Deutschland: Verbraucherschützer fordern „Recht auf Reparatur“
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert in Deutschland, dass sich die Reparatur von Elektrogeräten sich für die Verbraucher lohnen müsse. (Foto: Karl-Heinz Laube/pixelio.de)In Deutschland will der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) das „Recht auf Reparatur“ zum Wahlkampfthema machen. Nach Ansicht der Konsumentenschutzorganisation sollte die kommende deutsche Bundesregierung dafür sorgen, dass sich die Reparatur von Elektrogeräten für die Verbraucher lohne.
Der VZBV kritisiert, dass in vielen Fälen die Reparatur so viel koste wie ein neues Gerät. Laut einer Umfrage des Verbandes hätten bereits 74% der Verbraucher ein Gerät entsorgt, weil die Reparatur zu teuer war. Der Verband fordert deshalb in einer Aussendung ein Recht auf Reparatur. „In vielen Fällen ist eine Reparatur fast so teuer wie ein neues Gerät. Das ist weder ökologisch noch wirtschaftlich für Verbraucher. Die nächste Bundesregierung muss dafür sorgen, dass es sich für Verbraucher lohnt, sich für eine Reparatur zu entscheiden“, sagt Ingmar Streese, Geschäftsbereichsleiter Verbraucherpolitik des vzbv. „Mit einem Recht auf Reparatur sollte die Bundesregierung die Hersteller verpflichten, Verbrauchern und Dienstleistern originale Ersatzteile zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung zu stellen und Reparaturanleitungen zu veröffentlichen.“
Günstigere Reparaturen
Ziel des Verbandes sei, dass Reparaturen günstiger werden. In diesem Zusammenhang kritisiert der VZBV, dass in vielen Fällen eine Reparatur nur beim Hersteller (bzw einem Reparatur-Partner des Unternehmens) möglich sei. Dies sei nach der Garantiezeit für die Verbraucher oft zu teuer. Um das zu ändern, stellt der VZBV zwei Forderungen an die Politik:
- Die Verbraucher sollen die freie Wahl haben, wer die Reparatur ihres Geräts übernimmt. Die Reparatur müsse durch einen unabhängigen Dienstleister genauso möglich sein, wie durch den Hersteller.
- Die Hersteller sollten verpflichtet werden, dafür auch die notwendigen Ersatzteile und Reparaturanleitungen zur Verfügung zu stellen. Dies soll genauso für Softwareupdates gelten. Denn rund 30% der Befragten haben bereits einmal Geräte ersetzt, weil sie aktuelle Programme nicht mehr aufspielen konnten.
Zusätzlich fordern die deutschen Konsumentenschützer eine klare Kennzeichnung zur Lebensdauer und der Reparaturfähigkeit von Elektrogeräten. Dadurch könne nach Ansicht des VZBV ein Wettbewerb um mehr Produktqualität und Reparaturmöglichkeiten angeregt werden.
da müssen nur die Neupreise rauf auf ein wirtschaftliches Niveau. Dann sind die Dinger bei der Anschaffung nicht mehr zu billig, sondern ev. sogar kostendeckend und die Reparatur in Relation dazu wieder sinnvoll.
Die Geräte dort reparieren lassen wo sie her kommen.
Dort entsprechen die Arbeitskosten vermutlich auch bei Reparaturen den Forderungen der Konsumentenschützer.
Diese Konsumentenschützer, so gut sie auch sein mögen, doch finden sie nicht mehr das richtige Mass. Leider denken diese Konsumentenmenschen nur in eine Richtung.
Für eine Reparatur müssen die Kosten für Arbeit und für Ersatzteile berücksichtig werden.
So sehr grundsätzlich eine Initiative im Sinne von „REPARIEREN statt WEGWERFEN“ sinnvoll ist, braucht es doch eine grundlegende Neuorientierung in der Branche.
Auch Mitarbeiter in Reparaturfachbetrieben sind Konsumenten und müssen mit ihrem Einkommen leben können. Lohnkosten sind vom Gesetzgeber und den Lebenskosten auf ein Niveau fixiert. Damit sich eine Reparatur lohnt, muss somit der Preis für Neugeräte in Relation steigen. Und ob das alle Verbraucherschützer umfassend bedacht haben, darf grob in Frage gestellt werden.
Dann bin ich mal gespannt, wer von den „unabhängigen Werkstätten“ auch die Equipmentstandards einhalten kann (Stichwort ESD, Reinraum etc.), die mittlerweile schon fast alle Hersteller fordern.