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Freitag, 26. April 2024
GPA-djp: Angebot „konstruktive Gespräche zu führen” nicht angenommen

Gewerkschaft schaltet wegen MediaMarkt und Saturn die Behörden ein

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 30.06.2014 | |  Archiv

Nachdem die GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) MediaMarkt und Saturn letzte Woche als „gewerkschaftliche Großbaustelle” bezeichnet und die Geschäftsführung zu konstruktiven Gesprächen aufgefordert hatte (E&W Online berichtete), lässt man den Worten nun Taten folgen: Weil keine Anzeichen für einen Dialog zu erkennen seien, werden nun die Behörden – Gebietskrankenkassen und Arbeitsinspektorat – eingeschaltet.

„Den medialen Ankündigungen der Geschäftsleitung in der Vorwoche, wegen der Verstöße gegen Arbeitsrecht und Kollektivvertrag, die eine Umfrage unter den Beschäftigten ergeben haben, dem Dialog mit uns offen gegenüber zu stehen, sind bis jetzt keine Taten gefolgt. Zur Lösung der Problemfelder in den Unternehmen haben wir jetzt also keine andere Alternative, als die Behörden über die Befragungsergebnisse zu informieren„, kündigte Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier), heute in einer Aussendung an.

Die nächsten Schritte
Die GPA-djp wird daher noch in dieser Woche alle österreichischen Gebietskrankenkassen darüber informieren, dass es sich de facto an allen rund 60 Standorten in Österreich eingeschlichen zu haben scheint, weder Vor- noch Nacharbeitszeiten außerhalb der Öffnungszeiten zu entlohnen, wie der Kollektivvertrag das vorschreibt. Weiters ergab die Umfrage, dass Beschäftigte ihre Aus- und Weiterbildungen entgegen den Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes größtenteils unbezahlt in der Freizeit absolvieren müssen.

„Außerdem werden wir das Arbeitsinspektorat darüber verständigen, dass die Befragung auch ergeben hat, dass die Schwarz-Weiß-Regelung zur Samstagsarbeit im Unternehmen ganz offensichtlich bei der Hälfte der Beschäftigten nicht eingehalten wird“, so Proyer. Es sei der GPA-djp im Interesse der rund 2.400 Beschäftigten wichtig, dass die Arbeitsinspektorate den Konzern in ganz Österreich zur Einhaltung der Schwarz-Weiß-Regelung auffordere und im Falle des Missachtens auch die dafür gesetzlich verankerten Strafen verhänge, so Proyer.

Betriebsrat in Sicht
„Es ist mir wirklich unverständlich, dass die Geschäftsführung unser Angebot, endlich konstruktive Gespräche mit uns zu führen, innerhalb einer gebotenen Zeitspanne nicht annimmt“, kommentiert GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian. „Wir nehmen unser Versprechen gegenüber den Beschäftigten, ihre arbeitsrechtliche Situation zu verbessern, jedenfalls sehr ernst und werden in diesem Sinne nicht lockerlassen, bis auch bei MediaMarkt und Saturn alle Bestimmungen des Arbeitsrechts und des Kollektivvertrages eingehalten werden. Natürlich unterstützen wir die Beschäftigten auch bei ihrem Wunsch, einen Betriebsrat zu gründen. Die dementsprechende Informationsoffensive wird vorbereitet und startet in wenigen Wochen“, kündigen Katzian und Proyer abschließend an.

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