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Donnerstag, 9. Mai 2024
Unrühmliche Auszeichnung durch Gewerkschaften

Amazon hat den schlechtesten Chef der Welt

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 26.05.2014 | |  Archiv
Bei Gewerkschaften höchst unbeliebt: Amazon-Chef Jeff Bezos wurde letzte Woche zum schlechtesten Boss der Welt gekürt. (©Amazon) Bei Gewerkschaften höchst unbeliebt: Amazon-Chef Jeff Bezos wurde letzte Woche zum schlechtesten Boss der Welt gekürt. (©Amazon)

Im Rahmen des Internationalen Gewerkschaftskongresses (IGB) konnten die Delegierten und alle Interessierten den schlechtesten Boss der Welt wählen. Mehr als 20.000 Stimmen wurden abgegeben, schlussendlich konnte sich Amazon-CEO Jeff Bezos gegen eine Reihe hochrangiger Banker und Samsung-Chairman Lee Kun-Hee „durchsetzen”.
 

„Die Macht der Unternehmen ist außer Kontrolle geraten“, sagte IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow. Es gebe viele CEOs, die einiges zu wünschen übrig ließen, neun seien 2014 besonders negativ aufgefallen, so Burrow zur ersten internationalen Abstimmung der Gewerkschaften dieser Art.

Der IGB habe beschlossen aufzudecken, was das Phänomen eines schlechten Bosses u.a. ausmacht: Untergrabung der Demokratie und der Arbeitnehmerrechte, Unterstützung von Sklaverei und ausbeuterischen Systemen wie Kafala in Katar. Amazon behandle seine Beschäftigten wie Roboter, das Unternehmen mache auch kein Geheimnis daraus, Beschäftigte in nur wenigen Jahren durch Roboter ersetzen zu wollen. Damit würden die Menschenwürde und die Rechte erwerbstätiger Menschen mit Füßen getreten. „Jeff Bezos verkörpert die Unmenschlichkeit von Arbeitgebern, die auf das US-amerikanische Unternehmensmodell setzen. Unsere Botschaft an die Großkonzerne lautet, dass das aufhören muss“, so Burrow.

Amazon stehe in vorderster Front, wenn es um Steuerhinterziehung und schlechte Arbeitsbedingungen geht, wird die Wahl weiter begründet: „Die Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren müssen digitale Geräte am Arm tragen, mit denen jeder ihrer Schritte überwacht wird. Es gibt keine konkreten Vereinbarungen über Pausen oder das Arbeitstempo, und Mobbing und Schikanen sind extrem verbreitet. Die Beschäftigten werden gerügt, wenn sie nur miteinander reden oder eine Verschnaufpause machen.“

Die Liste der Kandidaten
Mehr als 20.000 Stimmen wurden für neun Bosse abgegeben, die wegen ihrer Arbeitnehmerrechtsverletzungen und anderer negativer Aktivitäten gegen ihre Beschäftigten ausgewählt worden waren. Weitere Kandidaten bei der Abstimmung waren C. Douglas McMillon, CEO Wal-Mart Stores, Jamie Dimon, CEO JP Morgan Chase, Loyd Blankfein, CEO Goldman Sachs Group, Charles Koch, CEO Koch Industries, Lee Kun-Hee, Chairman Samsung Group und Ivan Glasenberg, CEO Glencore Xstrata.

Weitere Details dazu auf der Webseite des IGB-Weltkongresses.

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