian Grashofer nun durch sein Anmeldetool auch auf die Straße bringen. „Es geht darum, den Privatkunden den Wechsel so einfach wie möglich zu machen“, erklärte Grashofer zu seiner Präsentation in der WKW. „Der Energiemarkt ist seit dem Jahr 2001 liberalisiert. Doch niemand wechselt, weil den Kunden die Beratung fehlt. Das ist der logische Anknüpfungspunkt für den Handel, der damit nicht nur Provisionen verdienen kann, sondern auch seinem Kunden etwas Gutes tut. Denn mit einem Wechsel seines Energielieferanten kann sich der Kunde mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Geld, dass er wiederum im Handel ausgeben kann, und dabei hat der Handel kein Lagerrisiko.“

Grashofer kommt selbst aus der Telekom-Branche und arbeitet auch mit einem in dieser Hinsicht erfahrenen Software-Partner zusammen, weswegen sich auch das Anmeldetool von mpc Plus stark an denen der Betreiber orientiert. Mit diesem Tool kann der EFH-Partner mit wenigen Klicks die Ersparnis beim Wechsel der Energielieferanten berechnen und die Anmeldung vornehmen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Kunden im Fachhandel bei den Lieferanten Verbund, Goldgas und Ökostrom dieselben Konditionen genießen wie Online-Kunden.

Viele der anwesenden Händler zeigten sich durchaus interessiert, wenn sie auch ihre Vorbehalte haben. „Es hilft dem Handel, wenn er etwas Neues anbieten kann, was wirklich sinnvoll ist. Aber gerade beim Wechsel des Versorgers haben die Menschen Angst, dass sie plötzlich ohne Lieferanten dastehen, oder dass nach einem Jahr die Preise steigen“, erklärte auch Sezer Kocaby, Inhaber von KCB Group.

Für diese Sorge hat Goldgas-GF Eduard Maaß durchaus Verständnis. „Wir wollen unseren Kunden langfristig faire Preise machen und aufgrund unserer Struktur können wir bessere Angebote machen als andere Anbieter. Gleichzeitig kann dem Kunden nichts passieren, weil die Versorgung immer sicher gestellt ist“, erklärte deswegen Maaß im Gespräch mit E&W. Um dieses Wissen zu vermitteln, setzt der Goldgas-GF auf den EFH. „Es ist bekannt, dass der Energiemarkt liberalisiert wurde. Doch niemand wechselt, weil die Beratung fehlt. Ich glaube da kann der Handel die notwendige Initialzündung geben.“

Auch Josef Neubauer, Leiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden des Verbund, setzt in dieser Hinsicht auf den Handel: „Es geht um den letzten Anstoß. Aus Deutschland wissen wir, dass die Beratung zum Strom- und Gasanbieterwechsel im Fachhandel funktioniert. Viele Kunden brauchen hier einfach ein wenig Beratung, die der Handel geben kann. Ich erwarte daher, dass das auch in Österreich kommt und dann gibt es hier für den Handel ein großes Potenzial bei den offline-affinen Kunden.“

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Kommentare (2)

  1. nervig

    Als Wechsler (ich habe einen Anbieter, der mehrjährig einen guten Preis hat und einem nicht mit einem Dumpingrabatt ködert und dann im 2. Jahr – wenn man auf’s Kündigen vergisst – als Strafe mehr als beim „Haus- und Hoflieferanten“ zahlt) finde ich es nervig, in Einkaufszentren, vor Supermärkten von FirmenvertreterInnen aufgelauert und angequatscht zu werden.

    Es mag zwar sein, das bisherige Wechselmuffel einen besseren Preis bekommen.
    Wie bei Versicherungen gibt es halt Firmenvertreter und Makler. Ich halte mich gerne an letzteren und nutze – ganz offiziell – den Tarifkalkulator des Regulators e-control.

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