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Samstag, 27. April 2024
Nachhaltige Sanierung des Kärntner PV-Modulherstellers gescheitert

Energetica neuerlich zahlungsunfähig

Photovoltaik Elektromobilität | Wolfgang Schalko | 11.12.2023 | | 2  Unternehmen, Wissen
Energetica musste neuerlich Insolvenz anmelden – in Liebenfels könnte es in Sachen High-Tech-PV-Lösungen dennoch weitergehen. Energetica musste neuerlich Insolvenz anmelden – in Liebenfels könnte es in Sachen High-Tech-PV-Lösungen dennoch weitergehen. (© Energetica Industries) Bereits vor gut zwei Jahren, im November 2021, war die Energetica Industries GmbH in die Insolvenz geschlittert. Der damals verabschiedete Sanierungsplan konnte erfüllt und mit der Raiffeisenlandesbank OÖ im heurigen Frühjahr sogar ein potenter Investor gewonnen werden. Dennoch musste das Unternehmen Ende voriger Woche zum zweiten Mal Insolvenz anmelden.

Bis zur vergangenen Woche waren die diesjährigen Unternehmensmeldungen von Energetica durchwegs positiv. So war März von einem Umsatzrekord die Rede – im Februar hatte der Spezialist für High-End-PV-Lösungen (Module und Systemkomponenten) aus Liebenfels die vier-Mio.-Euro-Marke gesprengt und damit das erfolgreichste Monatsergebnis seit der Firmengründung im Jahr 1995 erzielt.

Im Juni wurde die Gesellschaftsstruktur neu geordnet: Man holte die Raiffeisenlandesbank OÖ als Investor ins Boot und gründete gemeinsam mit dem zuvor alleinigen Gesellschafter, der IRMA Investments GmbH von Geschäftsführer Martin Kurschel, zu gleichen Anteilen die Peak Power Holding GmbH. Diese agierte seither als neue 100%-Gesellschafterin der Energetica Industries. Als wichtigstes Projekt wurde die Modernisierung der Produktionsanlagen in Angriff genommen. Nach Umsetzung der Investitionen sollte die Produktionskapazität bei jährlich 400 Megawatt liegen und das Werk zu den leistungsstärksten Fertigungsanlagen in Europa zählen. Ebenfalls im Juni präsentierte sich Energetica auch wieder auf der Intersolar in München.

Entgegen dieser positiven Vorzeichen wurde über die Energetica Industries GmbH am LG Klagenfurt am 7. Dezember ein Konkursverfahren eröffnet. Davon sind laut KSV1870 insgesamt 94 Dienstnehmer und 120 Gläubiger betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 19 Millionen Euro.

Vom Konkurs der Produktionsgesellschaft wurde auch die Holding mitgerissen: Die Peak Power Holding GmbH, deren „einzig ausgeübte Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft die Verpachtung ihrer Liegenschaften als Betriebsliegenschaften an ihre Tochtergesellschaft Energetica Industries GmbH ist”, musste ebenfalls Konkurs anmelden. Die Passiva betragen in Summe 21 Millionen Euro, davon Haftungen von 11,5 Millionen Euro für Kreditverbindlichkeiten der Energetica Industries GmbH.

Einziger Lichtblick nach Einschätzung der Kreditschutzverbände: „Es gibt bereits starkes Interesse verschiedener Investoren und Industrieunternehmen für den Erwerb des Unternehmens angesichts des erstklassigen Industriestandortes mit seinen modernen Produktionshallen und der ausgezeichneten Produkte und Patente mit ihrer Eignung speziell für Schlechtwetter und ihrer hohen Leistungsfähigkeit.” Eine Fortsetzung könnte also folgen…

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Kommentare (2)

    1. Ja, wenn auch die öffentlichen Aufträge mit Chinaprodukten bedient werden, kann kein österreichisches PV – Unternehmen überleben. SCHADE!
      Stichwort Lohnkosten!
      Ich war und bin in diesem Fall ein Patriot!

      1

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