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Samstag, 27. April 2024
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Telekom macht im ersten Halbjahr über 100 Mio Gewinn

Telekom | Die Redaktion | 12.08.2013 | |  Archiv
„Mit einem Nettoergebnis von über 100 Mio Euro sind wir zufrieden”, hatte Telekom-Chef Hannes Ametsreiter (Mitte) bei der Präsentation des Halbjahresergebnisses leicht lachen.   „Mit einem Nettoergebnis von über 100 Mio Euro sind wir zufrieden”, hatte Telekom-Chef Hannes Ametsreiter (Mitte) bei der Präsentation des Halbjahresergebnisses leicht lachen.

Die Telekom Austria Group verlautbarte heute am 12.8.2013 in einer Pressekonferenz die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2013. Bei leicht gesunkenem Konzernumsatz konnte das operative Ergebnis verbessert werden.

Die Telekom Austria Group wurde vom hochkompetitiven Wettbewerb und von starken Einschnitten durch Regulierungsmaßnahmen geprägt. Die Finanzergebnisse für das erste Halbjahr 2013 wurden von diesen schwierigen Rahmenbedingungen maßgeblich beeinflusst. Der gruppenweite Umsatz ging im ersten Halbjahr 2013 um 1,2% auf 2.092,3 Mio. Euro zurück. Das bereinigte EBITDA verzeichnete im gleichen Zeitraum eine Reduktion von 8,1% auf 667,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg dank geringerer Abschreibungen um 5,8% auf 223,3 Mio. Euro. Auch der Nettogewinn erhöhte sich durch ein verbessertes  Finanzergebnis um 33,5 % auf 108,0 Mio. Euro. 
„Wie erwartet ist 2013 ein durchwachsenes Jahr. Die Ergebnisse belegen, dass die von uns gesetzten strategischen Maßnahmen greifen: Mit unserem konvergenten Produktportfolio und mit höheren Stützungen für die Top-Smartphones bei Premium-Kunden sichern wir unser Geschäft ab. Gleichzeitig können wir die Umsatzrückgänge durch Kostensenkungen zumindest teilweise kompensieren“, kommentiert Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group, die Ergebnisse des Konzerns.

Die Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2013


Hauptfaktoren für die rückläufige EBITDA Entwicklung waren vor allem die gesunkenen Umsätze und höhere Aufwendungen für Endgeräte zur Absicherung der Kundenbasis in Österreich. Dazu Finanzvorstand Hans Tschuden: „Es gab einen deutlichen Anstieg bei den Kosten für die Kundengewinnung von insgesamt 40 auf 80 Mio Euro.“ Die Bruttoeinsparungen im Ausmaß von 75,5 Mio. Euro konnten dies nicht vollständig kompensieren. Tschuden interpretiert die Geschäftsentwicklung: „Die Ergebnisse im ersten Halbjahr haben sich operativ wie prognostiziert entwickelt. Wir haben durch geringere Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen eine solide Performance ermöglicht und die Kosten um knapp 
76 Mio. Euro gesenkt. Diesen Fokus werden wir auf Grund des anhaltend schwierigen Umfelds beibehalten.“ Die Investitionen sanken im ersten Halbjahr 2013 um 1,7% auf 325,4 Mio. EUR

Ausblick für das Geschäftsjahr 2013 aktualisiert

Das Ergebnis für die erste Jahreshälfte hat die Erwartungen der Telekom Austria Group für das Gesamtjahr 2013 weitgehend bestätigt. Es wird davon ausgegangen, dass die Ergebnisse weiterhin von einer Reihe externer Faktoren, etwa wettbewerbsintensiven Märkten, Regulierungsmaßnahmen und makroökonomischem Gegenwind, beeinträchtigt werden. Ametsreiter beklagte, dass in Hinblick auf die Roaming Tarife die Informationen „im Monatstakt“ wechseln würden und die Situation „sehr instabil“ sei. „Am 10. September sollte man aber mehr wissen, denn dann gibt es eine Sitzung der EU-Kommission.“

