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Freitag, 3. Mai 2024
Start 2016 mit HEVC

Deutschland will Technik-Vorreiter bei DVB-T2 werden

Multimedia | Wolfgang Schalko | 05.06.2014 | | 1  Archiv

Wie das Branchenportal digitalfernsehen.de berichtet, sollen ab 2016 auch in Deutschland die ersten TV-Sender terrestrisch über DVB-T2 senden. Dabei wollen offenbar alle Veranstalter auf den neuen, hocheffizienten Videokompressionsstandard HEVC setzen – wodurch Deutschland zum technischen Vorreiter werden könnte. Ebenfalls fix dabei: die zuletzt Terrestrik-kritische RTL-Gruppe.

Die Einführung des neuen terrestrischen TV-Übertragungsstandards DVB-T2 soll in Deutschland Mitte 2016 starten. Darauf haben sich die führenden Sendergruppen ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 gemeinsam mit dem Privatsenderverband VPRT, dem Sendenetzbetreiber Media Broadcast und den Landesmedienanstalten bei einem Treffen geeinigt. Bereits zum Start soll ein breiter Programmmix angeboten werden, allerdings sei noch nicht im Detail geklärt, wann die einzelnen Veranstalter ihrer Ausstrahlung starten wollen.
Weiters verständigten sich alle Beteiligten darauf, dass eine Einführung von DVB-T2 in Deutschland nur gemeinsam mit dem neuen Videokompressionsstandard HEVC (H.265) erfolgen wird, da dieser effizienter als der aktuelle Standard MPEG4 (H.264) ist und daher eine deutliche Einsparung an benötigter Übertragungskapazität bringen soll.

Mit dem neuen Codec setzen die deutschen Broadcaster auf eine zukunftssichere und richtungsweisende Technologie (die zB für 4K-Content und UHD bereits eingesetzt wird) und könnten auch europaweit zu Vorreitern werden. Allerdings hat der Einsatz von HEVC zur Folge, dass alle derzeit auf dem Markt erhältlichen Empfangsgeräte für DVB-T2 nicht für die zukünftige Ausstrahlung in Deutschland geeignet sind, da diese nur mit MPEG4 arbeiten. Empfangschips mit HEVC-Support kommena aber erst auf den Markt (für Endverbraucher).

RTL-Gruppe im Boot

Nachdem die Mediengruppe RTL im Vorjahr noch komplett aus der terrestrischen Übertragung aussteigen wollte, wurde der DVB-T-Ausstieg nun auch offiziell abgesagt. Die Verbreitungsverträge mit Media Broadcast wurden zunächst bis Ende 2016 verlängert, dann soll bereits der Umstieg auf DVB-T2 starten – ein Jahr früher als von ARD und ZDF geplant.

Somit sind nun alle großen Sendergruppen in Deutschland an einer Fortführung der digitalen Terrestrik und an einem Umstieg auf DVB-T2 interessiert. Während ARD und ZDF dabei wie auch auf anderen Verbreitungswegen alle Sender unverschlüsselt ausstrahlen wollen, wollen die Privatveranstalter zumindest bei der HD-Verbreitung auf eine verschlüsselte Programmausstrahlung setzen – denn dadurch zeichne sich „erstmals ein tragbares kommerzielles Geschäftsmodell für digitales Antennenfernsehen“ ab, hieß es seitens der RTL-Gruppe.

 

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Kommentare (1)

  1. 2 Receiver

    Das wird ja richtig spannend – die deutschen privaten brauche ich nicht, aber die deutschen öffentlich-rechtlichen sind ja schon eine Bereicherung. In Salzburg strahlen die deutschen Programme ja schön rein – ob es einen HEVC-kompatiblen Receiver mit CI+-Schacht geben wird, sodass man ORF auch empfangen kann??? Bin gespannt ob es so einen hybriden DVB-T2 Receiver geben wird.

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