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Donnerstag, 16. Mai 2024
Appell von Renate Scheichelbauer-Schuster

Gewerbe und Handwerk: „Betriebe brauchen Versorgungssicherheit und Unterstützung“

Hintergrund | Julia Jamy | 09.03.2022 | |  
„Wir bekennen uns zum Modell der CO2-Bepreisung, aber die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Inkrafttretens muss angesichts der Kostenexplosion bei Energiepreisen erlaubt sein. „Wir bekennen uns zum Modell der CO2-Bepreisung, aber die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Inkrafttretens muss angesichts der Kostenexplosion bei Energiepreisen erlaubt sein.", so Obfrau Renate Scheichelbauer-Schuster. (© WKÖ) „Wir erleben eine historische Kostenexplosion - stabile Energieversorgung und Entlastungen sind jetzt das Wichtigste.“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. Sie fordert daher eine „sachliche Debatte ohne Denkverbote".

„Ressourcenschonendes und nachhaltiges Arbeiten ist im Gewerbe und Handwerk gelebte Praxis. Unsere Mitgliedsbetriebe spielen eine Pionierrolle bei der Klimawende und bekennen sich dazu klar und unmissverständlich“, so Scheichelbauer-Schuster.

Dazu gehöre ein nachvollziehbarer Preispfad bei den Energiekosten, der den Umstieg auf Erneuerbare Energie für die Betriebe planbar, sicher und leistbar machen soll. Genau das sei jedoch angesichts des Ukraine-Krieges, einer akut drohenden Versorgungskrise und der bereits dramatischen Preisexplosion gefährdet.

„Sachliche Debatte“

Scheichelbauer-Schuster fordert deshalb eine sachliche Debatte ohne Denkverbote: „Wir bekennen uns zum Modell der CO2-Bepreisung, aber die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Inkrafttretens muss angesichts der Kostenexplosion bei Energiepreisen erlaubt sein. Denn auf die jetzt schon historisch hohen Strom- und Gaspreise noch eine Zusatzbelastung draufzusetzen, wäre eher kontraproduktiv. Das bringt für die Klimawende nichts, befeuert aber eine Kostenexplosion für Unternehmen sowie private Haushalte, deren Ende leider noch gar nicht absehbar ist.“

Hohe Energiekosten dürfen laut Scheichelbauer-Schuster nicht zum Selbstzweck werden. Die Entlastung der Betriebe sei das „Gebot der Stunde in dieser schwierigen Situation“.

Kostenspirale dreht sich

„Die preistreibende Rolle der Energiekosten und die Belastungen für die Betriebe dürfen nicht unterschätzt werden. Hier droht noch eine gewaltige Kostenspirale, denn die jüngsten Preissteigerungen sind in den Liefervereinbarungen der Unternehmen noch gar nicht zur Gänze abgebildet“, sagt Kuno Graßner, Berufsgruppensprecher der Textilreiniger. Die Betriebe, von denen viele gerade in Pandemiezeiten systemrelevante Hygienefunktionen ausüben, haben besonders hohen Energiebedarf. „Die Energiekosten machen bei unseren Betrieben bis zu 10 Prozent am Umsatz aus“, so Graßner.

„Wir brauchen eine faktenbasierte Bewertung unserer Energieversorgung. Das ändert nichts daran: Die Handwerks- und Gewerbebetriebe sind und bleiben die Umsetzer der Klimawende in Österreich“, sagt Scheichelbauer-Schuster: „Ob beim Photovoltaik-Programm, ob in der Regionalisierung der Stromerzeugung und -verteilung über Wandspeichersysteme, ob in der Gebäudesanierung oder bei Reparaturdienstleistungen, Stichwort Ende der Wegwerfgesellschaft: überall tragen unsere Betriebe maßgeblich dazu bei, den CO2-Footprint zu verringern.“

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