E-Control: Immer mehr Ausnahmen von Ökostromkosten

Laut E-Control-Vorstand Martin Graf ließen sich im Vorjahr rund 107.000 Haushalte teilweise von den Ökostromkosten befreien.

Immer mehr einkommensschwache Haushalte lassen sich teilweise von den Ökostromkosten befreien. Ende des Vorjahres wurde dadurch für rund 107.000 Haushalte in Österreich die Ökostromförderkosten auf 20 Euro gedeckelt. Das ist ein Plus von 43%. Die E-Control führt dies vor allem auf die vereinfachte Antragstellung zurück.

„Mit wenig Aufwand können Haushalte, die knapp bei Kasse sind, ihre Stromrechnung im Durchschnitt um rund zehn Prozent senken„, betont Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, die die entsprechende Befreiungsverordnung erlassen hat. Im vergangenen  Jahr haben sich einkommensschwache Haushalte bei einem durchschnittlichen Verbrauch dadurch rund fünf Millionen Euro erspart.

Anspruchsberechtigt sind Haushalte, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Ein Durchschnittshaushalt ohne Befreiung zahlte im vergangenen Jahr rund 65 Euro Ökostromkosten, 2014 werden es rund 83 Euro sein (jeweils inkl. Steuern).

Die deutliche Steigerung der Befreiungen führt Graf auf die wesentlich einfachere Antragstellung zurück. Seit Juli 2012 erfolgt die Abwicklung der Befreiung durch die Gebühren Info Service (GIS), die auch für die Befreiung von den Rundfunk- und Fernsehgebühren zuständig ist. „Anspruchsberechtigte können somit die Befreiung von den Ökostromkosten und den ORF-Gebühren mit einem einzigen Antrag erledigen. Das ist für die Betroffenen sehr einfach und unkompliziert“, erläutert Martin Graf. „Es genügt das Ausfüllen eines Formulars.“

Größtes Einsparungspotenzial für Privatkunden besteht allerdings noch immer beim Wechsel des Anbieters. Damit könne sich laut Graf ein Durchschnittshaushalt bis zu 180 Euro im Jahr an Stromkosten sparen.