Händler formieren sich gegen Sound United-Direktvertrieb

Per E-Mail-Aussendung informierte Sound United am 31. Juli seine Handelspartner über die bevorstehenden Änderungen des Vertriebskonzepts. Darin heißt es unter anderem: Man fühle sich zwar „weiterhin zu 100% der Unterstützung und Zusammenarbeit mit unseren Partnern verpflichtet”, allerdings seien die „eigenen Webseiten immer stärker zu einer Plattform gereift, auf der sich Endkunden gezielt mit den Inhalten unserer Produkte beschäftigen.” Daher sei „für uns der nächste logische Schritt unser Angebot zu erweitern und Endkunden die Möglichkeit zu bieten, Produkte zukünftig direkt über unsere Webseite zu bestellen.”
Den Anfang sollte die Marke Denon – seineszeichens der Hauptumsatzträger im Markenportfolio von Sound United – mit ausgewählten Produkten machen.
Diese Ankündigung ließ bei den Handelspartner jedenfalls sofort die Alarmglocken schrillen.
„Respektlos und inakzeptabel” – Unmut offiziell bekundet
Anfang August wurde der Direktvertrieb ankündigungsgemäß gestartet – und als die praktische Umsetzung ersichtlich wurde, begann sich sofort der Widerstand der Fachhandelspartner zu formieren. Diese orteten einen Vertrauensbruch und verfassten einen offenen Brief an Sound United – wobei in diesem Fall bemerkenswert ist, dass sich unter der Federführung von der D & P Schappert GmbH (für Deutschland) und der HeimkinoWelt (für Österreich) eine länderübergreifende Initiative zusammenfand. Hierzulande unterzeichneten neben HeimkinoWelt-GF Thomas Chuchlik auch Philipp Majdic, Raimund Kreil, Karl Köck, Christian Zöscher, Daniel Maggi sowie Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik das Schreiben.
In dem offenen Brief legen die Händler ihre Bedenken dar: Die 100%-ige Unterstützung der Partner und die Etablierung einer direkten Bestellmöglichkeit für Endkunden würde einen Widerspruch in sich darstellen und das notwendige Vertrauen zwischen Händler und Lieferant beschädigen. Und das, nachdem der Fachhandel in den letzten Jahren viel Zeit, Geld und Mühe in den Aufbau der Marken der Sound United Gruppe investiert habe – die ohne dessen Zutun heute nicht dort wären, wo sie stehen. Außerdem komme es zu einer Wettbewerbsverzerrung, weil die Warenverfügbarkeit in den Marken-Webshops (nachweislich) eine andere sei als gegenüber den Händlern kommuniziert, und auch Fragen wie etwa bezüglich des Supports für Kunden bei den im Marken-Webshop erworbenen Produkten seien dringend zu kären.
Den offenen Brief finden Sie beigefügt als PDF zum Nachlesen.
Die Händler fordern nun eine Stellungnahme, wie Sound United die Aktivitäten in den eigenen Onlineshops fortan gestalten will und wie man sich die gemeinsame Zukunft mit den Fachhandelspartnern vorstellt. Wie Thomas Chuchlik gegenüber elektro.at erklärte, habe man seitens der Händler durchaus ein gewisses Verständnis für den Schritt von Sound United, allerdings gelte es, innerhalb des Produktportfolios zu differenzieren – und gerade beratungsintensive Produkte wie zB AV-Receiver seien eindeutig das Metier des Fachhandels. Nun gehe es darum, einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss zu finden. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden und seien durchaus vielversprechend verlaufen: „Ich persönlich habe ein gutes Bauchgefühl – und das täuscht mich selten”, zeigte sich der HeimkinoWelt-GF zuversichtlich, dass bald eine einvernehmliche Lösung auf dem Tisch liegt.
[UPDATE] Einigung erzielt
Und die Zuversicht seitens der Händler sollte sich bestätigen: Zwar blieb die Presseanfrage von elektro.at an Sound United bis dato unbeantwortet und auch ein offizielles Statement zu der ganzen Sache lässt weiter auf sich warten, dennoch konnte Chuchlik mittlerweile von einer Einigung mit dem Hersteller berichten: „Wir sind handelseins. Es wurden Produkte definiert, die ausschließlich wir Fachhändler verkaufen, und andere, die sowohl wir anbieten wie auch Sound United über den Webshop.” Offenbar also alles wieder im Lot …

Interesting as this method of manufacturers selling on their own website has been common in UK for many years, they sell at SRP and retailers appear to be happy. Retail is moving to more and more internet sales and dealers need to change their business model to be part of it.
–> operieren auf Preisvergleichsplattformen
= systemgesteuerte Preisanpassung nach unten
= Fachändler lukrieren immer weniger Deckungsbeiträge
= jammern dem Hersteller die Ohren voll, von wegen „ich komm da nimma mit“
= Hersteller stopft pausenlos Subventionen/WKZs in die Händler hinein
= Preisspirale dreht sich weiterhin nach unten
= „KRACH“ / „KNAX“ = dem Hersteller reichts !
ERGO:
Der Hersteller investiert in seinen eigenen OnlineShop und verkauft mit Spanne ohne Störgeräusche etwaiger Kistenschieber und Preisvergleichsplattformbespieler.
Hat von heute auf morgen keine WKZ Themen und dergleichen mehr…
Wen wundert dieser Schritt ????
Dann muss man sich als Hersteller halt ein intelligentes Vertriebskonzept mit ausgeklügelten Verträgen überlegen, und Händler als Partner aussuchen, die keine Preise verreissen … es gibt genug Marken bzw. Hersteller, die das erfolgreich vorleben – auch ohne Direktvertrieb!!!
… wenn ich mir den Preisverriss von manchen Händlern anschauen wundert es mich nicht dass die Hersteller angepisst sind und sich fragen wofür sie „Kistenschieber“ brauchen die nur die Preise drücken…
… dieses Vertriebskonzept ist die Zukunft ist und somit der richtige Weg …
Was sollen sie den machen, denen brechen die Umsätze weg, es wird doch kaum mehr HiFi angeboten im Fachhandel ?!
Willkommen in der Realität und in 2020 😉