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Dienstag, 30. April 2024
[Update] "Wir nehmen das Wohlergehen unserer Mitarbeiter sehr ernst"

Amazon will Vorwürfe prüfen

Hintergrund | Dominik Schebach | 15.02.2013 | Bilder | | 1  Archiv
Die Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter bei Amazon sorgen in Deutschland für Empörung. (Foto: Amazon) Die Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter bei Amazon sorgen in Deutschland für Empörung. (Foto: Amazon)

Mit der ARD-Doku über die miesen Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern im Amazon-Logistikzentrum im hessischen Bad Hersfeld findet sich der Online-Händler im Mittelpunkt einer heftigen Debatte wieder. Politik und Gewerkschaften greifen das Unternehmen scharf an. Bei Amazon will man laut Angaben gegenüber der ARD die Vorwürfen prüfen.

Die Reputation von Amazon in Deutschland ist jetzt allerdings angeschlagen. Im Internet sieht sich der Online-Händler einem veritablen „Shitstorm“ ausgesetzt, an dem sich nun auch die Landespolitiker beteiligen. Offizielle Stellungsnahmen der politischen Parteien wie SPD und Grüne sowie der Gewerkschaften sind da nur die Draufgabe.

Mitten drinnen in der Affäre steckt die deutsche Tochtergesellschaft des österreichischen Trenkwalder-Konzerns. In der Österreichzentrale des  Leiharbeitsunternehmens konnte allerdings niemand eine Stellungnahme zu den Vorgängen in Deutschland abgeben, und auch der Pressesprecher der deutschen Niederlassung stand nicht zu einer Auskunft zur Verfügung.

Update

Inzwischen hat Amazon auf unsere Anfrage direkt geantwortet. „Unser Ziel ist es, Bestellungen unserer Kunden jederzeit schnell und zuverlässig auszuliefern. Wir wissen: Das geht nur mit zufriedenen Mitarbeitern – unabhängig davon, ob sie langfristig beschäftigt, saisonal angestellt oder uns über eine Zeitarbeitsfirma unterstützen. Sie können sicher sein, dass wir jedem Vorfall in unseren Logistikzentren und im Umfeld, der uns von Mitarbeitern zur Kenntnis gebracht wird, nachgehen und bei Bedarf umgehend Verbesserungen einleiten“, erklärte Ulrike Stöcker, Public Relations Manager von Amazon Deutschland, in einer Stellungnahme gegenüber E&W. „Amazon duldet keinerlei Diskriminierung oder Einschüchterung und wir unterbinden derartiges Verhalten umgehend.“

Alle Mitarbeiter, die länger als ein Jahr in den Amazon-Logistikzentren in Deutschland arbeiten, verdienen laut Stöcker über 10 € brutto pro Stunde; im ersten Jahr über 9,30 € brutto. Die in der Doku erwähnten Mitarbeiter aus Spanien verdienten bei einer 37,5 Stunden-Woche 1.400 € brutto im Monat, in der Nachtschicht bei 32,5 Wochenstunden 1.500 Euro im Monat. „Diese Beträge wurden per Vertrag auch dann bezahlt, wenn nicht die volle vertragliche Stundenzahl angefordert wurde„, so Stöcker. Und weiter „Wir nehmen die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter sehr ernst und überprüfen externe Dienstleister, die die Unterbringung von Saisonkräften aus anderen Regionen verantworten, regelmäßig. Wichtig ist uns hier auch die Rückmeldung unserer Mitarbeiter: Wann immer Mitarbeiter uns über Verbesserungsmöglichkeiten im Rahmen der Arbeitsbedingungen oder der Unterbringung informieren, prüfen wir dies umgehend.“

 

 

 

Bilder
Im Zentrum der Debatte steht das Logistikzentrum Hersfeld. (Foto: Amazon)
Im Zentrum der Debatte steht das Logistikzentrum Hersfeld. (Foto: Amazon)
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Kommentare (1)

  1. Die Verarsche geht weiter

    Die wissen ganz genau was wer wann und wo bestellt, und dann wissen die nicht wie es bei den Arbeitern aussieht.
    Das müssen sie Überprüfen? Wer’s glaubt wird selig.

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