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Freitag, 26. April 2024
Arbeitslosigkeit als Warnsignal

Leitl: Impulse für Wachstum und Beschäftigung setzen

Hintergrund | Die Redaktion | 01.08.2013 | |  Archiv
„Es geht darum, die Betriebe
durch gezielte Investitions- und Wachstumsimpulse zu motivieren „Es geht darum, die Betriebe durch gezielte Investitions- und Wachstumsimpulse zu motivieren", so Leitl.

„Wer mehr Jobs will, muss Betriebe motivieren, anstatt ihnen durch mehr Steuern und Belastungen ständig neue Prügel in den Weg zu werfen", so Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. 

„Die steigende Arbeitslosigkeit ist ein Warnsignal, das ernst zu nehmen ist. Gleichzeitig ist und bleibt die Beschäftigung auf Rekordkurs. Ende Juli haben Österreichs Betriebe 3,58 Millionen Menschen beschäftigt – um 18.000 mehr als im Juli des vergangenen Jahres. Darüber hinaus steigt die Zahl der älteren Beschäftigten überdurchschnittlich stark“, kommentiert Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die aktuelle Arbeitsmarktlage. Im internationalen Vergleich sei Österreich nach wie vor Spitze.

Vor dem Hintergrund der steigenden Arbeitslosigkeit, die gepaart
ist mit einem nur mäßigen Anspringen der Konjunktur, seien aber
fraglos Antworten der Politik notwendig: „Es geht darum, die Betriebe
durch gezielte Investitions- und Wachstumsimpulse zu motivieren“,
erneuert Leitl das Plädoyer der Wirtschaft für gezielte Wachstums-
und Beschäftigungsimpulse. „Das Konjunkturpaket der Regierung vom Juli war ein richtiger Schritt, der aber nicht ausreicht.“ Gefordert
wird unter anderem ein Sanierungsbonus, ähnlich wie in Deutschland
und Schweden, die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 auf 1000 Euro, die zu einer enormen Verringerung des Verwaltungsaufwands vor allem für Kleinanschaffungen führen würde, und die Einführung der degressiven Abschreibung, ähnlich wie in Deutschland und den Niederlanden. Leitl: „Es geht nicht um Konjunkturankurbelung und Arbeitsplatzschaffung auf Pump, sondern um intelligente Impulse, die allesamt nachgewiesen budgetneutral sind.“ Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten und eine Senkung der Lohnnebenkosten würden die Arbeitsplätze im Land absichern und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich steigern.

Ein rasch wirksames und erfolgreiches Instrument zur Wiedereingliederung Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist die
Eingliederungsbeihilfe. Diese sollte vom AMS gerade in Zeiten
steigender Arbeitslosigkeit noch intensiver als bisher genützt
werden, da sie besonders gut für ältere Arbeitslose und Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wirkt. Auch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie z.B. Implacementstiftungen, in denen Arbeitslose mit fehlenden Qualifikationen punktgenau für Betriebe ausgebildet werden, sollen jetzt vermehrt eingesetzt werden. Zudem sind Aktivierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit wichtig, damit bei Wiederanspringen der
Konjunktur gut ausgebildete Fachkräfte „jobready“ sind, um den
Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken.

Eine klare Absage erteilt der WKÖ-Präsident indes allen Rufen nach neuen oder noch höheren Steuern bzw. zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen. „Wer mehr Arbeitsplätze plakatiert, darf den Unternehmen nicht ständig Prügel in den Weg werfen, die genau das Gegenteil bewirken“, so Leitl abschließend.

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