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Freitag, 3. Mai 2024
E-Commerce-Markt in den Alpenländern

„Weiterhin auf Wachstumskurs“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 05.10.2017 | | 1  Archiv
„Bereits ein Drittel aller Online-Umsätze in Österreich werden von den Top 100 erzielt, davon mehr als die Hälfte von den Top 10 und ein Viertel allein von Amazon. Die Konzentration an der Spitze hat ein signifikantes Maß angenommen, wodurch der Ruf nach Regulierung lauter wird. Der Handelsverband weist seit Jahren auf wettbewerbsverzerrende Steuerregelungen hin, die internationalen Playern vor allem aus Drittstaaten Steuervorteile verschaffen und den heimischen Handel extrem unter Druck setzen“, Rainer Will, GF Handelsverband.
„Bereits ein Drittel aller Online-Umsätze in Österreich werden von den Top 100 erzielt, davon mehr als die Hälfte von den Top 10 und ein Viertel allein von Amazon. Die Konzentration an der Spitze hat ein signifikantes Maß angenommen, wodurch der Ruf nach Regulierung lauter wird. Der Handelsverband weist seit Jahren auf wettbewerbsverzerrende Steuerregelungen hin, die internationalen Playern vor allem aus Drittstaaten Steuervorteile verschaffen und den heimischen Handel extrem unter Druck setzen“, Rainer Will, GF Handelsverband.

EHI und Statista erfassten in Kooperation mit dem Handelsverband den E-Commerce-Markt in den Alpenländern, also in Österreich und der Schweiz. Das Ergebnis zeigt: „Der E-Commerce-Markt in den Alpenländern befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs.“

Die Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2017“ von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband ergab: Die 100 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich erwirtschafteten im vergangenen Jahr 2,1 Mrd. Euro mit physischen Waren im Internet. Die Schweizer Top 100 konnten ihre Umsätze auf insgesamt rund 5,5 Mrd. CHF steigern, und sind damit sogar im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Die Marktkonzentration hat laut Untersuchung in den Alpenländern nicht weiter zugenommen, bleibt aber nach wie vor auf hohem Niveau.

Bereits ein Drittel aller Online-Umsätze in Österreich werden von den Top 100 erzielt, davon mehr als die Hälfte von den Top 10 und ein Viertel allein von Amazon. Die Konzentration an der Spitze hat ein signifikantes Maß angenommen, wodurch der Ruf nach Regulierung lauter wird. Der Handelsverband weist seit Jahren auf wettbewerbsverzerrende Steuerregelungen hin, die internationalen Playern vor allem aus Drittstaaten Steuervorteile verschaffen und den heimischen Handel extrem unter Druck setzen“, so Rainer Will vom Handelsverband Österreich.

Wachstum und Konzentration

Die Top-100-Onlineshops in Österreich setzten im vergangenen Jahr also 2,1 Mrd. Euro im Internet um. Somit liegt das Umsatzwachstum in Höhe von 9% etwa auf Vorjahresniveau (9,9%). In der Schweiz fällt das Umsatzwachstum der 100 führenden Onlineshops prozentual höher aus. Sie konnten ihren Umsatz um +12,8% von 4,8 Mrd. CHF auf rund 5,5 Mrd. CHF steigern.

Die Marktkonzentration sei in beiden Alpenländern weiterhin auf einem hohen Stand, wenn auch ein minimaler Rückgang zu beobachten sei. „Mit 841 Mio. Euro generierten die Top 3 in Österreich bereits rund 40% des Gesamtumsatzes der Top 100, nach wie vor zum Großteil getrieben durch amazon.de (556 Mio. Euro), gefolgt von zalando.at (174,3 Mio. Euro) und universal.at (111,1 Mio. Euro). Die zehn führenden Onlineshops konnten mit 56,7% (Vorjahr: 57,6%) sogar mehr Umsatz erwirtschaften als die Shops auf den folgenden neunzig Rängen“, so die Studienmacher.

Ein ähnliches Bild zeige sich in der Schweiz. Rund 30% des Gesamtumsatzes entfallen auf die Top 3. Im Gegensatz zu der E-Commerce-Spitze in Österreich liegen die Umsätze der drei stärksten Onlineshops der Schweiz – digitech.ch (602 Mio. CHF), zalando.ch (534 Mio. CHF) und amazon.de (475 CHF) – noch eng beieinander. Die zehn umsatzstärksten Onlineshops beanspruchen mit 53,2% (Vorjahr: 54,4%) hier ebenfalls mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes der Top-100-Onlineshops.

Generalisten ganz vorn

Im Ranking der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich bestimmen nach wie vor die Generalisten mit einem Anteil von 42,3% das Bild. Die Fashion-Anbieter sind mit 24,2% zweitstärkste Branche im Ranking. Darauf folgen die Shops der Unterhaltungselektronik mit 17%. Die Dominanz der drei stärksten Branchen wird im Vergleich mit der viertstärksten Branche besonders deutlich: So machen Möbel und Haushalt nur noch einen Anteil von 3,1% aus.

Der Anteil der Generalisten ist im Schweizer Onlinehandel mit 37,5% ebenfalls hoch, insbesondere in der Spitze. Sechs Generalisten befinden sich alleine unter den Top 10. Allerdings sind die Branchenanteile im Vergleich zu Österreich gleichmäßiger verteilt. Hier belegen die Anbieter von Unterhaltungselektronik mit 21% Rang 2, gefolgt vom Bereich Bekleidung, der einen Anteil von 15,3% ausmacht. Charakteristisch für den Schweizer Markt ist der hohe Anteil an Lebensmittelhändlern, die 9,1% für sich beanspruchen. Im Vergleich dazu liegt der Anteil an Lebensmittel-Shops in Österreich nur bei 1,7% und in Deutschland bei 1%.

 

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Kommentare (1)

  1. Lauter brave Steuerzahler

    Da fließen die Millionen ins Ausland, grossteils ohne dass Wertschöpfung und somit Steuereinnahmen in Österreich stattfindet. Universal ist zwar offiziell ein österreichisches Unternehmen, aber im Grunde auch nur eine Tochter der deutschen Otto Gruppe. Shoepping.at steckt zwar noch in den Kinderschuhen, hoffe aber dass sich hier zumindest ein kleines Gegengewicht entwickelt.

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