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Dienstag, 7. Mai 2024
Drohendes Ungemach für Suchmaschinen-Giganten

Preisvergleichsplattform PriceRunner klagt Google auf 2,1 Mrd Euro

Hintergrund | Dominik Schebach | 07.02.2022 | |  
Die schwedische Preisvergleichsplattform PriceRunner legt sich mit Google an. Das Unternehmen klagt Google, bzw dessen Muttergesellschaft Alphabet, vor dem Wettbewerbsgericht in Stockholm auf 2,1 Mrd Euro. In seiner Klage beruft sich PriceRunner auf eine Erkenntnis der EU-Kommission aus dem Jahr 2017, wonach der IT-Konzern seine Monopolstellung bei der Internet-Suche unfairerweise zu seinem Vorteil verwendet habe.

„Nach umfangreichen und gründlichen Vorbereitungen haben wir heute Google auf knapp 2,1 Mrd Euro geklagt. Wir fordern Schadenersatz für das Verhalten von Google in den vergangenen Jahren. Wir sehen dieses Verfahren auch als einen Kampf für die Konsumenten an, welche durch die seit 14 Jahren anhaltenden Verstöße von Google gegen das Wettbewerbsrecht geschädigt worden sind.“, heißt es seitens Mikael Lindahl, CEO von PriceRunner in einer Aussendung des Unternehmens. „Für europäische Unternehmen im Tech-Sektor ist das eine Frage des Überlebens. Wenn US-Tech-Giganten, deren Marktposition beinahe einem Monopol entspricht, nach belieben agieren und Märkte manipulieren können, werden viele europäische Unternehmen davon betroffen sein – weit über den Preisvergleichsmarkt hinaus.“

Die EU-Kommission hatte bereits 2017 nach einer mehrjährigen Untersuchung dem Suchmaschinen-Giganten wettbewerbswidriges Verhalten bescheinigt. Demnach hat Google seinen Marktanteil von mehr als 90% am Suchmarkt dazu dazu genutzt, um seinen eigenen Dienst Google Shopping unfaire Vorteile zu verschaffen. Damit habe Google nicht nur der Konkurrenz geschadet, sondern auch den Endkonsumenten. Dieser Vorwurf wurde in einem Urteil des EuGH vom November 2021 weitgehend bestätigt.

PriceRunner klagt nun jene Gewinne ein, welche dem Unternehmen durch das Verhalten Googles in Großbritannien seit 2008 und in Schweden sowie Dänemark seit 2013 entgangen seien. Die Schweden gehen davon aus, dass das Verfahren mehrere Jahre dauern werde. Deswegen haben sie sich auch Verstärkung geholt. Die Investmentfirma Creades – bisheriger Eigentümer von PriceRunner – hat im November zugestimmt, das Unternehmen für 100 Mio Euro an den schwedischen Bezahldienstleister Klarna zu verkaufen. Damit habe PriceRunner genügend Rückhalt, um ein langwieriges Verfahren durchzustehen, heißt es seitens des Unternehmens. Google selbst will derweil das Urteil des EuGH anfechten.

 

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