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Montag, 6. Mai 2024
Laufendes Wettbewerbsmonitoring notwendig

RTR-Bericht zeigt Potenzial bei offenen Glasfasernetzen auf

Telekom | Dominik Schebach | 18.12.2023 | |  
Der Glasfaserausbau in Österreich schreitet voran und hat im Jahr 2023 eine noch nie dagewesene Dynamik erreicht, wobei auch zahlreiche offene Glasfasernetze (Open Access Netze, OAN) entstanden sind. In ihrem jüngsten Bericht hat sich nun die RTR angesehen, welche Akteure am Markt aktiv sind, und wie es um den Zugang zu diesen Netzen sowie die Standardisierung bestellt ist. Schließlich gibt der Bericht einen Überblick über das Marktergebnis anhand der angebotenen Produkte sowie Bandbreiten auf Endkundenebene und einen Ausblick auf zukünftige Themen beim Glasfaserausbau.

„Open Access Netze sind Netze, zu denen jeder Anbieter von Internet- und Telekommunikationsdiensten Zugang hat, um darüber seine Produkte anbieten zu können“, erklärt Klaus Steinmaurer, RTR-GF für den Fachbereich Telekomunikation und Post. „Derzeit gibt es in Österreich ca. 25 Open Access Netze unterschiedlichster Größe, die im 2. Quartal 2023 bereits mehr als 340.000 Haushalte abdeckten. Dies entspricht 26% der gesamten FTTH-Abdeckung in Österreich und wir erwarten auch in den kommenden Jahren signifikante Erweiterungen.“

Der Bericht zeigt, dass der Schwerpunkt des Ausbaus von Open Access Netzen bislang in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Tirol lag. Damit erhöht sich die Anzahl der Marktteilnehmer und so auch das Potenzial für lokale bzw. regionale Märkte. „Grundsätzlich erleichtern offene Netze den Marktzugang und können den Wettbewerb auf Endkundenebene erhöhen, doch kann es auch hier zur Entstehung von Marktmacht auf unterschiedlichen Ebenen kommen“, erläutert Steinmaurer und führt weiter aus: „Ein laufendes Wettbewerbsmonitoring wird daher auch zukünftig notwendig sein, um die Effekte auf die Endkundenmärkte zeitnah beurteilen zu können.“

Als Beispiel für zukünftige Themen nennt Steinmaurer die Standardisierung von technischen Eigenschaften der (Vorleistungs-) Produkte und von Prozessen: „In beiden Bereichen gibt es derzeit signifikante Unterschiede über die Open Access Netze. Dies führt bei ISPs, die auf mehreren Netzen tätig sind, zu höheren Aufwänden und erschwert ein bundesweit einheitliches Angebot. Entscheidend für den weiteren Erfolg der offenen Glasfasernetze wird daher sein, die Zugänglichkeit zu diesen Netzen weiter zu verbessern und Standardisierungsbestrebungen zu unterstützen“, meint Steinmaurer abschließend.

Der Bericht „Open Access Netze in Österreich“ ist auf der Website der RTR unter dem https://www.rtr.at/studie_oan abrufbar.

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