„Ungebremst“

Die aktuelle Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2013“ von EHI und Statista zeigt: „Die E-Commerce-Märkte in Österreich und der Schweiz wachsen weiterhin beachtlich.“ Die Ergebnisse (der Analsyse der jeweils 250 umsatzstärksten Online-shops für physische und digitale Güter) zeigen auch, „dass die beiden Alpenländer die Relevanz von Multichannel erkannt haben“, so die Autoren.
Mit einer Wachstumsrate von 19% generierten die jeweils 250 umsatzstärksten Onlineshops in Österreich 2012 einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro (Vorjahr 2,1 Mrd.). Noch größer ist die Steigerungsrate in der Schweiz mit 26,5% – die untersuchten Shops erwirtschafteten hier einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro (Vorjahr 3,4 Mrd.). Die Marktkonzentration blieb in beiden Ländern annähernd konstant: in Österreich generierten die zehn umsatzstärksten Händler 30,7% und in der Schweiz 35,2% der Online-Umsätze.
Bezogen auf Produktsegmente liegen die Generalisten in Österreich vorne. Sie erwirtschafteten 34,7% des Gesamtumsatzes. In der Schweiz hat das Produktsegment „Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör“ mit 29,2% einen größeren Umsatzanteil als die Generalisten mit 23,2%.
Multichannel
61,2% aller untersuchten Onlineshop-Betreiber in Österreich positionieren sich zusätzlich mit einem stationären Ladengeschäft am Markt. Weitere Vertriebskanäle sind vor allem die Marktplätze von Amazon mit 36,4% sowie eBay mit 26,8% und Kataloge mit 18,4%. Bereits 34,4% der Onlineshops bieten eine für Smartphones optimierte Website oder App mit integrierter Shopfunktion an. Dazu Patricia Mussi, GF des österreichischen Handelsverbands: „Wer jetzt den Schritt ins Multichannel-Geschäft macht, kann aus den Erfahrungen der Pioniere lernen und von Anfang an so manches besser machen. Der Online-Shop steht heute als Schaufenster gleichrangig neben der physischen Filiale, und für viele Konsumenten gilt: Einen Händler, den es online nicht gibt, gibt es gar nicht.“
In der Schweiz steigerte sich der Anteil der Onlinehändler, die auch ein stationäres Geschäft haben, auf 57,2%, das sind rund 7% mehr als im Vorjahr. In der Nutzung weiterer Vertriebswege unterscheiden sich die Shopbetreiber aus der Schweiz deutlich von denen in Österreich: 27,2% verkaufen ihre Produkte auch über Kataloge, nur 14% nutzen den Amazon-Marktplatz als Vertriebsweg und bei eBay sind es gerade 5,6%. Bei den mobilen Aktivitäten liegt die Schweiz etwas vor Österreich. Es bieten 38% der schweizerischen Onlineshops eine für Smartphones optimierte Website oder App mit integrierter Shopfunktion an. In Österreich bieten diese mobilen Services knapp 35% der Onlinehändler an.
Trend: Soziale Netzwerke
Der Anteil der Onlineshops, die soziale Netzwerke nutzen, ist weiter gestiegen. Facebook ist nach wie vor am beliebtesten und wird von 85,6% der Shops in Österreich und 79,2% der Shops in der Schweiz genutzt. Eine deutliche Steigerung ist auch bei anderen Kanälen zu erkennen: 58,4% der österreichischen Onlineshops verfügen über einen Twitter-Account, in der Schweiz sind es sogar 61,2%. 58,8% der Shops in Österreich und 50% in der Schweiz nutzen einen eigenen Kanal bei YouTube. Deutlich ausgebaut haben die Shopbetreiber auch ihre Präsenz bei Google+, in Österreich mit 53,6% und in der Schweiz mit 41,6%.
Versand
Der Versand mit der Österreichischen (34,4%) bzw. Schweizerischen Post (59,2%) ist weiterhin die am häufigsten angebotene Versandart. Viele Shops – 20,4% in Österreich und 24% in der Schweiz – setzen bereits auf Cross-Channel-Services (Click & Collect) und bieten auch eine Selbstabholung der Produkte an. Die Transparenz des Versandangebots hat sich deutlich verbessert: Die Anzahl der Onlineshop, die keine oder ungenaue Angaben zu den Versandarten machen, hat stark abgenommen und beträgt nun 14,8% in Österreich und 20% in der Schweiz.
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