Drei und öGIG starten Glasfaserkooperation

„Die Zusammenarbeit ist ein Meilenstein für die Telekommunikations-Landschaft Österreichs“, betonten Drei CEO Rudolf Schrefl und öGIG CEO Hartwig Tauber bei der Vorstellung der Partnerschaft (© Schebach) Im Rahmen der heute, Freitag, in Wien vorgestellten Partnerschaft will Drei das Netz der öGIG in sein bestehendes Glasfaserangebot miteinbeziehen. Die öGIG, welche als reiner Infrastruktur-Anbieter antritt, gewinnt damit erstmals einen der drei großen Telekom-Anbieter als Partner. Der kommerzielle Start bei Drei ist für 2024 geplant.

„Österreich ist traditionell ein Mobilfunk-Land. Viele Highspeed-Anschlüsse werden über Mobilfunk verwirklicht, weil das für viele Kunden ausreicht und der Anschluss leicht eingerichtet ist. Der Bedarf an Breitband-Verbindungen ist seit COVID allerdings massiv gestiegen. Deswegen wollen wir bei FTTH aufs Tempo drücken und die Nachfrage stimulieren“, erklärte Drei CEO Rudolf Schrefl. „Denn bei Glasfaseranschlüssen hinken wir hinterher.“ Konkret will Drei über das Open-Access-Netz welches die öGIG derzeit bundesweit ausbaut, sein Glasfaserprodukte vertreiben. Ziel sei es das Glasfasernetz einer Million Haushalte und damit jedem vierten Österreicher verfügbar zu machen.

„Die Zusammenarbeit ist ein Meilenstein für die Telekommunikations-landschaft Österreichs“, betonten dann auch Schrefl und öGIG CEO Hartwig Tauber bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Beide Unternehmen bringen umfangreiche Erfahrung in der Bereitstellung von leistungsstarkem Highspeed-Internet mit, eine entscheidende Grundlage für Wachstum, Innovation und nachhaltige Entwicklung des Landes. Angesichts des dringenden Bedarfs an der zukunftssicheren Glasfaserinfrastruktur in den ländlichen Gebieten Österreichs sei ein flächendeckender Ausbau von enormer Bedeutung.

Partnerschaft für Digitalisierung

„Mit der Errichtung eines landesweiten 5G-Netzes und dem Ausbau unserer Glasfaser-Partnerschaften machen wir Schritt für Schritt ganz Österreich zum Surf-Paradies. Jeder Haushalt und jedes Unternehmen haben unterschiedliche Anforderungen an seine Internet-Verbindung. Mit 5G, 5G+ und Glasfaser können wir in Zukunft allen Anforderungen gerecht werden. Durch die Partnerschaft mit der öGIG beschleunigen wir den Rollout unseres Glasfaser-Angebots in Österreich noch einmal deutlich. Die Nutzung eines offenen Netzes durch mehrere Anbieter ist dafür nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch der sinnvollste Weg“, so Drei CEO Schrefl.

Aber auch für die öGIG ist die Partnerschaft mit Drei ein Meilenstein, wie Tauber bestätigte: „Wir haben eine klare Mission – Österreich flächendeckend mit zuverlässiger Glasfaser-Infrastruktur zu versorgen. Die Partnerschaft zwischen Drei und öGIG ist eine klare Bestätigung, dass wir mit unserem Open Access Ansatz auf dem richtigen Weg sind.“

Mit einem Eigenkapital von einer Milliarde Euro hat sich die öGIG als der größte reine Glasfaser-Infrastrukturanbieter Österreichs das Ziel gesteckt, bis 2030 rund eine Million Haushalte und Betriebe mit echter Glasfaser zu versorgen. Mittlerweile versorgt die öGIG über 82.000 Haushalte mit Glasfaser und entwickelt aktuell über weitere 70 Gemeinde-Projekte in ganz Österreich. Bis Jahresende sollen sich weitere 90.000 Anschlüsse im Bau befinden. „Im Jahr 2023 haben wir bis heute bereits elf Glasfaserprojekte in die bauliche Umsetzung gebracht. Bis Jahresende sollen es 50 sein“, umreißt Tauber die Ambitionen für dieses Jahr.

Ergänzung der Portfolios

Für Drei ist die Partnerschaft eine wichtige Ergänzung des Sortiments. Bis über das Jahr 2025 hinaus investiert Drei rund 1,2 Milliarden Euro in die größte Netzoffensive der Unternehmensgeschichte und errichtet damit ein vollständig neues 5G-Netz, das auch mehr als 700 bisher bei Internet unterversorgte Gemeinden erreichen wird. Mit seinem mobilen Internet-Angebot via 5G erzielt Drei aktuell Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s und nutzt in weiten Teilen Österreichs bereits die vollen Möglichkeiten von 5G+ für das erste mobile Internet mit Bandbreitengarantie.

Für Business Kunden hat Drei auch schon bisher eigene Glasfaser-Anschlüsse mit bis zu 1.000 Mbit/s angeboten. Dafür betreibt Drei auch einen eigenen österreichweiten Glasfaserring mit einer Gesamtlänge von 12.400 Kilometern. Bei der letzten Meile, der direkten Anbindung von Haushalten und Unternehmen, setzt Drei im Glasfaser-Internet auf einen Netzverbund mit den bestehenden Infrastrukturbetreibern. Dadurch will Drei künftig in der Lage sein, auch privaten Haushalten in ganz Österreich Glasfaser-Internet anzubieten.

Vertrieb

Die Ausweitung des Glasfaserangebots von Drei wird sich auch im Vertrieb niederschlagen, wie Schrefl erklärte: „Wir lernen derzeit viel über den Vertrieb von Glasfaser einschließlich dem Vorverkauf. Das wird ein weiteres Produkt in unserem Portfolio und ich glaube, das wird auch für unsere Partner im Fachhandel neues Potenzial bringen. Die kennen ihre Kunden. Und wenn in der Region ausgebaut wird, und wir haben einen FH-Partner vor Ort, dann werden wir natürlich auch bei der Kundenansprache zusammenarbeiten.“