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Samstag, 4. Mai 2024
WKÖ-Initiative für den Handel

Chancen auf neue Kunden im WWW

Hintergrund | Die Redaktion | 06.06.2013 | | 1  Archiv
Offizieller Startschuss für die Info- und Serviceoffensive Offizieller Startschuss für die Info- und Serviceoffensive "Handel goes WWW" der Bundessparte Handel mit Roadshow durch Österreich, Leitl will Handel mit WWW-Offensive stärken.

„Der österreichische Handel ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber in unserem Land, sondern auch unverzichtbares Bindeglied zwischen Produktion und den Konsumenten. Darum muss alles daran gesetzt werden, den rot-weiß-roten Handel auch für die Zukunft wettbewerbsfähig zu erhalten bzw. seine Position zu stärken”, unterstrich WKÖ-Präsident Christoph Leitl beim offiziellen Startschuss zur Roadshow „Wundern.Wissen.Wagen - Handel goes WWW” am Mittwoch in St. Pölten

„Dazu leistet die von der Bundessparte Handel
ins Leben gerufene Info- und Serviceoffensive einen wesentlichen
Beitrag.” Die mit 400 Interessierten sehr gut besuchte Veranstaltung
im WIFI St. Pölten war der Auftakt der Veranstaltungsreihe, die in
den kommenden Monaten durch nahezu alle Bundesländer führt.

Online- und stationärer Handel: sinnvolle Ergänzung

„Ziel der Roadshow ist es, Händlerinnen und Händler darüber zu
informieren, wie man das Beste aus den beiden Welten – nämlich On-
und Offline-Welt – verbinden kann: Denn erfolgreiche Händler der
Zukunft beherrschen sowohl Online- als auch den traditionellen
Verkauf”, zeigte sich Leitl überzeugt. Und weiter: „Was es braucht,
ist nicht Angst vor der Zukunft, sondern Lust auf die Zukunft”, so
der WKÖ-Präsident, der die 3I – also Individualität,
Internationalität und Internet – als wesentliche Säulen des
wirtschaftlichen Erfolgs nannte.

„Das Kaufverhalten hat sich geändert und man muss sich im Handel
anpassen. Es geht um aktive Händler, die am Puls der Konsumenten
sind. Darum ist gerade diese Veranstaltung(-sreihe) wichtig”, sieht
auch WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl den Handel im Internet als
zusätzliche Chance und ergänzendes Angebot. „Zugleich geht es auch um
eine gute Raumordnung und Nahversorgung. Ein Modell wie die
niederösterreichische Raumordnung brauchen wir für ganz Österreich”, forderte Zwazl.

„Mit der Veranstaltungsreihe für alle Händlerinnen und Händler
tragen wir der dynamischen Entwicklung des Online-Handels Rechnung“, hob Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch hervor: „Als Ergänzung zu ihren stationären Geschäften wollen wir die Händler ermutigen, die Kunden dort abzuholen, wo sie sich zunehmend bewegen, nämlich im World Wide Web. Die Roadshow ‚Handel goes WWW‘ unterstützt Handelsunternehmen beim Einstieg in die virtuelle Verkaufswelt und zeigt die Chancen auf, mit dem Onlinehandel das vielfältige Dienstleistungsangebot an bestehende Kunden weiter auszubauen sowie neue Kunden anzusprechen.“

Kunden dort abholen, wo sie sich informieren

Der Umsatz bei österreichischen Online-Händlern beträgt aktuell
knapp 3 Milliarden Euro, das sind immerhin bereits mehr als 5 Prozent
der gesamten rot-weiß-roten Handelsumsätze. 95 Prozent der
Handelsumsätze in unserem Land werden allerdings nach wie vor im
stationären Einzelhandel erwirtschaftet. Die dynamische Entwicklung
im Internet-Einzelhandel zeigt sich auch an der steigenden Anzahl von
Online-Shopper/-innen: Die Zahl der Österreicherinnen und
Österreicher zwischen 16 und 74 Jahren, die bereits im Internet
einkaufen, wuchs von 1,8 Millionen im Jahr 2006 auf 2,9 Millionen im
Vorjahr (Quelle: Statistik Austria). Das bedeutet, dass bereits 46
Prozent der Konsumenten zumindest einmal im Internet Waren eingekauft haben.

Stark an Bedeutung hat die Bedeutung des WWW als Suchmedium
zugenommen. Die Käufer können mit mobilen Endgeräten immer und
überall auf Produkte der Händler zugreifen und so bereits vorab
geplante Einkäufe recherchieren.

E-Commerce-Angebote zur Chefsache machen

Keynote-Speaker Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Centers und Schwerpunktleiter „Trade and Retail“ im englischsprachigen
Masterstudiengang der Hochschule Niederrhein und ausgewiesener
Onlinehandels-Experte, plädierte unter anderem vehement dafür,
Onlineshopping-Angebote von Handelsbetrieben zur „Chef- und
Chefinnensache“ zu machen. Weiters führte Heinemann aus, dass der
Trend in Richtung mobile Nutzung von Onlineshops durch die
Konsumenten geht – was Chancen, aber zuallererst auch Handlungsbedarf für die Anbieter bedeutet: Denn aktuell sind noch mehr als 50% aller Webshops nicht für die Nutzung mit mobilen Endgeräten adaptiert.

Kaufkraftabfluss ins Ausland stoppen

Von den insgesamt fast 6 Umsatz-Milliarden im Online-Handel
fließen allerdings mehr als 50 Prozent zu Anbietern ins Ausland: „Es
gilt die stationären Händler in ganz Österreich Internet-fit zu
machen und so den Kaufkraftabfluss zu Anbietern im Ausland zu
stoppen“, appellierten Leitl und Lorentschitsch.

