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Sonntag, 28. April 2024
RegioData-Analyse

Kaufkraftverlust: Licht am Ende des Tunnels?

Hintergrund | Julia Jamy | 14.12.2022 | |  
Nachdem die österreichische Kaufkraft 2022 ein neues Tief erreichte, erwartet sich RegioData für 2023 eine reale Kaufkraftsteigerung. Nachdem die österreichische Kaufkraft 2022 ein neues Tief erreichte, erwartet sich RegioData für 2023 eine reale Kaufkraftsteigerung. (© RegioData) Die Kaufkraft-Achterbahn nimmt wieder Fahrt auf: Nachdem sich die österreichische Kaufkraft 2021 erstmals wieder etwas gefestigt hat, erreichte sie im darauffolgenden Jahr ein neues Tief. Doch für das Jahr 2023 kann sogar wieder ein Anstieg erwartet werden. Das zeigt eine aktuelle Analyse von RegioData.

Wie die aktuelle Analyse von RegioData zeigt, verfügten die Österreicher 2021 über eine durchschnittliche Kaufkraft von € 23.191 pro Kopf und Jahr. Real entspricht das einem Vorjahres-Plus von 1,2 %. Nach einem Jahr der sanften Kaufkraftsteigerung 2021, führte der Ukraine-Krieg aber zu einem realen Kaufkraftverlust von vermutlich durchschnittlich 3,9 % – ein Spitzenwert, der in Österreich schon viele Jahrzehnte nicht erreicht wurde.

In den vergangenen 20 Jahren habe es nur zwei Mal reale Kaufkraftrückgänge gegeben. 2008 ist die Kaufkraft auf Grund der weltweiten Immobilien- und Finanzkrise um 0,3 % zurückgegangen und 2011 nochmals aus demselben Grund um 0,8 %. Österreich sei damals im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wie etwa Spanien oder Portugal, noch relativ glimpflich davongekommen, nicht jedoch bei der Bekämpfung der Pandemie. Für den durchschnittlichen Österreicher bedeuteten die Lockdowns und andere Unannehmlichkeiten einen Rückgang der realen Kaufkraft von durchschnittlich 3,6 %, wobei der Rückgang nach Personengruppen höchst unterschiedlich ausgefallen sei.

Leichtes Plus für 2023

RegioData geht im Moment von einer wieder wie bisher langjährig üblichen Kaufkraftsteigerung von etwa 1 % im Jahr 2023 aus, die sich wohl auch 2024 fortsetzen wird. Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibe allerdings nach wie vor der Russland-Ukraine Krieg. Begründen lasse sich die derzeit positive Einschätzung durch die „normal“ hohen Lohnabschlüsse und die Pensionen für das Jahr 2022, wobei die Inflation allerdings aufgrund externer Faktoren in die Höhe geschnellt sei, was für das Jahr 2022 einen realen Kaufkraftverlust bedeutet.

Für 2023 seien jedoch wesentlich höhere Lohn- und Pensionsabschlüsse zu erwarten bzw. schon vereinbart, teilweise bis zu 10 % gegenüber dem Vorjahr. Die Inflation werde wieder deutlich sinken. Auch die internationalen Energiemärkte scheinen sich laut RegioData wieder zu beruhigen. In Summe erwartet sich RegioData eine reale Kaufkraftsteigerung, die auch nachhaltig zu sein scheint.

RegioData erwähnt in diesem Zusammenhang auch die staatlichen Stützungsmaßnahmen, etwa der Teuerungsausgleich sowie der Energiebonus, die insgesamt für das Jahr 2022 etwa 7,2 Mrd. € und 2023 ca. 8,4 Mrd. € ausmachen – das sind im nächsten Jahr immerhin durchschnittlich über 900 € pro Einwohner. Vorsichtiger Optimismus sei also durchaus angebracht.

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