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Donnerstag, 2. Mai 2024
Multimedia-Kommentar E&W 10/2018

Fernsehen zum Gernsehen

Multimedia | Wolfgang Schalko | 14.10.2018 | |  Archiv

Ich möchte diesmal an einigen Punkten meines Kommentars in der vorigen E&W-Ausgabe anknüpfen. Erstens, weil ich beim Verfassen der Messe-Nachberichte auf einen Aspekt gestoßen bin, der mich irgendwie nachdenklich stimmt. Zweitens, weil ich in meinem Fundus über eine Studie gestolpert bin, die mich noch nachdenklicher gestimmt hat. Und drittens, weil der gesamte Themenkomplex „Fernsehen” für die Branche einfach viel zu wichtig ist, um gewisse Entwicklungen stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen.

Halten wir zur Ausgangslage nochmals fest: TV-Geräte sind die mir Abstand wichtigste Produktgruppe im traditionellen Sortiment des EFH und auch die einzige, die sich größenordnungsmäßig in einer Liga mit den neuen Spitzenreiter Smartphone bewegt. Womit wir auch schon beim Kern der Sache wären: Second- und Multiscreen-Nutzung und damit einhergehend die Frage, woher der Content kommt, wenn nicht via klassischem Rundfunk. Natürlich aus dem Internet bzw per Streaming – doch das WWW ist groß und die Anbieter sind zahlreich. Das macht es nicht gerade leicht, den Über-, geschweige denn Durchblick zu bewahren.

Das Ausmaß dieses Problems wurde mir nach und nach bewusst, als ich mich dem Thema „Fußball-Schauen“, auf das mich Strong-VL Martin Kogler gestoßen hatte, etwas näher widmete und selbst einmal nachrecherchierte, was man mittlerweile allein dafür benötigt, dem Spiel mit dem runden Leder in den diversen Ligen und Bewerben beiwohnen zu können (und was das, so nebenbei bemerkt, kostet). Da ist von Serien, Filmen, Events, etc. aber noch gar nicht die Rede – und es hätte wohl auch meinen zeitlichen Rahmen gesprengt herauszufinden, welche Staffel welcher Serie wann und wo gerade läuft bzw in Zukunft laufen wird, wer die aktuellen Blockbuster bringt etc. Doch genau das ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, in der Welt der medialen Unterhaltung weiterhin erfolgreich zu sein.

Zu dieser Einschätzung kommt der „Global Entertainment and Media Outlook 2018-2022″ von PwC, der Konvergenz, Vernetzung und Vertrauen als große Trendthemen ausmacht und prognostiziert, dass „die Grenzen, die einst zwischen den Branchen Unterhaltung, Medien, Technologie und Telekommunikation bestanden haben, immer mehr verschwinden. Im Laufe dieses Prozesses werden Geschäftsmodelle neu erfunden, um neue Einnahmequellen zu erschließen und eine bedarfsgerechte Relevanz zu schaffen.“ Dabei ortet PwC fünf Treiber der Konvergenz:

  1. Die allgegenwärtige Vernetzung mit rasantem Anstieg an mobilen Hochgeschwindigkeits-Internetverbindungen
  2. Der mobile Konsument rückt immer mehr in den Fokus, wobei mobile Geräte mit Internetanbindung zum wichtigsten Zugriffsmittel auf Content und Services werden
  3. Wachsender Bedarf an neuen Einnahmequellen
  4. Wertewandel auf den Plattformen: Soziale Medien und Technologieplattformen überholen traditionelle Content-Erzeuger
  5. Die Verbraucher und Verbraucherinnen von heute lehnen Einheitslösungen im Bereich Content ab

Auch der Elektrohandel kann und muss seine Rolle in diesem Szenario finden – fragt sich nur, welche das sein wird.

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