Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Mittwoch, 8. Mai 2024
Österreich als Pilotland

BSH startet „Refurbished“-Angebot mit wiederaufbereiteten Waschmaschinen

Hausgeräte | Julia Jamy | 15.02.2022 | | 6  
BSH-GF Michael Mehnert mit einer aufbereiteten Waschmaschine von Bosch. BSH-GF Michael Mehnert mit einer aufbereiteten Waschmaschine von Bosch. (© BSH/Philipp Lipiarski) BSH Hausgeräte startet mit der Marke Bosch ein neues Pilotprojekt. Mit dem „Refurbished“-Angebot werden professionell wiederaufbereitete Waschmaschinen mit Herstellergarantie zum Verkauf angeboten. Ziel des zeitlich und mengenmäßig begrenzten Pilotprojekts ist es, Erkenntnisse für nachhaltige, zukunftsweisende Geschäftsmodelle im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu gewinnen.

Die Waschmaschinen sind in der Regel drei bis zehn Jahre alt und werden am BSH-Standort Giengen im Osten Baden-Württembergs professionell geprüft und wiederaufbereitet. Der Kaufpreis liegt je nach Gerät –ausschlaggebend sind vor allem das Alter und die Baureihe –bis zu 60% unter dem Preis eines vergleichbaren Neugeräts, wobei die Verfügbarkeit einzelner Modelle begrenzt ist. „Für diese erste Testphase wurde ein Prozess gewählt, der relativ schnell umsetzbar ist und dennoch valide Erkenntnisse für etwaige zukünftige, nachhaltige Geschäftsmodelle liefern kann. Für eine Evaluierung ist insbesondere das direkte Feedback der EndkonsumentInnen wesentlich. Daher erfolgt der Verkauf in der Pilotphase ausschließlich über den Bosch Onlineshop. Für ein potenzielles zukünftiges Angebot von „Refurbished“-Geräten werden wir –abhängig von den Ergebnissen aus dem Pilotprojekt –selbstverständlich auch die Möglichkeiten für eine regionale Umsetzung und die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fachhandel prüfen“, so Michael Mehnert, Geschäftsführer BSH Hausgeräte Österreich.

Alte Gewohnheiten, neue Herausforderungen

Viele Geräte, die ErstnutzerInnen durch ein neues Gerät ersetzen, sind laut BSH oft noch benutzbar oder reparierbar. Eine große Herausforderung sei es, an diese Geräte zu kommen, bevor sie wie Elektroschrott behandelt und so unbrauchbar werden. Der Erfolg neuer, nachhaltigerer Geschäftsmodelle hänge zu einem wesentlichen Teil auch von der Bereitschaft der Endkonsumenten ab, alte Gewohnheiten abzulegen und neue, ressourcenschonende Wege mitzugestalten. „Als führender Hausgerätehersteller sehen wir unsere Verantwortung auch darin, strukturelle Veränderungen anzustoßen, um gemeinsam mit anderen Beteiligten in der Wertschöpfungskette die Rückführung alter Geräte in einen Kreislauf zu ermöglichen. Wir sind zuversichtlich, dass auch EndkonsumentInnen bereit sind, mit uns diesen Weg zu gehen, sehen aber auch, dass noch viel Aufklärung und Pionierarbeit notwendig sein werden, damit neue Modelle funktionieren. Jedenfalls sind wir überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt.“, sagt Mehnert.

Die Österreich-Niederlassung der BSH Hausgeräte übernimmt mit dem Projekt eine Vorreiterrolle im Konzern, wie Mehnert gegenüber elektro.at erklärte. Derzeit steht der Lernprozess im Mittelpunkt, weswegen man sich bis auf weiteres auf eine Warengruppe sowie eine Marke konzentriere. Langfristig sei zudem klar, dass so ein Projekt der Kreislaufwirtschaft nur funktionieren könne, wenn die Aufbereitung der Geräte möglichst nah beim Endkunden erfolge.

Das Pilotprojekt der „Refurbished“ Bosch Waschmaschinen ist ein Teil der umfangreichen Bestrebungen der BSH, das Konzept der Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Geschäftsbereichen und Vertriebskanälen umzusetzen. Alle Ansätze soll das Ziel einen, die Lebensdauer und Nutzung von Geräten zu maximieren, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig Endkonsumenten bei einem nachhaltigeren Lebensstil zu unterstützen. „Wir müssen unsere Gewohnheiten ändern–als KonsumentInnen und als Einzelpersonen in der Gesellschaft, aber auch als Akteure in der Wirtschaft. Nur, wenn alle bereit sind, neue Wege zu beschreiten und jahrzehntealte Gewohnheiten aufzubrechen, können wir gemeinsam eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft umsetzen“, so Mehnert.

 

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (6)

  1. Interesant finde ich die Bewertungen, die bei dem Geräten auf der Boschseite angegeben werden. 80% wurden im Zuge eines Gewinnspiels abgegeben und einige davon sind schon älter als drei Jahre. Können also kaum die Bewertungen für die Refurbished sein. Hat Bosch das notwendig? Oder doch für die Refurbished und dann in der kurzen Zeit schon mehr als 30 Geräte ( teilweise von ein und der selben Type ) verkauft :-). Mal sehen, wie sich das erklären läßt.

  2. Ja, Umwelt ist wichtig, aber Direktvertrieb ist Händlermord und daher äußerst bedenklich. Warum gibt es keine Pilotphase mit dem Handel?
    Kurzfristig noch viel wichtiger wäre es, dass die BSH aufhörte, eine Blackbox zu sein. Da kommt nix raus. Keine Lieferungen, keine Liefertermine, keine Informationen, keine Lösungen. Nur viele Probleme!

    6
  3. Meine Frage.
    Wo kommen die vielen Geräte her, alle schon kaputt, Kunden nicht zufrieden, viele Transportschäden, keine Service-Unterlagen oder Ersatzteile damit die Geräte günstig extern repariert werden können, usw.

    3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden