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Hot!Knalleffekt in Kronach – übernimmt jetzt die Koc-Gruppe?

Loewe-Rettung: Zurück zum Start

Multimedia | Wolfgang Schalko | 25.02.2014 | | 1  Archiv
Zurück zum Start: In Kronach heißt es nun wieder warten auf Rückenwind… Zurück zum Start: In Kronach heißt es nun wieder warten auf Rückenwind…

Die Investorengruppe Sepmeier, Kalmund und Gesmar-Larsen hat offenbar kalte Füße bekommen und den Rücktritt vom erst kürzlich abgeschlossenen Kaufvertrag über Vermögensgegenstände der Loewe Opta GmbH i.L. bzw. der Loewe AG i.L. erklärt. Daher wurde der Investorenprozess für den TV-Hersteller wieder aufgenommen. Loewe wird den Rücktritten jedoch nicht nur widersprechen und die Erwerber zum Closing auffordern, sondern prüft – wegen des Fehlens jeglicher Rechtsgrundlagen für den Rücktritt – auch rechtliche Schritte.

Unmittelbar nach Bekanntwerden dieses Rückziehers hat der Loewe Vorstand erneut Verhandlungen mit einem weiteren Investor aufgenommen, um alle Optionen nutzen zu können. Dieser Investor war während des vergangenen Investorenprozesses zunächst nicht zum Zuge gekommen, hatte aber ein Angebot vorgelegt, das „Loewe eine gute Perspektive“ geboten hätte. Da nun bereits ein ausverhandelter Kaufvertrag vorliegt, hofft man in Kronach auf eine schnelle Einigung. „Wenn wir jetzt schnell zu einem Abschluss kommen, kann es noch gelingen, die Zukunft von Loewe zu sichern„, betonte Loewe Finanz- und Restrukturierungsvorstand Rolf Rickmeyer. Rickmeyer bat um Verständnis dafür, dass der Loewe Vorstand aufgrund der heiklen Situation keine weiteren Erklärungen abgeben wollte, um sich voll auf den Abschluss der Verhandlungen konzentrieren zu können.

Viele offene Fragen
Nicht nur, weil über die Gründe für den Rückzieher von Panthera momentan nur spekuliert werden kann (gemunkelt wird, es habe am nötigen Kleingeld für den laut Insidern im niedrigen zweistelligen Millionenbereich angesiedelten Deal gefehlt), mehren sich derzeit wieder die Gerüchte, ob Loewe überhaupt eine Zukunft hat.
Vor allem, da allseits der Mantel des Schweigens ausgebreitet wurde: Der vormalige Vorstand Matthias Harsch, der zum nun abtrünnigen Investor gewechselt war, meldete sich ebenso wenig zu Wort wie der Ende Jänner zum neuen Geschäftsführer berufene Peter Orre oder einer Mitglieder der Investorengruppe selbst.
Dennoch ist Finanz- und Sanierungsvorstand Rolf Rickmeyer nicht der letzte, der Hoffnung verbreitet. Ein Sprecher des Sachwalters, der Loewe in der Insolvenz in Eigenverwaltung betreut, hatte erklärt, dass der Finanzbedarf bis ins Frühjahr gesichert sei.

Im Rahmen einer kurzfristig für heute einberufenen Sitzung des Gläubigerausschusses soll die Situation (sowie ein eventueller Aufschub der Gläubiger) diskutiert werden. Wie die FAZ einen Loewe-Sprecher zitiert, habe der nun ins Spiel gebrachte zweite Investor jedenfalls die „volle Rückendeckung der Gläubiger“ – ohne jedoch dessen Namen nennen zu wollen. Insiderkreise vermuten dahinter allerdings den türkischen Koc-Konzern, der vor einigen Jahren bereits Grundig aus dem Schuldensumpf gezogen hatte und den Namen seither als Handelsmarke führt.

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