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Samstag, 27. April 2024
„Umsatzentwicklung sehr gut - Ertragslage nicht befriedigend“

Krejciks Bilanz und Forderung

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 05.02.2015 | | 2  Archiv
Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels in der WKÖ, zieht Bilanz über das abgelaufene Jahr. Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels in der WKÖ, zieht Bilanz über das abgelaufene Jahr.

Wolfgang Krejcik zieht Bilanz über das vergangene Jahr: „Die Umsatzentwicklung ist sehr gut, die Ertragslage jedoch nicht befriedigend“, so der Bundesgremial-Obmann des Elektro- und Einrichtungsfachhandels zusammenfassend. Darüber hinaus stellt Krejcik auch noch eine Forderung was Steuern und Abgaben betrifft: „Ich fordere die Gleichbehandlung ausländischer Anbieter, die Waren nach Österreich liefern, mit heimischen Betrieben!“

 „Zumindest in Sachen Umsatz konnte der österreichische Elektrohandel 2014 an das außerordentlich gute Jahr 2013 anschließen“, so Wolfgang Krejciks Bilanz des Elektro- und Einrichtungsfachhandels über das abgelaufene Jahr. Der Elektrohandelsumsatz stieg 2014 um 2% auf 4,6 Milliarden Euro. „Damit wurde ein umsatzmäßig hochgestecktes Ziel einmal mehr erreicht.“

Der Hauptanteil am Umsatz entfiel auch im vergangenen Jahr mit 850 Millionen Euro auf große Haushaltsgeräte: „Bei den Waschautomaten, Wäschetrocknern, Geschirrspülern, Kühlgeräten sowie Herden waren nach wie vor die Themen ‚Energiesparen‘ und ‚Steigerung des Bedienkomforts‘ im Mittelpunkt des Kundeninteresses“, weiß Krejcik nicht nur aus der eigenen Elektrohandels-Praxis.

Bei den kleinen Haushaltsgeräten und Produkten für die Körperpflege gab es „eine solide Umsatzsteigerung“ mit 7% auf 430 Millionen Euro zu verzeichnen. Beliebt waren in diesem Segment nach wie vor besonders Kaffeemaschinen und Mundhygienegeräte. „Darüber hinaus gab es erstaunlicherweise auch eine bemerkenswerte Nachfrage bei Staubsaugern: Davon wurden mehr als 600.000 Stück verkauft, der Umsatz damit belief sich auf 100 Millionen Euro“, führt Krejcik aus.

Weitere wichtige Umsatzträger stellen natürlich die Bereiche IT mit einer Umsatz-Milliarde und Telekommunikation (mit 1,1 Milliarden Euro) dar, wobei der Absatz von Handys einmal mehr gestiegen ist und bei mittlerweile mehr als drei Millionen Stück jährlich liegt.“

„Ungebrochene Nachfrage bei TV“

Weiter ungebrochen sei auch die Nachfrage nach TV-Geräten: Bei fast einer Million verkauften Exemplaren entfallen auf diesen Bereich rund 500 Millionen Euro des Elektrohandelsumsatzes. Dabei habe sich der Trend zu großformatigen Bildgrößen mit einer durchschnittlichen Bildgröße von 50 Zoll Bilddiagonale deutlich verstärkt. „Allerdings ist hier in den nächsten Wochen mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen, da Hersteller aus Asien durch die geänderte Währungsparität Euro zu US-Dollar wohl gezwungen sein werden, ihre Abgabepreise zu erhöhen“, so Krejcik.

„Ertragslage nicht befriedigend“

„Während wir also unsere Umsatzziele erreicht oder sogar übertroffen haben, darf nicht verschwiegen werden, dass sich die Ertragslage nicht befriedigend entwickelt hat“, weiß Krejcik ebenfalls zu berichten: „Der österreichische Elektrohandel steht voll im internationalen Wettbewerb, etwa mit europäischen Versandfirmen. Diese müssen sich ja nicht an die vielen strengen Gesetze, Vorschriften und Auflagen halten, wie sie für Unternehmen in Österreich gelten. Das geht zu Lasten der heimischen Betriebe und schwächt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht nur unserer Branche.“ Daher plädiert Krejcik dafür, „dass Steuern- und Abgabenvorschriften endlich auch für ausländische Unternehmen, die Waren nach Österreich liefern, gelten sollen. Darüber hinaus muss die Einhaltung überwacht und Verstöße müssen auch sanktioniert werden!“

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Kommentare (2)

  1. Bin neugierig

    wann die Industrie draufkommt, dass ihnen die drei großen I-Shops dann den Preis diktieren werden. Bei Lebensmitteln ist es doch schon soweit, zB. jetzt minus 30%. Wer wird das wohl zahlen?

  2. Man kann es sich auch schön reden

    Es ist schon interessant das man unter den Fachhändlern hört das der Umsatz zurückgeht und gleichzeitig liest das ja alles perfekt sei. Zum Glück ist das Jahresergebnis bei unseren Herrn Obmann sehr positiv?!? Es werden nur noch Fachhändler die zu Großhändlern mutieren von der Industrie gefördert und die „kleinen“ werden links liegen gelassen. Die Industrie (bis auf sehr wenige Ausnahmen) hat gar kein Interesse den Österreichischen Markt zu stabilisieren, Hauptsache Stückzahlen werden zu schwindelerregenden Preise verkauft. Der „kleine Händler hat die Beratung und der Endkunde kauft dann im Ausland oder beim (Groß)Fachhandel.

    Wie lange glauben wir noch das wir ein Land der Seeligen sind und reden alles schön????

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