Einheitliche europäische Rahmenbedingungen

„Die Bewusstseinsbildung bei den Händlern durch die Bundessparte
Handel muss aber begleitet werden durch eine politische Initiative
zur Schaffung einheitlicher europäischer Rahmenbedingungen für den Groß- und Einzelhandel in Europa“, fordert Lorentschitsch mehr
Chancengleichheit durch Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen. Denn trotz der Vereinheitlichung vieler Bereiche auf EU-Ebene bestehen
nach wie vor massive Unterschiede vor allem im Arbeits-, Steuer- und
Umweltrecht in den einzelnen Mitgliedstaaten.

Größeren Stück vom Umsatzkuchen

„Nur so kann unser Ziel erreicht werden, dass Händlerinnen und
Händler aus Österreich sich ein größeres Stück vom Kuchen der
Onlineumsätze sichern“, unterstrichen Präsident Leitl und
Handelsobfrau Lorentschitsch.

Die Bundessparte Handel veranstaltet unter dem Motto ‚Handel goes
WWW‘ eine Informations- und Service-Roadshow durch Österreich. Dem
Auftakt in St. Pölten folgen bis 11. November sieben weitere Stopps
in nahezu ganz Österreich. Erklärtes Ziel der Roadshow ist es,
Händlern sämtliche Aspekte des anspruchsvollen Online-Business näher
zu bringen: So werden bei den jeweils vierstündigen Veranstaltungen
in kompakten Modulen die Themen „Marktplätze & Strategien“,
Webshop-Gestaltung, „Marketing & Kundenbindung“ sowie „Logistik &
Zahlungsverkehr“ im Detail behandelt. (JR)

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Kommentare (1)

  1. Es ist cool – es ist „In“ – es ist Trend: Shopping im Netz!

    Jedermann „surft“ im Netz, holt sich die „letzten News“, informiert sich SMART (mit Phone, Tablet, PC oder gar TV) über ALLES und JENES – und es ist wie gesagt COOL und „AMA(ZONA)SING“ als GEIZHALS nach den trendigen Produkten des eigenen Begehrens zu fahnden.
    Ich „schreie vor Glück“, wenn mich der neue Schuh nicht drückt oder bin HIN und WEG, wenn ich das „mangelhaft ausgeführte Notebook-Schnäppchen oder die viel zu schwere Compact-Kamera problemlos zurück schicken kann! Toller Service!

    Den mühevollen Weg in die Videothek oder ins Musikgeschäft kann ich mir jetzt sparen, dank iTunes, Playstore, Napster, Spotify und Konsorten.
    Ich bin immer und jederzeit informiert über die aktuellsten Trends und Produkte und vor allem – ich bekomme NICHTS AUFGESCHWATZT und NUR DAS, WAS ICH WIRKLICH WILL!
    Ich bin ein mündiger Konsument und dank der Fülle an Information in der FOREN und SHOPS des INTERNET ein gefragter EXPERTE in allen Lebenslagen!
    Kein Reisebüro macht mir was vor, wenn es um meine Urlaubsplanung geht, denn nur ICH SELBST WEISS, WAS ICH WIRKLICH WILL!
    Ich habe mich über den neuesten LED-TV informiert und kein Verkäufer kann mir erzählen, was ich nicht schon weiss! Ich habe mich schließlich bestens im Netz informiert und dort stand geschieben: ALLERERSTE SAHNE! Ich brauche nur noch zu schauen, wo ich DEN BESTEN PREIS DAFÜR FINDE. Und zur Not kann ich das Teil ja auch noch zurückschicken!

    Spaß beiseite „the internet generation“ denkt meist nur „eindimensional“! Darum ist der Einkauf im Netz auch so erfolgreich! Und darum ist eine oft gepriesene Multichannel-Strategie auch eine echte Überlebens-Strategie für UNS FACHHÄNDLER.
    Mich hat aber noch niemand so richtig mit „Konzepten“ überzeugen können, ob ich als FACHHÄNDLER mit überschaubarem Sortiment und aufwändigem Supportaufwand als Multichannel-Händer erfolgreich sein kann!
    Als Händler ja – als Fachhändler auf gar keinen Fall!
    Ich frage mich nun: „Bin ich ein Auslaufmodell? Muss ich mich grundlegend ändern, damit mein Betrieb auch künftig überleben kann? Suche ich mir meine Nische und hoffe auf BESSERE ZEITEN?“
    Ich sehe derzeit meinen Betrieb mit meinem Sortiment, meinen Mitarbeitern und unserem Service als erfolgreichen, lokalen Nahversorger für unser lokales Umfeld. Wenn nun „meine lokalen Kunden“ beginnen im Netz zu kaufen, was verkaufe ich dann noch? Allein von der aufwändigen Dienstleistung und Reparaturen, die „the internet generation“ zwar dringend benötigt aber KEINER ADÄQUAT BEZAHLEN WILL, kann kein Betrieb wirklich gesund überleben! Was nützt uns die PERFEKTESTE FACHBERATUNG, wenn die perfekt informierten Kunden NICHTS davon wissen wollen?
    Eine Präsenz mit einem Shop im Internet ist vergleichsweise einfach zu realisieren. Ob man als Fachhändler mit Überzeugung dahinter stehen kann ist fraglich. Wirtschaftlicher Erfolg: möglich!

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