Im Heimatmarkt der Telekom Austria Group in Österreich wird dadurch die anhaltende Substitution der Festnetz-Sprachtelefonie durch die Mobilkommunikation angetrieben (nur noch 14% der Sprachkommunikation laufen über das Festnetz) und Initiativen für Datentarife im Festnetzbereich werden erschwert. Außerdem bleibt die Verbesserung der Operational Excellence ein zentrales Thema, um dem Umsatzdruck auf die Margen entgegenzuwirken. Dies spiegelt sich in den beabsichtigten Kosteneinsparungen von mindestens 100 Mio. Euro brutto für das Jahr 2013 wider. Die erwarteten Umsatzerlöse der Gruppe werden in Höhe von ca. 4,1 Mrd. Euro bestätigt. Auf Grund des erfolgreichen Fokus der Gruppe auf Optimierung der Investitionseffizienz werden die Erwartungen für die Anlagenzugänge der Gruppe von zuvor ca. 700 Mio. Euro auf 650 bis 700 Mio. Euro revidiert. Ein konservatives Finanzprofil basierend auf einem soliden Investment-Grade-Rating von BBB (stabil) bleibt die oberste strategische Priorität der Telekom Austria Group; ein mittelfristiger Zielwert von ca. 2,0x Nettoverschuldung zu bereinigtem EBITDA ist Teil dieser Strategie. Für das Jahr 2013 beabsichtigt das Management der Telekom Austria Group eine Dividende von 5 Eurocent je Aktie auszuschütten.

Die operativen Entwicklungen der einzelnen Segmente

Der österreichische Markt ist generell von einem starken Wettbewerb, einem sehr deutlichen Trend zu All-in Tarifen und den daraus folgenden Konsequenzen („Fixed Mobile Substitution“) geprägt. A1 setzt auf ein Maßnahmenbündel bestehend aus Konvergenz, Kostenkontrolle und wertorientiertes Kundenmanagement, um dem schwierigen Umfeld zu begegnen. Die Umsatzerlöse gingen in Österreich im ersten Halbjahr 2013 um 2,5% auf 1.345,5 Mio. Euro zurück. Dies ist vor allem auf die verstärkte Inanspruchnahme von All-in Tarifen (und dem damit verbundenen Umsatzentgang) und auf deutlich niedrigere Umsätze aus Interconnection zurückzuführen. A1 führte im April 2013 die neuen GO! Tarife ein. Die Packages bestehen aus Sprache, SMS, Datenvolumen und beinhalten je nach Tarif auch Roaming Minuten. Die Tarife unterstützen die Positionierung von A1 als Qualitätsführer und zielen auf Kunden ab, die im Rahmen ihrer Verträge hochwertige Endgeräte nutzen wollen. „Mit den GO! Tarifen sind wir nicht nur richtig, sondern goldrichtig gelegen“, so Ametsreiter.

Durch dieses wertorientierte Kundenmanagement stiegen die Umsatzerlöse mit Endgeräten um knapp 75%. Durch höhere Kosten im Ausmaß von 3,1% und die geringeren Umsätze sank das bereinigte EBITDA in Österreich um 14,3% auf 396,0 Mio. Euro. Kostentreiber waren vor allem die verstärkten Vermarktungsaktivitäten und die damit verbundenen, gestiegenen Materialaufwendungen, die im 1. Halbjahr 2013 um 36,8% gewachsen sind. Die Personalkosten stiegen durch den Kollektivvertragsabschluss im ersten Halbjahr trotz eines geringeren durchschnittlichen Personalstands leicht an. Im Mobilfunkgeschäft stieg die Anzahl der Kunden um 13,1% auf 5,79 Millionen, die Anzahl der mobilen Breitbandverbindungen stieg im Vergleichszeitraum um 14,4% auf 850.300. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) wurde durch die Integration der YESSS! Kunden um 14,7% auf 16,2 Euro gesenkt. Das Festnetzgeschäft zeigte im ersten Halbjahr eine nahezu stabile Entwicklung: Per 30.6.2013 wurden insgesamt 2,27 Mio. Anschlüsse betreut. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt bedeutet dies einen leichten Rückgang um 0,6% oder rund 13.400 Leitungen. Der durchschnittliche Umsatz je Anschluss (ARPL) ging um 0,5% zurück, was auch auf weniger Telefonminuten zurückzuführen ist. Gestiegene Kundenanzahl aus Internet und A1 TV konnten den Rückgang nicht kompensieren, obwohl die Anzahl der Breitbandanschlüsse im Vergleich um 5,1% auf 1,35 Mio. stieg.

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