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Montag, 6. Mai 2024
„Niksen"

Vom Glück des Nichtstuns im Alltag

Julia Jamy | 25.06.2023 | Bilder | | 2  Meinung
(© Pixabay) Die Temperaturen steigen und viele Leute nutzen die Sommerzeit, um in den Urlaub zu fahren. Allerdings ist das mit dem Ferienmachen vielleicht gar nicht so wichtig, glaubt man einem neuen Trend aus den Niederlanden. "Niksen" heißt dieser angehende Trend und das bedeutet so viel wie Nichtstun. Das klingt erstmal verlockend, hat aber auch einen Haken.

Der Sommer ist angekommen- und mit ihm auch die Urlaubszeit. Allerdings ist das mit dem Ferienmachen vielleicht gar nicht so wichtig, gibt es doch eine Alternative, die sich angeblich auch hierzulande immer mehr durchsetzt: das Niksen. Haben Sie noch nicht gehört? Keine Sorge, ich bis vor paar Tagen auch nicht. Der Begriff stammt aus den Niederlanden und entwickelt sich immer mehr zum Trend. „Niksen“ leitet sich von dem niederländischen Wort „niks“ (zu Deutsch: „nichts“) ab und bedeutet wortwörtlich ins Deutsche übersetzt „nichtsen“ – sinngemäß also „nichts tun“. Ganz einfach erklärt steckt hinter diesem Konzept die Idee, dass wir uns im Alltag bewusst Zeit nehmen, um nichts zu tun. 

Was durch „Niksen“ zu gewinnen sein soll, klingt vielversprechend: mehr Energie, bessere Gesundheit, ein glücklicheres Familienleben, mehr Effizienz, bessere Selbstwahrnehmung und besserer Schlaf sollen unter anderem all jenen winken, die das gezielte Nichtstun im Alltag umzusetzen schaffen. Der Haken: Viele kommen in eine solche Situation nur gezwungenermaßen, zum Beispiel, wenn sie mit leerem Handyakku in einem Wartezimmer sitzen. Bewusst nichts zu machen ist manchmal unvorstellbar. Sich zurückzulehnen geht daher für viele Menschen eher mit Schuldgefühlen als mit Entspannung einher.

Andere vermeiden das Nichtstun sogar mit aller Macht, weil sie Langeweile fürchten. In einer Studie aus dem Jahr 2014 ließen Forschende ihre Probanden sechs bis 15 Minuten lang allein in einem Raum zurück. Die Probanden konnten entscheiden, ob sie in dieser Zeit lieber „nur nachdenken“, oder sich einer Aktivität widmen wollten. Sie stellten fest: Die Teilnehmer wandten sich fast jeder verfügbaren Ablenkung zu, einschließlich der Verabreichung schmerzhafter Elektroschocks an sich selbst, nur um nicht mit ihren Gedanken allein zu sein.

Da ist es doch viel gescheiter, wenn wir die Sommermonate einfach mal dazu nutzen, um mal aus dem Fenster zu schauen, aufs Wasser oder einfach ins Narrenkastl.

Bilder
(© Pixabay)
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Kommentare (2)

  1. Im Urlaub werde ich vor allem eins vermeiden: Mich deutlich weg von den Orten entfernen, die vom Massentourismus geprägt sind. Es gibt selbst in beliebten Ländern wie Italien wunderschöne Strände, die nicht so überlaufen sind und traumhafte Unterkünfte anbieten.

  2. Das spiegelt genau unsere Gesellschaft wider. Nicht oder nur mehr einen Tag in der Woche arbeiten wollen und die freie Zeit dafür nutzen, um auf’s Handy zu starren oder sich Elektroschocks zuzufügen. Na Gute Nacht.

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