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Dienstag, 30. April 2024
KMU in Österreich: Strukturbefragung

Alternative Finanzierungen gesucht

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 15.04.2013 | |  Archiv
Österreichs KMU suchen alternative Finanzierungen. Restriktive Kreditvergabe zwingt Firmen zum Umdenken. (Bild: Michael Staudinger/ PIXELIO/ www.pixelio.de) Österreichs KMU suchen alternative Finanzierungen. Restriktive Kreditvergabe zwingt Firmen zum Umdenken. (Bild: Michael Staudinger/ PIXELIO/ www.pixelio.de)

Kleine- und mittelständische Unternehmen in Österreich begeben sich immer öfter auf die Suche nach alternativen Finanzierungsformen. Gegenüber 2011 ist im Vorjahr der Anteil jener Firmen, die Alternativen zur Kapitalbeschaffung bereits nutzen, um 3,3 Prozentpunkte auf insgesamt 8,7% gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist er sogar um über 54% gestiegen. Der Austria Wirtschaftsservice sagt voraus, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

In Österreich gibt es viel privates Vermögen, das nach Anlagemöglichkeiten sucht„, so Bernhard Sagmeister, GF des Austria Wirtschaftsservice. 23,9% der österreichischen KMU planen, bei der Finanzierung in Zukunft auf Alternativen zurückzugreifen. Diese Zahlen gehen aus der jährlichen Strukturbefragung hervor, die von Austria Wirtschaftsservice und der Wirtschaftskammer Österreich in Zusammenarbeit mit dem Institut marketmind herausgegeben wird. Die Ergebnisse der Studie zeigen, „dass 2011 und 2012 merkbare Verschlechterungen bei den Rahmenbedingungen für Finanzierungen wahrgenommen wurden.“

Alternativen

Zu den aktuell am meisten genutzten Alternativen gehören ein starkes Eigenkapital mit 26,8%, stille Beteiligungen (25,2%) und Business Angels (17,8%). Andere, noch weniger ausgeprägte Formen sind Venture Capital, Mezzaninkapital und Mitarbeiterbeteiligungen. Grund für diese Entwicklung sei der steigende Anteil an abgelehnten bzw. gekürzten Kreditwünschen durch die eigene Hausbank.

Insgesamt waren im Vorjahr 22,5% der Unternehmen, die einen Kredit bei ihrem Geldhaus beantragt haben, mit einer Ablehnung bzw. Kürzung konfrontiert. Ausschlaggebend waren dabei in erster Linie unzureichende Sicherheiten mit 60,3%, eine schlechte Bonität (31,7%) sowie das zu hohe Investitionsrisiko (12,8%). Von den beiden Ersteren sind vor allem Start-ups betroffen.

Konsequenzen

Die daraus resultierenden Konsequenzen wirken sich auf die Investitionspolitik der kleinen- und mittleren Unternehmen aus. Bei 64,8% der Firmen mit einem abgelehnten oder reduzierten Kreditwunsch kommt es dabei zur zeitlichen Verzögerung des Investitionsvorhabens. Zudem verringert sich das Investitionsvolumen in knapp der Hälfte der Fälle. 45,2% nutzen wegen der restriktiven Kreditvergabe der Banken andere Finanzierungsquellen. Für einen Wechsel der Hausbank bzw. den Aufbau von Beziehungen zu anderen Banken entscheiden sich ganze 33,9% der abgelehnten Firmen. Dieser Wert ist vor zwei Jahren noch bei 21% gelegen.

Ein weiterer Aspekt ist das Thema Export bei KMU. Aus der vorgelegten Studie schließt Ralf Kronberger, Leiter der Abteilung für Finanz- und Handelspolitik bei der WKO, „dass vor allem Innovationen das Um und Auf sind, um international bestehen zu können.“ Insgesamt haben 24,4% der österreichischen KMU Ausfuhren und Direktinvestitionen getätigt bzw. haben es vor.

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