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Donnerstag, 9. Mai 2024
FMK: Antwort auf die häufigsten Fragen

UMTS-Abschaltung wirft ihre Schatten voraus

Telekom | Dominik Schebach | 05.12.2023 | |  
Die bisherigen 3G/UMTS-Frequenzen werden für die Rollout von 5G dringend benötigt. Die bisherigen 3G/UMTS-Frequenzen werden für die Rollout von 5G dringend benötigt. (© A1) Die Einstellung von UMTS oder auch 3G rückt näher und ruft in manchen Fällen Verunsicherung hervor. Das Forum für Mobilkommunikation (FMK) hat deswegen die häufigsten Fragen rund um die Funktionsfähigkeit alter Handys, Energieeffizienz von 3G und 5G sowie Sicherheit aufgegriffen und beantwortet.

Im Jahr 2024 wird bei den drei österreichischen Mobilfunknetzbetreibern der in die Jahre gekommenen Mobilfunkstandard UMTS auslaufen. Die Frequenzen werden dann für den leistungsfähigeren 5G-Standard verwendet werden. Dabei erfolgt die Umstellung nicht von einem Tag auf den anderen, sondern wird schrittweise von Region zu Region stattfinden. Für die Kunden ergeben sich damit folgende Fragen:

  • Wann läuft 3G/UMTS aus?

Die Mobilfunknetzbetreiber schalten UMTS/3G schrittweise ab. Bis Ende 2024 wird der Standard damit nicht mehr flächendeckend zur Verfügung stehen.

  • Kann man dann noch mit einem alten Handy oder Smartphone telefonieren und SMS versenden?

Ja, denn zum Telefonieren und SMS-Versenden benötigt man eine GSM/2G-Verbindung. Das GSM/2G-Netz bleibt auch in Zukunft auf Sendung.

  • Wer ist der UMTS/3G Abschaltung betroffen?

Für die allermeisten Mobilfunknutzer wird sich durch die Um- und Abschaltung nichts ändern. Denn es sind nur noch wenige Nutzer von der Abschaltung betroffen: Alle, deren Smartphone älter als etwa 10 Jahre ist. Die Anzahl dieser sehr alter Smartphones, die noch in Verwendung stehen und nicht LTE-fähig sind, wird auf weniger als 2 % geschätzt. Diese Smartphones funktionieren allerdings heute nur noch eingeschränkt, denn die beliebtesten Apps wie beispielsweise WhatsApp werden auf diesen Geräten längst nicht mehr unterstützt.

Da 2G – also das GSM-Basisnetz für das klassische mobile Telefonieren – auch in Zukunft weiterläuft, funktionieren diese Geräte aber nach wie vor zum Telefonieren und zum Versenden von SMS. Dasselbe gilt auch für die Nutzer von „Tasten-Handys“.

  • Warum wird das UMTS/3G Netz abgeschaltet?

Mit einer Betriebsdauer von inzwischen 20 Jahren ist das UMTS/3G Netz sowohl betreffend Datengeschwindigkeit als auch betreffend Energieverbrauch nicht mehr zeitgemäß. Mit der Abschaltung können die frei werdenden Frequenzbänder nun effizienter und umweltfreundlicher genutzt werden.

  • Muss man sich jetzt ein neues Handy oder Smartphone kaufen?

Das kommt darauf an: Wer ein altes Tasten-Handy nutzt und damit sein Auslangen findet, kann das Gerät auch weiter verwenden – das dazu notwendige GSM/2G-Netz wird auch in Zukunft funktionieren.

Mehr als 20 Jahre UMTS

Das ab 2002 eingeführte 3G-System ermöglichte damals realistische Datengeschwindigkeiten von etwa 10 bis 15 MBit/s und war damit das erste System, das in der Endausbaustufe eine flächendeckende, mobile Breitbandversorgung Österreichs ermöglichte. Inzwischen ist der Datenverbrauch weiter gewachsen und die Kapazitätserweiterung für die Netze für mobiles Internet ist das Gebot der Stunde. Denn die Effizienz der heute noch in Betrieb befindlichen 3G-Systeme ist im Vergleich zu den neuen Mobilfunkgenerationen 4G und 5G ausgesprochen gering, sie blockieren aber wichtige Frequenzbänder, die in Zukunft für 5G genutzt werden.

Daneben ist auch die Energieeffizienz von höchster Bedeutung: UMTS/3G verbraucht – je nach Systemtechnik – etwa 1000 bis 3000 Kilowattstunden Strom pro übertragenem Terabyte. 5G-Systeme sparen mit etwa einem Verbrauch von 50 Kilowattstunden pro Terabyte im Schnitt über 96 % des Stromverbrauchs ein. Obwohl das Einsparungspotenzial enorm ist, wird sich der Energieverbrauch der Mobilfunknetze wegen der ständig steigenden, mobil übertragenen Datenmengen nicht in diesem Maß reduzieren. Aber gerade deshalb sei es aus der Sicht der Mobilfunkanbieter umso wichtiger, Frequenzbänder, die heute noch für 3G genutzt werden, rasch für 5G freizumachen.

Sicherheitsstandards

Ein weiterer Grund für die Abschaltung von 3G ist, dass dieses System trotz zahlreicher Updates in den vergangenen 20 Jahren in Zukunft nicht mehr über die notwendigen Sicherheitsstandards verfügen wird. Damit könne laut FMK ein sicherer Betrieb von Smartphones im 3G-Modus nicht mehr garantiert werden.

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