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Samstag, 27. April 2024
Konjunkturentwicklung Einzelhandel 2014

„Job-Motor Einzelhandel“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 27.01.2015 | Bilder | |  Archiv
Die Obfrau der Bundessparte Handel der WKO, Bettina Lorentschitsch präsentierte heute Bilanz für den stationären Einzelhandel im abgelaufenen Jahr. Die Obfrau der Bundessparte Handel der WKO, Bettina Lorentschitsch präsentierte heute Bilanz für den stationären Einzelhandel im abgelaufenen Jahr.

„Mehr Beschäftigte, nominelles Umsatzplus und geringe Preissteigerungen“ – so fasste die Obfrau der Bundessparte Handel der WKÖ, Bettina Lorentschitsch, heute, Dienstag, die Bilanz für den stationären Einzelhandel im abgelaufenen Jahr zusammen. Im Detail heißt das: Der stationäre Einzelhandel erzielte 2014 ein nominelles Umsatzplus von 0,4% und 2014 waren im Einzelhandel um 1,3% oder 4.200 Mitarbeiter mehr beschäftigt als 2013.

Der stationäre Einzelhandel (exkl. Tankstellen und nicht-stationären Einzelhandels) in Österreich erzielte im Jahr 2014 ein nominelles Umsatzplus von 0,4%. „Der absolute Umsatz im österreichischen stationären Einzelhandel erhöhte sich damit auf netto rund 55,4 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung im Einzelhandel führt das nominelle Umsatzplus von 0,4% zu einem realen Rückgang von 0,5%. Das ist allerdings das geringste prozentuelle Wachstum der vergangenen zehn Jahre“, so KMU-Forschung-Austria-Projektleiter Ernst Gittenberger.

Umsatzentwicklung 2014 nach Quartalen

Die Umsätze der österreichischen Einzelhandelsunternehmen lagen 2014 in drei von vier Quartalen – die Ausnahme ist Q3 – nominell über dem Vorjahresniveau. Am besten ist dabei das zweite Quartal mit einem nominellen Umsatzplus von +1,4% verlaufen. Der Grund: Die Verschiebung des Ostergeschäfts. „Dies ist auch das einzige Quartal, in dem 2014 ein leichtes reales Umsatzplus festzustellen ist“, so Lorentschitsch.

Ein Plus im Beschäftigungswachstum

„Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im Einzelhandel (inkl. geringfügig Beschäftigter) ist von rund 321.900 im Jahr 2013 auf rund 326.100 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2014 gestiegen. Damit waren 2014 im österreichischen Einzelhandel um 1,3% oder 4.200 Mitarbeiter mehr beschäftigt als 2013“, hob die Obfrau der Bundessparte Handel hervor.  

Branchenranking 

Wie die Daten der KMU-Forschung zeigen, erzielte der Einzelhandel mit kosmetischen Artikeln im Jahr 2014 sowohl nominell (+3,5%) als auch real (+4,5%) das höchste Umsatzplus. Auf Platz zwei befindet sich der Einzelhandel mit Elektrogeräten (inkl. Computer und Foto) der ein reales Umsatzplus von +2,7% erzielte. Positiv entwickelt hat sich zudem der Einzelhandel mit Bekleidung (+1%).

Nominell haben sich zudem der Einzelhandel mit Spielwaren (+1,1%), der Einzelhandel mit Büchern und Schreibwaren (+1,0%) sowie der sonstige Einzelhandel (+0,9%) besser als der Einzelhandel insgesamt (+0,4%) entwickelt. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln (+0,3%) konnte  2014 das Umsatzniveau von 2013 nominell knapp übertreffen. Im Einzelhandel mit Möbeln sind die Umsätze 2014 gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben (nominell +/-0).

Die stärksten nominellen Umsatzrückgänge verzeichnete im Jahr 2014 der Einzelhandel mit Sportartikeln (-1,7%). Der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck (-0,7%), der Einzelhandel mit Schuhen (-0,5%) sowie der Einzelhandel mit Bau- und Heimwerkerbedarf (-0,3%) erreichen das Niveau des Vorjahres ebenfalls nicht.

Internet: „weiter sehr dynamisch“

„Während sich der stationäre Einzelhandel sehr stabil entwickelt hat, steigen die Umsätze im Internet-Einzelhandel weiterhin dynamisch an. Die Dynamik im prozentuellen Wachstum hat jedoch bereits nachgelassen und liegt seit 2012 im einstelligen Prozentbereich. Das liegt nicht zuletzt am hohen Umsatzniveau, das der Internet-Einzelhandel (in einigen Branchen) bereits erreicht hat“, fasst Lorentschitsch die Umsatzentwicklung im Internet-Einzelhandel 2014 zusammen. Für 2014 weist der österreichische Internet-Einzelhandel ein nominelles Umsatzwachstum von +7% auf. In Summe steigt der Brutto-Jahresumsatz im heimischen Internet-Einzelhandel um rund 200 Millionen Euro auf rund 3,1 Milliarden Euro und erzielt damit knapp 5% des gesamten Einzelhandelsvolumens (exkl. Tankstellen) in Österreich.

Weihnachtsgeschäft 2014

„Das Weihnachtsgeschäft hat verhalten begonnen, bescherte uns dann aber doch – mit einem zusätzlichen Einkaufstag – ein starkes Finish“, sagt Lorentschitsch. Nach einer verhaltenen Zwischenbilanz bis zum 3. Einkaufssamstag (-2%) profitierte der stationäre Einzelhandel vor allem von einem zusätzlichen verkaufsoffenen Tag und kann in der Endbilanz zum Weihnachtsgeschäft 2014 das Vorjahresniveau (nominell: +/-0) in Höhe von rund 1,53 Milliarden Euro wieder erreichen.

Deutlich dynamischer hat sich das Weihnachtsgeschäft 2014 im heimischen Internet-Einzelhandel entwickelt: Mit einem nominellen Plus von +9% schwächt sich die Wachstumsdynamik gegenüber den Vorjahren jedoch ab. In Summe können die heimischen Online-Einzelhändler Brutto-Umsätze von rund 87 Millionen Euro – das sind + 7 Millionen gegenüber 2013 – erzielen.

Bilder
Der Einzelhandel mit Elektrogeräten erzielte 2014 ein reales Umsatzplus von +2,7% und liegt somit (nach Kosmetik und Schmuck) auf Platz drei im Branchenranking. (Foto+Grafik: WKO)
Der Einzelhandel mit Elektrogeräten erzielte 2014 ein reales Umsatzplus von +2,7% und liegt somit (nach Kosmetik und Schmuck) auf Platz drei im Branchenranking. (Foto+Grafik: WKO)
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