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Sonntag, 6. Oktober 2024
135.000 Tonnen Haushaltselektroaltgeräte

EAK: Sammelquoten bei alten Elektrogeräten auf stabilem Niveau

Hintergrund | Julia Jamy | 20.09.2023 | |  
Stephan Schwarzer (Vorsitzender des Aufsichtsrates der EAK), Elisabeth Giehser (Geschäftsführerin der EAK), Anton Kasser (Präsident der ARGE Ö. Abfallwirtschaftsverbände) und  Christian Holzer (Sektionschef Umwelt und Kreislaufwirtschaft, BM für Klimaschutz) bei der heutigen Jahrespressekonferenz der EAK. Stephan Schwarzer (Vorsitzender des Aufsichtsrates der EAK), Elisabeth Giehser (Geschäftsführerin der EAK), Anton Kasser (Präsident der ARGE Ö. Abfallwirtschaftsverbände) und Christian Holzer (Sektionschef Umwelt und Kreislaufwirtschaft, BM für Klimaschutz) bei der heutigen Jahrespressekonferenz der EAK. (© Ludwig Schedl) Im vergangenen Jahr wurden in den österreichischen Wertstoffzentren rund 135.000 Tonnen Haushaltselektroaltgeräte und knapp 2.850 Tonnen Gerätebatterien eingesammelt. Die Menge an gesammelten Haushaltsaltgeräten ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent gesunken, bei Batterien ergab sich ein Sammelplus von 3 Prozent. Das gab die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK) heute in ihrer Jahrespressekonferenz bekannt.

„Die österreichische Abfallwirtschaft ist mit 2.000 kommunalen Sammelstellen und zusätzlichen Möglichkeiten der Geräte- und Gerätebatterienrückgabe beim Handel bestens aufgestellt. Die neuen „Her mit Leer“-Sammelboxen wurden sehr gut angenommen. Mit unserer Kampagne „Her mit Leer“ in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, der Wirtschaft und den Kommunen haben wir neuerlich in das Umweltbewusstsein der Bevölkerung, den Eckpfeiler der Kreislaufwirtschaft, investiert“, betonte Stephan Schwarzer, Aufsichtsratsvorsitzender der EAK. Im Jahr 2022 konnte die Gerätealtbatterien-Sammelmasse im Vergleich zum Vorjahr um 3 % gesteigert werden.

Die von der EU vorgegebene Sammelquote von 65 Prozent wurde 2022 allerdings nicht erreicht. Laut Vorgabe muss ein bestimmter Anteil von dem, was ein Land an Elektrogeräten in Umlauf bringt, in Form von Elektroaltgeräten auch wieder eingesammelt werden. In Österreich lag die Quote im vergangenen Jahr bei 51 Prozent. Das Ergebnis sei dabei aber ein sehr gutes. „In den letzten drei Jahren wurde sehr viel in Verkehr gesetzt, insbesondere an großen und schweren PV-Modulen“, sagte EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser.

Große Haushaltsgeräte, etwa Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen seien vor dem Hintergrund der angestrebten Energiewende zuletzt immer beliebter geworden. Diese Geräte hätten allerdings deutlich längere Lebenszeiten als übliche Haushaltsgeräte. Der Durchrechnungszeitraum für die EU-Sammelquote liege bei nur drei Jahren. „Das führt dazu, dass man diese Quote nicht mehr umsetzen kann“, so Giehser. Aus Sicht der EAK wäre es deshalb notwendig, die EU-Vorgaben anzupassen.

Weniger Kleingeräte im Restmüll

Als erfreulichen Trend hob Giehser die erhöhte Sammelmenge bei den Elektro-Kleingeräten aus privaten Haushalten hervor. So wurden 2022 um fast 13 Prozent mehr Elektro-Kleingeräte (Föhne, Stabmixer, elektrische Zahnbürsten, etc.) zu den Sammelstellen getragen als 2021. „Das ist extrem wichtig, da laut letzter Restmüllanalyse aus dem Jahr 2018 neben 850 Tonnen Gerätealtbatterien auch mehr als 11.000 Tonnen ausgediente Elektro-Kleingeräte im Restmüll landeten, was eine Gefahr für Mensch und Umwelt bedeutet“, ergänzte Giehser. Eine aktuelle Restmüllanalyse, die vom Land Wien durchgeführt wurde, lässt eine deutliche Reduktion der Kleingeräte als auch bei Gerätebatterien im Restmüll erkennen.

„Her mit Leer“ verlängert

Die EAK-Geschäftsführerin zeigte sich zudem erfreut, dass 2022 der Abwärtstrend bei der Sammlung von Gerätebatterien gestoppt werden konnte und sogar ein Plus von 3 Prozent erzielt wurde. In den Batterieboxen der Handelsunternehmen ist die Sammelmenge der Gerätealtbatterien sogar um rund 11 Prozent gestiegen, was Giehser auf die bundesweite Kampagne „Her mit Leer“ zurückführt. „Umso wichtiger ist es, dass die 2021 gestartete Infokampagne um weitere 1,5 Jahre – bis Ende 2024 – verlängert wurde“, betonte Giehser.

Lob für das heimische Sammelsystem kam auch vom Präsidenten der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, Anton Kasser. Er bezeichnete den österreichischen Weg als „beispielgebend für die gesamte EU“ und führte das reibungslos funktionierende Sammelsystem auf die enge Zusammenarbeit der Kommunen und der Wirtschaft zurück. „85 Prozent der gesammelten Menge wurden über die kommunalen Altstoffsammelzentren, Recyclinghöfe oder Mistplätze der Verbände, Städte und Gemeinden gesammelt. Die restlichen 15 Prozent wurden über den Handel oder direkte Abgabestellen von Herstellern gesammelt.“

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